Marcel Stoob

Die etwas andere Karriere

Er spielte mit Sutter, Chapuisat, Knup und galt als grosses Talent, bis ihn eine Verletzung zum Rückzug aus dem Profi-Fussball zwang. Da stürzte Marcel Stob ab. Er trank zuviel und war verzweifelt. - Heute leitet er eine Fussballschule für Kinder in Mexiko.
Marcel Stoob
Marcel Stoob
Marcel und Carol Stoob-Fernandez

1986 wurde der Spengler Marcel Stob Fussball-Profi beim FC Zürich. Der18-Jährige galt als grosses Talent im Schweizer Fussball und spielte mit Adrian Sutter, Stephane Chapuisat und Adrian Knup in der U-21. Später wechselte er zu AC Bellinzona. Aber schon nach vier Jahren vollberuflichem Fussball machte die Achilles-Sehne nicht mehr mit. Stob musste aussteigen. Aus der Traum. Alle seine Hoffnungen hatte der junge Mann auf die Karriere im Fussball gesetzt. Jetzt stand er vor dem Nichts. "Ich fühlte mich leer und gebrochen", sagt Stob. Auch sein Beziehungsnetz, im dem sich bisher alles um den Fussball gedreht hatte, zerbrach. Die Familie und die Freunde waren stolz auf ihn als Fussballspieler gewesen - und er hatte von der Anerkennung gelebt. Jetzt fiel er in die Krise. Suchte Trost in zu viel Alkohol und gelegentlich im Marihuana. Er fühlte sich unverstanden, schuldig, als Versager.

Mit Gott eine neue Perspektive

In seiner Verzweiflung begann Marcel Stob sich zum ersten Mal für Gott zu interessieren. Gleichzeitig sagte ihm sein Gewissen: "Vor ihm kannst du mit deinem verpfuschten Leben nicht bestehen." Durch den Impuls einer Arbeitskollegin begann Stob trotz innerer Widerstände in der Bibel zu lesen. Zu seinem grossen Erstaunen entdeckte er, dass "Gott meine Situation kannte und eine Lösung bereit hält", wie Marcel Stob sich heute ausdrückt. Im Römerbrief in der Bibel las er die Stelle: "Kein Mensch hat etwas vorzuweisen, was Gott gefallen könnte. Aber er nimmt uns an, weil Jesus Christus uns erlöst hat. Wenn ich mein Vertrauen auf Jesus Christus setze, spricht Gott mich frei." 1992 entschied sich Stob, sein Leben diesem Jesus anzuvertrauen. Sein Leben habe sich drastisch verändert, erinnert er sich. Früher habe ihm die Kraft gefehlt, das Leben konstruktiv zu gestalten. Jetzt habe er sie auf einmal geschenkt bekommen. Es gelang ihm, von Alkohol und Drogen loszukommen. Seine Achillessehne heilte soweit, dass er noch einmal für drei Saisons in seinem Heimatclub Rapperswil-Jona mitspielen konnte.

Wieder ein schwerer Schlag

Die Bibel veränderte Marcel Stobs Denken. Er hörte auf, der Fussball-Karriere nachzutrauern und begann mit Behinderten zu arbeiten, lernte Krankenpfleger und wirkte in Spitälern und psychiatrischen Kliniken. Stob heiratete und war begeistert, wie Gott sein Leben führte. Drei Jahre später entdeckte der Arzt bei Marcels Frau ein Krebsgeschwür. Zu spät. Sie starb kurz darauf. Trotzdem der Schmerz gross war, habe er Gott in dieser Zeit noch besser kennen gelernt, sagt Stob. Er habe genug Lebenskraft erhalten, damit er nicht verzweifelt sei. Gott habe ihn mit Liebe umhüllt.

Sinnerfüllte Aufgaben

1999 reiste der einstige Fussballer mit einem Hilfswerk durch viele Länder und packte bei der Not der Welt an. Dann wählte man ihn zum Leiter einer Sportlerarbeit. Es ging um eine Art Sozial- und Betreuungsaufgabe in Ländern der dritten Welt. Stob stellte Fussball- und Basketballmannschaften zusammen und bildete sie aus, um damit Freundschaftsspiele zu organisieren. Dazu kamen Tourniere mit Kindern, "bei welchen wir auch vom Glauben an Jesus Christus erzählten", erklärt er.

Heute arbeiten Marcel Stob und seine neue Frau Carol Fernandez als Sportleiter in Lateinamerika. Im mexikanischen Hermosillo betreuen die beiden eine Fussballschule für Kinder mit dem Ziel, die Entwicklung junger Menschen zu fördern.

Quelle: 4telstunde für Jesus

Datum: 18.03.2004

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