Matthias «Kuno» Kuhn

«Alles, was lebendig ist, multipliziert sich»

Kuno ist zurück. Und geht nach Zollikofen, um mit einem Team eine neue Gemeinde zu starten. Was den 53-Jährigen antreibt, erklärt er im Livenet-Talk mit Florian Wüthrich.
Matthias «Kuno» Kuhn (Bild: Livenet)

Seitüber 20 Jahren investiert sich Matthias «Kuno» Kuhn im Gemeindebau und hat dazu vor einiger Zeit auch ein Buch geschrieben. Als neues Projekt gründen Kuhns mit ihren Mitarbeitern eine neue Gemeinde in Zollikofen. Im Fokus steht dabei nicht von Anfang an eine neue «Eventkirche», sondern die Ausrüstung und daraus resultierende Multiplikation von Menschen, die Gott nachfolgen und als moderne Jünger Gemeinde bauen wollen.

Gesunde Basis legen

«Gott hat uns übernatürlich ein Team geschenkt», ist Kuno überzeugt. «Da waren Leute vor Ort, die gewartet haben, dass etwas geschieht; und wir bekamen drei Mitarbeiter, die mit uns nach Zollikofen zügeln.»

Das Team nimmt sich Zeit, um die Grundlagen für die neue Gemeinde zu klären. «Viele Gemeindegründungen starten voller Elan, sind der Meinung 'Wir sehen alles gleich', und nach einem halben Jahr merkt man: Das stimmt gar nicht.» Darum legen sie an Wochenenden eine gesunde Basis: «Was wir glauben» und «Wie wir bauen» wird gemeinsam geklärt.  

Wohnungssuche schwieriger als das Team

Kuno fängt praktisch wieder bei Null an – macht sich noch einmal «die Hände schmutzig». Dabei weiss er, die Erfahrungen aus Thun kann man nicht kopieren, obwohl die Grundprinzipien gleich bleiben: Menschen zu Jüngern machen und «Kirche für andere» sein, die den Glauben noch nicht gefunden haben. «Aber es gibt Fragen, die heute anders sind als vor 20 Jahren», weiss Kuno. «Auch der Ort ist anders – da klappt kein Copy & Paste. Wir müssen fragen: Was hat Gott schon in Zollikofen getan?»

Als eine der grössten Herausforderungen zeige sich im Moment die Suche nach Wohnraum: «Die Kinder ziehen langsam aus – wir suchen ein Haus für uns als Ehepaar und mit Erweiterungsmöglichkeiten. Das braucht im Moment mehr Glauben als die Zusammenstellung des Teams», schmunzelt Kuno.

«Gemeindegründung muss mehr zum Thema werden»

Wenn Kuno «Gemeinde» oder «Kirche» sagt, geht es ihm nicht primär um eine Location und ein Gebäude, sondern um Menschen, die mündig werden und Verantwortung übernehmen: «Alles, was lebendig ist, multipliziert sich. Gemeindegründung muss unbedingt ein Thema werden. Wenn wir die Nation erreichen wollen, braucht es andere und neue Gefässe – nicht im Sinn von 'gegen die alten', sondern als Ergänzung und Erweiterung.»

Söhne und Väter

Matthias Kuhn ist 53 und damit vom «Sohn» selbst zum «Vater» geworden. «Ich werde sicher nicht noch 30 Jahre vorausrennen, sondern auch auf die Seite treten und mehr andere prägen», ist sein Ziel. Von 40 Jahren Lebensgeschichte mit Jesus sollen viele geistliche «Söhne und Töchter» profitieren. Kuno: «Der Preis, nochmal aufzubrechen, ist hoch. Wir ziehen weg von Kindern und Enkeln. Jetzt wäre der Garten schön, in den sich meine Frau drei Jahre investiert hat, und wir müssen weg. Aber für Jesus machen wir das gern.»

Kuno & Friends

Im Rahmen der Livenet-Talks wird Kuno regelmässig mit Gästen aktuelle Themen wie Gemeindegründung, Jüngerschaft und Evangelisation thematisieren. Wir möchten Sie miteinbeziehen! Was beschäftigt Sie zum Thema Gemeindebau? Schicken Sie Ihre Fragen und Anregungen in Bezug zu diesen Themen an redaktion@livenet.ch oder schreiben Sie uns einen Kommentar.

Sehen Sie sich hier den gesamten Livenet-Talk an:

Zum Thema:
Livenet-Talk in Schaffhausen: Gemeindebau in Extremsituationen
Im Talk mit Kuno: «Es ist Zeit, dass wir neu aufstehen!»
Livenet-Osterserie: Erlebnisse mit «The Chosen»: Matthias «Kuno» Kuhn

Datum: 03.08.2022
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

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