Abu Dhabi anerkennt 19 nichtmuslimische Gottesdienstorte

Die Behörden von Abu Dhabi haben einen legalen Prozess angekündigt, in dem 19 Gottesdienstorte von religiösen Minderheiten im Land eine Lizenz erhalten können, um legal zu operieren. Nach dem Direktor für städtische Entwicklung, Sultan Al Daheri, handelt es sich hierbei um 17 christliche Kirchen und je eine Hindu- und eine Sikh-Gemeinschaft.

«Toleranz, gegenseitiger Respekt und Zusammenarbeit sind grundlegend für eine Nation, die unter den verschiedenen Bereichen der Gesellschaft Harmonie anstrebt», erklärte Al Daheri. «Darum arbeiten wir an einem Rahmen, durch den alle Religionen und Sekten Lizenzen bekommen können, legal zu arbeiten.»

Open Doors: Positive Reaktion, aber...

Nach Auskunft des Leiters von Open Doors Spanien, Ted Blake, reagieren Christen in der Region grundsätzlich positiv. «Das ist offenbar eine ernsthafte Initiative, die die Vereinigten Arabischen Emirate gestartet haben. Wir möchten darauf vertrauen, dass sie gute Absichten haben und dass das Ergebnis gut ist für die Christen. Die Behörden haben mit lokalen Christen gesprochen und zum Ausdruck gebracht, dass sie auf ihre Bedürfnisse hören wollen.»

Allerdings sei auch «Vorsicht» geboten, sagt Blake. «Das könnte nichts anderes als eine Kampagne sein, die das Image des Landes in der Welt verbessern soll. Das Bild eines toleranten und offenen Landes lohnt sich im wirtschaftlichen Umgang nach aussen.»

Die Entscheidung, Gottesdienstplätze zu legalisieren, kommt vier Monate nach dem Besuch von Papst Franziskus. Er hatte erklärt: «Es scheint, dass das ein offenes, nicht ein verschlossenes Land ist. Auch bei der Religion: Der Islam hier ist ein offener Islam des Dialogs, der Brüderlichkeit und des Friedens.»

8% der Bevölkerung Christen

Nach dem «Joshua-Projekt» sind 7,9 Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Arabischen Emirate Christen, davon 1,3 Prozent evangelisch. Das Wachstum der Christen im Lande ist mit 5,5 Prozent über doppelt so gross wie der weltweite Durchschnitt von 2,6 Prozent.

Christen im Land warten nun «vorsichtig» ab, wie die neue Regelung angewandt werden wird. Die Details der Legalisierung von Kirchen werden erst bei ihrer konkreten Umsetzung öffentlich.

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