Jesus auf Trikots: DFB-Pressechef gegen FIFA-Verbot

Gerhard Meier-Röhn
Der Transfer des brasilianischen Fussball-Weltmeisters Lucio von Bayer Leverkusen zum FC Bayern München ist für die nächste Saison perfekt.
Jesus lebt

Dass der Weltfussballverband FIFA christliche Bekenntnisse auf Spieler-Trikots verbietet, hält der Pressechef des Deutschen Fussballbundes (DFB), Gerhard Meier-Röhn, für "völlig falsch" und "reformbedürftig". Ihn beeindrucke die Bereitschaft der vornehmlich brasilianischen Spieler, ihren Glauben an Jesus zu demonstrieren.

In der Fernsehsendung "Gerwin trifft" sagte der Mediendirektor des DFB kürzlich, er habe Respekt davor, "wenn ein Spieler seinen Glauben auf dem Spielfeld auslebt". Die brasilianischen Spieler fänden ihren Halt "in Jesus und im Kreuz", und diesen Glauben "nehmen sie mit nach Europa und demonstrieren ihn auf dem Fussballplatz. Das ist bewundernswert und schön", so Meier-Röhn.

Mund nicht verschliessen

Die FIFA verbietet den Fussballprofis seit dem 1. Juli 2002, Sprüche unter ihrem eigentlichen Trikot zu präsentieren. Vor allem brasilianische Spieler hatten nach erfolgreichen Toren oder Spielen oftmals ihre Trikots hochgezogen, unter denen christliche Bekenntnisse zum Vorschein kamen. "100 Prozent Jesus" oder "Jesus liebt dich" war da etwa geschrieben. Der Brasilianer Eduardo Ribeiro Dos Santos sagte damals zum Verbot: "Vielleicht wird mich die FIFA selbst zur Verantwortung ziehen, aber sie werden mir meinen Mund nicht schliessen können." Er trage diese Bekenntnisse, "weil Gott mir alles was ich habe und bin gegeben hat", so Eduardo damals gegenüber dem Online-Portal jesus.ch. Ein Mann Gottes sei eben ein Mann des Mutes, fügte er hinzu.

Bereits im Jahr 1996 verbot die FIFA den Spielern, beim Torjubel ihr Trikot auszuziehen. Begründet wurde dies damit, dass der Schiedsrichter die Rückennummer sonst nicht mehr erkennen könne. Auch der Sponsor dürfte etwas gegen die Freudengeste gehabt haben. Nun droht das FIFA-Reglement offiziell: "Ein Spieler, der sein Trikot auszieht und auf dessen Unterleibchen Slogans oder Werbeaufschriften zum Vorschein kommen, wird vom Organisator des betreffenden Wettbewerbs mit einer Strafe belegt."

Alles Spontane unterstützen

Meier-Röhn ärgert dies, denn: "Alles was das Spontane fördert, sollte man unterstützen und nicht von oben herab klein machen." In Bezug auf die derzeitige Europameisterschaft wünscht sich der DFB-Sprecher, "dass sich Gott bei den grossen Turnieren ab und zu der deutschen Mannschaft erbarmt". Als Hanno Gerwin, der in "Gerwin trifft" regelmässig Prominente zu ihrem Glauben interviewt, den Bibelvers anspricht "So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen" (Röm 9,16), antwortet Meier-Röhn: "Wenn man trotz schlechter Leistung gewonnen hat, so hat sich Gott wohl erbarmt."

Der Journalist und Theologe Hanno Gerwin ist Chefredakteur des Evangelischen Rundfunkdienstes Baden (ERB). In über 150 Interviews mit deutschen Prominenten hat er nach eigener Aussage festgestellt, dass die Religion "nicht selten sehr bestimmend im Leben populärer Menschen" ist. Seine Beiträge werden unter dem Titel "Gerwin trifft" wöchentlich in mehreren Fernsehsendern Süddeutschlands sowie im "Bibel TV" ausgestrahlt.

Das ganze Interview findet sich unter www.gerwin.de

Datum: 18.06.2004
Quelle: KEP

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service