Die Zukunft

Das Kommende gestalten

Gestalten Sie, was Sie können. Und nehmen Sie das an, was Sie tatsächlich nicht ändern können. Ein Ratgeber von Kerstin Hack zum Thema Zukunft.

Blick in die Zukunft.

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Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten. — Peter F. Drucker

Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben. — Gott

Diese beiden Zitate stehen in ganz schöner Spannung zueinander. Sie betonen unterschiedliche Aspekte. Ich habe sie gerade deshalb gewählt.

Ja, ich glaube an einen Gott, der die Zukunft in den Händen hält. Der gut ist. Ein Gott, der bei mir sein und mich begleiten wird – egal, was kommt. Und ich glaube, dass er uns unser Leben und diese Welt anvertraut hat. Nicht, damit wir passiv abwarten, sondern aktiv gestalten. Da, wo wir können.

Wir können nicht immer. Es gibt Zeiten, in denen Erdbeben uns und unser Leben erschüttern. Wenn ein realer oder emotionaler Tsunami über einen rollt, dann hat man nur noch wenig Gestaltungsraum – man wird von den Fluten mitgerissen. Doch solche extremen Situationen sind eher selten.

Deshalb mag ich es nicht, wenn Menschen sich fragen, was wohl kommen wird. Auf die Frage gibt es keine Antwort. Man kann es auch nicht durch Grübeln ergründen. Es gibt zu viele unabwägbare Faktoren. Da kann man nur abwarten. Passiv.

Zukunft gestalten – aber wie?

Was Sie sagen können, ist, wie Sie sich Ihre Zukunft wünschen. Sie können sich überlegen, was Ihnen wichtig ist und was Sie erreichen möchten. Sie können überlegen, wohin Sie gehen wollen und welche Schritte dazu nötig wären. Nicht jeder Plan wird in genau der erhofften Weise gelingen. Nicht jedes Unternehmen wird Erfolg haben. Nicht jede Idee wird sich umsetzen lassen. Doch wer konkret überlegt, was er will, hat grössere Chancen, näher beim gewünschten Ziel anzukommen, als derjenige, der nur abwartet, was geschieht.

Tsunamis sind selten, doch es ist leider so, dass uns das Leben den einen oder anderen Klotz vor die Beine wirft. Das passiert. Wir kommen ins Stolpern. Projekte klappen nicht. Menschen halten Zusagen nicht ein. Wichtige Geräte gehen kaputt.

Als ich mein Schiff umbaute, gab es ein unerwartetes Hochwasser. Das Schiff lief auf der Werf voll Wasser. Es kostete zusätzlich Zeit und Geld, die Schäden zu beseitigen. Das war nicht eingeplant. Natürlich habe ich geweint und war frustriert. Dann habe ich die Ärmel hochgekrempelt und weitergemacht. Wer weiss, wo er hin will, kommt nach Rückschlägen leichter wieder hoch als der, der kein klares Ziel vor Augen hat.

Ein klares Ziel

Ein klares Ziel ist etwas anderes als ein unklarer Wunsch. Entspannt, reich und glücklich sein – das wollen viele. Das ist jedoch ein undifferenzierter Wunsch, kein klares Ziel. Ein Ziel wäre: Ich will innerhalb der nächsten fünf Jahre meine Ersparnisse um 20 Prozent erhöhen und einen besonderen Urlaub an meinem Lieblingsort gemacht haben. Ein gutes Ziel ist klar und messbar. Man kann sehen, ob es erreicht wurde.

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Jahr erreichen können, und unterschätzen, was sie in sieben Jahren erreichen können. Vielleicht erreichen Sie nicht alle Ihre Ziele – doch weit mehr als Sie erreichen würden, wenn Sie nur abwarten oder träumen.

Kurz: Gestalten Sie, was Sie können. Und nehmen Sie das an, was Sie tatsächlich nicht ändern können. Oder wie Dag Hammarskjöld es formulierte: «Für das Vergangene: Danke. Für das Kommende: Ja.» Freuen Sie sich auf Ihre Zukunft und gestalten Sie, was Sie können, damit sie möglichst so wird, wie Sie es erträumen.

Praxistipps

Überlegen Sie: Wie soll meine Zukunft genau aussehen? Was soll sie beinhalten? Was sind die ersten Schritte dorthin?
Brief aus der Zukunft: Schreiben Sie sich aus Ihrer Zukunft (z. B. sechs Monate, ein Jahr, oder zehn Jahre von heute). Mit Datum. Beschreiben Sie, wie Ihr Leben dann ist. Was tun und erleben Sie? Wie fühlen Sie sich? Was ist anders? Wofür sind Sie dankbar?
Praktisch: Tun Sie heute etwas (Kleines), das dazu beiträgt, dass Ihre Zukunft oder die anderer Menschen sich positiv verändert.