Johan Vonlanthen vor dem Karriereende? Nein!

Wirbel um Johan Vonlanthen: Er stehe wegen seinem Glauben und seiner Mitgliedschaft bei den Adventisten vor dem Rücktritt, hiess es. Doch diese Gerüchte wurden nun vom Fussball-Profi dementiert.
Johan Vonlanthen ist zurück in der Nationalmannschaft.
Paulo Sergio wurde nach einer langjährigen Karriere Pastor. Er erreichte die Öffentlichkeit auf dem Platz und in der Kirche.

Der Samstag gilt bei Adventisten als unantastbar. Es schien, als wolle der Schweizer Nationalstürmer Johan Vonlanthen aus diesem Grund bereits im Frühling seiner Fussballerkarriere aus dem Profisport aussteigen wollen. Vonlanthen gab nun via der Webseite des FC Zürich bekannt, dass ein Rücktritt nicht zur Diskussion stehe, dass er sich auf die Rückrunde mit dem FCZ freue und dass die WM in Südafrika sein grosses Ziel sei.

Vonlanthen erachte den Sabbat, den Samstag, für so wichtig, dass er an diesem Tag nicht mehr Fussball spielen wolle. Vonlanthen sei in einer strengen Freikirche, hiess es. Zu bemerken gilt, dass Freikirchler nicht Fussballer in die Kirche locken wollen, um ihnen dann den Sport zu verbieten. Das Gegenteil ist der Fall: Christliche Sportlerorganisationen wie «Athletes in Action» oder «SRS Pro Sportler» setzten sich für die Athleten ein. Gläubige Fussballer wie Kaka, Paulo Sergio, Cacau, Grafite oder Heiko Herrlich zeigen, dass der Glaube auf dem Platz eine grosse Hilfe ist. Dass er einem Druck weg nimmt und man dadurch befreit und schwungvoll auftreten kann. Auch Johan Vonlanthen äussert sich entsprechend.

Als gäbe es kein Morgen

«Gott nimmt mir Druck weg», sagte Johan Vonlanthen einst gegenüber Livenet, «und Gott schenkt mir Kraft.» Er erlebe, wie Gott ihm helfe, Situationen ruhiger zu nehmen, in denen er früher mit dem Kopf durch die Wand wollte. «Ich wollte vieles aus eigener Kraft erreichen. Als Mensch hat man aber seine Grenzen und es läuft nicht so, wie man es gern hätte. Da begann ich mich auf Gott und Jesus zu verlassen.»

Vonlanthen erklärte weiter: «Nach der Verletzung, die ich zur WM 2006 hatte, spielte ich im Club und in der Nationalmannschaft besser, das belegen die Statistiken. Ich spiele befreit und ohne Druck. Ich komme auf den Platz, gebe alles, und egal ob es gut oder schlecht läuft, kann ich damit umgehen. Das ist mein Mentaltraining. Ich durfte in den letzten zwei Jahren erleben, dass die innere Zusammenarbeit mit Gott das beste Training ist, das es gibt.» Tatsächlich wirkte der junge Fussballer auf dem Feld abgeklärter und dribbelte und passte, als gäbe es kein Morgen.

«Ich kann den Druck abgeben!»

Auch frühere Kämpfe um einen Platz in der Nationalmannschaft liess er bleiben: «Mein Charakter ist so, dass ich alles alleine erreichen und mich auf die eigene Kraft verlassen will. Manchmal war ich verkrampft, wollte meinen Durchbruch gewaltsam erkämpfen. Ich war nervös, wenn ich nicht gut spielte, der Druck war da und ich wollte den Leuten beweisen, dass ich gut bin. In jedem Match, den ich nicht spielen konnte, regte ich mich auf und dachte: 'Wie soll ich zeigen, dass ich gut bin, wenn ich nicht spielen kann?' Das kam schlecht rüber. Es war einfach der eigene Wille, mit dem man sich selbst weiterbringen will.»

«Durch Gott erlebte ich, dass man Geduld haben muss», so Vonlanthen. «Das Leben hier ist eine Vorbereitung auf das, was nachher kommt. Natürlich bin ich auch heute mal nervös, aber ich kann den Druck Gott abgeben. Und ich kann auch für andere beten und den Mitspielern das Beste wünschen.»

Kommentar

Der Rasen ist die Kanzel

von Daniel Gerber

Nun scheint sich Vonlanthen also Gedanken um ein viel zu frühes Karrierenende zu machen. Manchmal sagen Spieler, dass sie nach ihrer Karriere Pastor werden wollen. So etwa Paulo Sergio, der inzwischen als Prediger tätig ist. Dies aber erst, nachdem seine sportliche Laufbahn beendet war, die ihn über Stationen wie Bayer Leverkusen, AS Roma und Bayern München führte. Wenn ein Fussballer in einem Interview über seinen Glauben spricht, ist diese «Predigt» zwar kürzer, sie erreicht stattdessen aber in der Regel mehr Menschen. Beispiele dafür sind etwa Cacau oder Marcelo Bordon von Schalke 04.

Dies dürfte auch für Johan Vonlanthen gelten, der nun glücklicherweise nicht mit 23 in Rente geht. Die Schweiz braucht gläubige Menschen, Vorbilder, die in der Öffentlichkeit stehen.

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www.fussball-gott.com

Datum: 10.12.2009
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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