Noch vor wenigen Wochen sah es so aus, als ob Real
Madrids Torwart Keylor Navas im Team ausgetauscht werden würde. Seine Leistung
war zu schlecht. Dass er nun wieder auf Topniveau ist und mit seinem Verein im
Finale der Champions-League steht, verdankt er nicht psychologischer Hilfe,
sondern seinem Glauben, seiner Familie und guten Freunden.
Keylor Navas vertraut auf Gott.
Am 3. Juni wird
das Finalspiel der diesjährigen UEFA Champions-League ausgetragen – Juventus
gegen Real Madrid. Dass der spanische Verein wieder einmal im Finale steht, ist
nicht zuletzt dem Torwart Keylor Navas zu verdanken, der in den vergangenen
Spielen überragend gespielt hat.
Doch das ist erstaunlich, steckte er noch
Anfang des Jahres in einer tiefen Krise. Mit einem Bein habe er bereits
ausserhalb des Clubs gestanden, heisst es. Um seine Krise zu überwinden, wurde
dem Costa-Ricaner Navas sogar psychologische Hilfe angeboten, weiss die
Tageszeitung El País. Diese habe er aber nicht annehmen wollen. Doch wie
schaffte es der überzeugte Christ, der scharfen Kritik, möglicher Kündigung und
der sportlichen Krise zu entkommen und heute wieder auf so hohem Niveau zu
spielen?
«Gebet und Glaube führen ihn»
Navas hielt in
diesen schweren Zeiten vor allem an drei Dingen fest: an seinem Glauben, seiner
Familie und guten Freunden und Kollegen. «Die Bibel, Ramos und die Familie, das
Geheimnis der Erholung von Keylor Navas», schrieb das spanische Tagesblatt ABC
und weiter: «Es gibt keine alltägliche Situation, die Navas erklärt, ohne sich
dabei auf einen Bibelvers zu berufen. Bei ihm zu Hause betet man morgens,
nachmittags und abends, vor jedem Essen und vor jedem Spiel. Das Gebet und sein
tiefer Glaube führen ihn. Darin werden seine Ideen bekräftigt.» Zudem gaben ihm
seine Frau und die Kinder Halt. Dazu kam wichtige Rückendeckung und Gespräche
mit Real Madrids Kapitän Sergio Ramos sowie hartes Training mit Madrids
Torwart-Trainer Lluis Llopis. Ganz ohne psychologische Hilfe schaffte er es auf
diese Weise aus der Krise heraus.
Film über Navas: «Mann des Glaubens»
Keylor Navas
Und so wird Ende
dieses Jahres auch ein Film in die Kinos von Costa Rica kommen, der das Leben von
Nationalheld Keylor Navas wiedergibt. Der treffende Name: «Hombre de Fe», zu
deutsch «Mann des Glaubens». Der Name sei nur passend und würde ihn perfekt
beschreiben, erklärte Navas. «Ich glaube, diese Bezeichnung hat mein Leben
geprägt. In den unterschiedlichen Phasen meines Lebens hab ich immer einen
unglaublichen Glauben gehabt, unabhängig der Umstände. Der Glaube war für mich
immer das Wichtigste. Ich glaube uneingeschränkt an Jesus, an Gott, dass er
existiert, und das hat mir immer geholfen, zu glauben, dass Gott alles machen
kann.»
Dieser Glaube sei
nicht nur ein Wort für ihn gewesen, sondern ein Glaube, der im Herzen verankert ist
und der ihn Schritte vorwärts gehen lässt – aber immer mit dem eigenen Einsatz
verbunden. «Wie wir in Costa Rica sagen, ‚Gott darum bitten und mit dem
Holzhammer arbeiten‘. Ich habe hart gearbeitet, aber immer zusammen mit dem
Glauben. Deshalb beschreibt der Titel ‚Mann des Glaubens‘ perfekt mein ganzes
Leben.»
Und so ist es
nicht verwunderlich, dass Navas vor jedem Spiel im Tor auf die Knie geht und
betet. «Viele beschimpfen mich, wenn sie mich auf Knien sehen, und sagen mir,
dass Gott nicht existiert. Aber ich werde einfach in jedem Stadion weiter
beten.»