Willow Creek-Älteste nehmen Untersuchungen gegen Hybels wieder auf

Bill Hybels, der Willow Creek mit «sucherorientierten Gottesdiensten» zu einer der einflussreichsten Gemeinden der USA gemacht hatte, war am 10. April vorzeitig zurückgetreten. Die Ältesten seiner Gemeinde hatten ihn vorher für unschuldig erklärt, aber beharrliche Kritik und neue Zeugnisse von Frauen führten zu seinem Rücktritt. 

«Wir hätten es besser machen können»

In einem Brief an die Gemeinde am letzten Freitag erkärten die Ältesten nun, sie hätten mit den Vorwürfen besser umgehen können. «Wir werden weitere Vorwürfe gegen Bill untersuchen, mit denen sich der Ältestenrat bisher nicht beschäftigt hat», erklärten sie im Brief. «Wir werden uns mit Respekt an jede Frau wenden, die hier etwas zu sagen hat, auch wenn sie sich bisher nicht direkt an den Ältestenrat wandte. Wir verpflichten uns, dass jede Frau, die mit uns reden will, angehört wird und dass wir ihre Geschichte ernst nehmen werden. Wir verpflichten uns, dass Schritte, die zum Verständnis und zur Heilung von Beziehungen führen, unser oberstes Ziel sind.»

Neue Vorwürfe

Ein Artikel in der renommierten Zeitschrift «Christianity Today» gestern zitierte Maureen Girkins, frühere Präsidentin des Verlagshauses Zondervan, die erklärte, dass Hybels sie drängte, Zeit allein mit ihm zu verbringen. Unter anderem sollte sie in seinem Privatjet* mit ihm heimfliegen, während ihr Mann einen anderen Weg finden sollte. Sie berichtete auch von «unangebrachten Kommentaren» zu ihrer Kleidung und ihrem Erscheinen. Der Bericht enthält auch «unangenehme Begegnungen» zweier weiterer Frauen mit Hybels in den 80er-Jahren. Keine der Frauen warf Hybels explizit sexuellen Kontakt vor, wohl aber deutliches Flirten. 

Bisher sind es sieben Frauen, die Bill Hybels ein Verhalten vorwerfen, das immer einem ähnlichen Muster folgte: Hybels habe die Frauen gedrängt, privat Zeit mit ihm zu verbringen. Hybels dazu in seiner Rücktritts-Erklärung: "Ich habe mich in Situationen gebracht, die ich viel besser vermieden hätte. Ich war naiv über die Dynamik, die solche Situationen erzeugte. Mein Mangel an Weisheit tut mir leid."

Die Vorwürfe gegen Hybels wurden nach einem ausführlichen Bericht in der «Chicago Tribune» vom 23. März öffentlich.

PS Nachtrag: Recherchen haben ergeben, dass Bill Hybels keinen Privatjet besitzt. Es ist unklar, um was für ein Flugzeug es sich handelt. (RS)
 

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