Spitzenfussball-Team setzt sich für verfolgte Christen ein
Fussballverein Ferencváros Budapest bei einem Spiel (Bild: Instagram)
Der ungarische Fussballverein Ferencváros Budapest dominiert gegenwärtig die Liga. Dies allein wäre keine News auf Livenet.ch & Jesus.ch wert: Doch der Klub setzt sich aktiv für verfolgte Christen ein, was bemerkenswert ist für einen Fussballklub.
Ungarns führender Fussballverein Ferencváros Budapest
(FTC) liegt gegenwärtig neun Punkte vor MOL Fehérvár FC, der Mannschaft aus
Székesfehérvár, einer mittelgrossen Stadt 60 Kilometer südwestlich von Budapest
und bereits 13 Zähler vor dem Stadtrivalen MTK Budapest.
Nun ging das Team einen aussergewöhnlichen Schritt:
Zusammen mit der Regierung Ungarns vereinbarte der FTC, verfolgte Christen
weltweit zu unterstützen. Im Rahmen der Abmachung wird der FTC den Teilnehmern eines
ungarischen Stipendienprogramms für christliche Jugendliche (SCYP) ein Fussballtraining
in Ungarn anbieten.
Sportausrüstung für Glaubensverfolgte
Der 121 Jahre alte Traditionsclub liefert zudem
Sportausrüstung an Jugendliche in Gebieten, wo Christen verfolgt werden, teilte
die Regierung in einer Erklärung mit.
Ungarns Regierung sagt, sie habe in den vergangenen
vier Jahren rund 100'000 verfolgte Christen unterstützt. Zudem wurden fast 200
christliche Studenten aufgenommen, von denen viele in ihren Heimatländern
verfolgt werden. Viele von ihnen könnten bald ein Fussballtraining beim
1899 gegründeten FTC erhalten. Die Studenten stammen aus Syrien, Pakistan,
Irak, Palästinensergebieten, Libanon, Ägypten, Nigeria, Kenia und Äthiopien.
Studenten beim Meister
Die Studenten werden damit bei der feinsten Adresse
des Landes sportlich geschult: 31 Mal wurde der FTC ungarischer Meister, 23 Mal
wurde der Pokal gewonnen. Zudem errang die Mannschaft zweimal vor dem Zweiten
Weltkrieg den Mitropokal, den damals weltweit wichtigsten Cup für Klub-Mannschaften.
Hauptsächlich nehmen sie an Studiengängen teil, die
auf Englisch unterrichtet werden, darunter Medizin und
Gesundheitswissenschaften, Ingenieurwesen, Architektur und Sozialwissenschaften.
Andere Studiengänge umfassen Wirtschaft, Landwirtschaft, Kunst und
Geisteswissenschaften sowie Informationstechnologie. Das Programm bietet etwa 300 Kurse an 14 Universitäten
in Ungarn an, die alle Hochschulbereiche abdecken, vom Bachelor bis zum
Doktorat.
«Kraft und Liebe»
«Dieser Masterstudiengang wird mir helfen, den Wiederaufbau meines kriegsgeschädigten Landes zu unterstützen», so die Syrerin
Areen Nassar. «Es ist nicht nur ein Stipendium, sondern eine
Verpflichtung, dieses Wissen weiterzugeben, wenn ich nach Hause zurückkehre.»
Die nigerianische Studentin Nanle Joseph sagt: «Ohne dieses Stipendium wäre ich nicht in der Lage
gewesen, mich zu verbessern.» Dadurch
werde sie künftig anderen helfen können.
Und Nadar Sheer aus dem Irak hält fest, dass die
Christen in seinem unbeständigen Land «in tiefer Dankbarkeit» gegenüber Ungarn
sind. «Ihr habt eure Brüder nicht vergessen, als niemand darauf geachtet hat.»