Kampagne gegen Korruption

Ich mache mit ihr Schluss – Sie auch?

Im Oktober ist die spanische Kampagne «Corto con ella» (Ich mache mit ihr Schluss) angelaufen: Es geht darum, Korruption im Alltag zu erkennen und sich bewusst dagegen zu entscheiden.
Geschäftsmann nimmt 100 Euro an.
Viele sind bereits Teil der Anti-Korruptions-Kampagne.
Israel Suárez

Initiiert wurde die Kampagne von jungen Christen, unterstützt von der Spanischen Evangelischen Allianz. Ihr Ziel: «Die Gesellschaft verändern in Bezug auf das Verständnis von und den Umgang mit Korruption». Die jungen Christen möchten Menschen dazu motivieren, sich zu verpflichten, Korruption im Alltag keine Chance zu geben. Sie sollen sich verpflichten, die Dinge bewusst nicht zu tun, die in der Gesellschaft oft schon als normal gelten.

Kleine schlechte Angewohnheiten…

«Wir beziehen uns auf jede Handlung, die von unserer Seite her nicht eindeutig ehrlich ist», erklärt Israel Suárez, einer der Organisatoren, gegenüber dem christlichen Internetportal Protestante Digital. «Tagtägliche Dinge, die nicht als schlecht angesehen werden, weil jeder sie tut, sei es in der Prüfung abzuschreiben, Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, ohne Mehrwertsteuer dafür zu zahlen, oder schwarz zu fahren… In kleinen Handlungen zeigt sich die Korruption.»

«Kodex der guten Gewohnheiten»

Zum besseren Verständnis haben die jungen Erwachsenen hierzu einen sogenannten «Kodex der guten Gewohnheiten» erarbeitet, der von denjenigen, die bei der Kampagne mitmachen möchten, unterschrieben wird. Darin heisst es: «Wir wollen mit jeder Art von Korruption in unserem Leben und unserer Gesellschaft Schluss machen. Ich verpflichte mich:

  • beim Kauf eines Produktes oder einer Dienstleistung immer eine Rechnung zu verlangen.
  • nicht schwarz zu fahren.
  • ehrlich zu sein, wenn ich staatliche Hilfen beantrage.
  • verantwortlich einzukaufen und kein Produkt unberechtigt zurückzugegeben.
  • für die geschützten Inhalte und Programme, die ich aus dem Internet herunterlade, zu bezahlen oder kostenlose Software zu nutzen und keine WiFi-Netze unberechtigt zu nutzen.
  • keine urheberrechtlich geschützten Inhalte zu kopieren (sondern die Quelle zu zitieren) und nicht in Prüfungen abzuschreiben.
  • integer zu sein, wenn ich um Erlaubnis bitte, bei der Arbeit zu fehlen, und mich anzustrengen, meine Arbeit exzellent zu verrichten.
  • kein Büromaterial oder andere Dinge vom Arbeitsplatz zu klauen.
  • einen Lebenslauf zu führen, der klar meinen beruflichen Werdegang beschreibt, ohne etwas  dazu zu dichten oder zu übertreiben, um eine Arbeit zu bekommen.
  • Korruption zu erkennen und mit ihr Schluss zu machen.»

Eine Kampagne für jeden

Die Kampagne ist nicht nur für Christen gedacht – jeder kann sich mit verpflichten, egal, welchem Glauben er angehört. «In unserem Verständnis muss der Kampf gegen die Korruption die gesamte Gesellschaft vereinen», erklärt Israel Suárez. «Dadurch wird unsere Identität als junge Christen nicht aufgelöst, sondern es ist eine Möglichkeit, durch die wir Licht sein können und unserer Gesellschaft etwas anbieten, das die Wurzel des Problems angreift.»

Veränderung beginnt bei einem selbst

Denn Korruption ist für Suárez wie ein Gift, das sich unkontrolliert verbreitet hat. Zwar zeige man die grossen Korruptionsskandale im öffentlichen Dienst gerne an, doch es beginne im alltäglichen Leben. Man müsse erkennen, wie abstossend Korruption in jedem Bereich sei, um auch in den öffentlichen Institutionen gegen sie kämpfen zu können.
Suárez: «Wir glauben, dass die beste Art, eine Gesellschaft zu verändern, darin liegt, uns selbst zu verändern!» Sein Wunsch ist es, dass durch die Kampagne eine gerechtere Gesellschaft entsteht, die transparenter ist und in der diejenigen, die korrupt sind, eisern verfolgt werden. Die Kampagne läuft unter dem Namen «#CortoConElla» hauptsächlich in den sozialen Medien Facebook, Twitter und Instagram.

Zur Webseite:
Corto con ella

Zum Thema:
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Datum: 14.10.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Protestante Digital

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