Was uns die Dänemark-Solidarität über Samariter lehrt
Solidarität mit Christian Eriksen (Bild: Facebook)
Nach dem Herzstillstand
des dänischen Nationalspielers Christian Eriksen brandet eine Welle der
Sympathie und Solidarität für die Nordland-Equipe durch Europa. Die
Anteilnahme erinnert in gewisser Weise auch an die Geschichte rund um den
barmherzigen Samariter – wo dieses Ereignis spielte? In der Bibel. Jesus.ch liefert den Hintergrund...
Im EM-Startspiel der Dänen brach Christian Eriksen in
seinem 110. Länderspiel zusammen. Der 36-fache Torschütze für «Danish Dynamite»
und Offensiv-Mann bei Inter Mailand erlitt einen Herzstillstand im Duell gegen
Finnland. Auf dem Platz musste der 29-Jährige reanimiert werden. Nach dem Defibrillator-Einsatz
konnte Dänemarks Nummer 10 ins Spital überführt werden.
Eriksen mit einem elfjährigen Jungen nur sechs Tage nach seinem Herzstillstand.
Tags darauf folgten gute Nachrichten aus dem Krankenhaus,
Eriksen war stabil, wach und er beantwortete Fragen. Sechs Tage später konnte er die Einrichtung verlassen
und eingangs Juli konnte ein elfähriger Junge an einem Strand 60 Kilometer
weit von Kopenhagen entfernt ein Bild mit dem vorzeitigen EM-Rückkehrer posieren
– Erleichterung in Europa.
Solidarität und Samariter
Die Dänen – Überraschungssieger an der Endrunde 1992 –
gehören ohnehin zu den Sympathieträgern der Europameisterschaft. Doch nach dem
Schockmoment rund um Christian Eriksen fiebert der Erdkreis weit über die
Fussballwelt hinaus mit dem Team aus dem Königreich (das nun im Halbfinale auf
ein anderes Königtum trifft).
Eine Welle der Solidarität umgibt die siebtgrösste
Seefahrer-Nation der Welt. Die Anteilnahme ist gross. Und sie ist ein gutes
Beispiel für den barmherzigen Samariter, von dem wir heute mehr denn je lernen
können.
Eriksen und der Gesetzeslehrer
Schauen wir uns das Geschehen rund um die Ereignisse
mit Christian Eriksen, sowie dem barmherzigen Samariter in einer
Parallel-Montage an. In der Bibel spricht Jesus mit einem Gesetzeslehrer, der
ihm eine Falle stellen will. Er fragte: «Lehrer, was muss ich tun, um das ewige
Leben zu bekommen?»
Jesus fragte ihn zurück, was denn im Gesetz Gottes steht und der
Gesetzeslehrer zitierte: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem
Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen
Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst.»
Da fragte der Gesetzesgelehrte Jesus, wer denn die
Mitmenschen sind.
Eriksen und der Priester
Jesus antwortete ihm mit einem Gleichnis: «Ein Mann
ging von Jerusalem nach Jericho. Unterwegs wurde er von Räubern überfallen. Sie
schlugen ihn zusammen, raubten ihn aus und liessen ihn halb tot liegen. Dann
machten sie sich davon.»
Zufällig kam bald darauf ein Priester vorbei, führte
Jesus aus. «Er sah den Mann liegen und ging schnell auf der anderen Strassenseite
weiter. Genauso verhielt sich ein Tempeldiener. Er sah zwar den verletzten
Mann, aber er blieb nicht stehen, sondern machte einen grossen Bogen um ihn.»
Die ersten Menschen, die dem Verwundeten begegneten,
machten sich gleich wieder aus dem Staub. Wäre Eriksen ebenso behandelt worden… wir wollen gar nicht weiterdenken – Gott sei Dank (wortwörtlich) war gut
ausgebildetes medizinisches Personal vor Ort, welches sein Leben umgehend
rettete.
Eriksen und der Samariter
Auch im Gleichnis von Jesus ging es gut aus. Denn am
Tatort traf schliesslich ein Samariter ein. Die Samariter waren ein Volk,
das von den Juden verachtet wurde (und Jesus ging damals auch auf dieses
Volk zu und brachte ihm Wertschätzung entgegen).
«Als er den Verletzten sah, hatte er Mitleid mit ihm.
Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie.
Dann hob er ihn auf sein Reittier und brachte ihn in den nächsten Gasthof, wo
er den Kranken besser pflegen und versorgen konnte.»
Und nicht nur das: «Am folgenden Tag, als er
weiterreisen musste, gab er dem Wirt zwei Silberstücke aus seinem Beutel und
bat ihn: 'Pflege den Mann gesund! Sollte das Geld nicht reichen, werde ich dir
den Rest auf meiner Rückreise bezahlen!'»
Eriksen traf glücklicherweise auf eine Samariter-Abteilung,
die ihm beistand und auch das über Europa hinausgehende Mitgefühl tendiert eher
in diese Richtung als dass es an jene Passanten erinnert, die sich schnell abwandten.
Eriksen ist überall
«Was meinst du?», fragte Jesus jetzt den
Gesetzeslehrer. «Welcher von den Dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch
gehandelt?» Der Gesetzeslehrer erwiderte: «Natürlich der Mann, der ihm geholfen
hat.» – «Dann geh und folge seinem Beispiel!», forderte Jesus ihn auf.
Doch Christian Eriksen ist überall. Das lehrt uns das
Gleichnis, das Jesus Christus erzählte. Auf dieser Welt, auf unserem Kontinent,
in unserem Land (egal, in welchem wir leben) gibt es Menschen, die aus
verschiedenen Gründen – im übertragenen Sinne – verletzt am Boden liegen. Sind
wir jene, die an ihnen vorübergehen oder sind wir Samariterinnen und Samariter,
die den Betroffenen beistehen?