Africa-Cup: Meisterschaft mit dunklen Kräften

Magie und Okkultes auch im Fussballstadium.
Fussball

Dribblings bei denen man beim zusehen nur noch schielen kann, Saltos beim Torjubel und totale Spielfreude – der Africa-Cup ist ein fussballerisches Highlight. Der Cup kennt aber auch Schattenseiten: Mit schwarzer Magie wollen manche Teams das Spielglück gewogen machen.

Zur Zeit läuft der Africa-Cup. Dieser wurde auch schon «die Meisterschaft der Voodoo-Priester» genannt. «Von Voodoo würde ich nicht sprechen, aber die Afrikaner sind im Zauberbereich sehr aktiv», sagt Markus Lehner, der in Tansania als Entwicklungshelfer arbeitet. Und er wisse, dass dieser auch im Fussball eingesetzt wird. «Rein kulturell glaubt der Afrikaner stark an die Magie und das Okkulte und arbeitet damit. Es ist Teil seines Lebens und stammt vom animistischen Urglauben.» Magie werde respektiert und gefürchtet. Insbesondere südlich des Äquators, in Schwarzafrika. «Es ist eine Realität, die von diesen Leuten nicht hinterfragt wird. Es ist sehr, sehr komplex.» Wir Europäer würden dagegen in diesen Fragen ganz rational und geradlinig Denken.

Körperteile ritzen

«Auch die Fussballspieler sind sich dessen bewusst, sie gliedern sich entsprechend ein. Tatsächlich haben sie neben ihren Managern und Trainer auch sehr kompetente Zauberer dabei», so Lehner weiter. Einer oder mehrere Beschwörer. Sie geben dem Team ein Selbstwertgefühl und vermitteln durch Aussagen ein Sicherheitsgefühl. Dazu kommen aktive Handlungen für die Spieler: «Je nach dem müssen sie sich gewisse Körperteile ritzen lassen und mit Pulver einreiben. Sie haben gewisse Getränke, unter das Bett kommen gewisse Pulver oder Gemische von Pulvern, Knochen, Haut oder Gegenstände die angeblich oder wirklich magisch geladen sind.» Man glaube daran und gehe damit als selbstbewusste Menschen mit dieser Macht um.

Bereits Im Vorfeld eines Spieles würden die Zauberer das Feld im unsichtbaren Bereich vorbereiten. Medizin vergraben oder aufhängen oder in die Luft blasen.

Hilfe aus der Unterwelt

Diese Kräfte seien aus der Unterwelt. «Das sage ich ganz bewusst», versichert Markus Lehner. «Die Animisten greifen in das Totenreich zurück. Sie nehmen Geister ihrer Vorfahren, holen sie hervor und arbeiten mit ihnen. Die noch stärkeren Zauberer brauchen diese Medien nicht. Sie machen es direkt. Es sind Kräfte aus der Unterwelt, der schwarzen Magie, die hier eingesetzt werden.» Im Fall von Fussball würden diese Mächte so gut es gehe und sie beherrschbar seien, zu Gunsten der Spieler eingesetzt. «Diese Mächte sind aber bei weitem nicht gut. Sie können sehr verhängnisvolle Folgen haben, sie können Schäden anrichten, bis hin zu Vernichtung und Tod.»

Die Nuancen der Macht

Wenn zwei Teams aufeinanderprallen, treffen offenbar auch die Mächte aufeinander. «Die Insider», so Lehner «beobachten Nuancen. Es ist hochinteressant. Wie der Ball fliegt, wie wer spielt, wie die Fehler passieren und wie die Tore fallen.» Der Sieger hatte womöglich die bessere okkulte Unterstützung. Oder die Verlierer werden sagen, dass sie gewisse Regeln gebrochen hätten. Dadurch habe man die Macht geringer wirken lassen, als möglich gewesen wäre. «Das wird bis ins Detail analysiert.»

Zauberer ausschliessen

Beim letzjährigen Turnier sagten die Organisatoren, dass man die Zauberer nicht mehr wolle, damit man im Ausland nicht den Anstrich eines Drittweltturniers habe. Hält man sich daran? Kaum, vermutet Lehner. Bisher waren die Magier zum Teil farbig mit Baströcken und Trachten angezogen. «Das sah wild und wenig fussballerisch aus. Oder sie spielten die Macht bis vor die gegnerische Kabine aus, indem sie Zündhölzer, Steine, und Pulver hinlegten.» Dass man dies unterbinden wolle, findet er gut. «Aber man soll bloss nicht meinen, dass dieses Unterbinden im Sichtbaren das Unsichtbare verhindere. Sie machen das einfach auf andere Art“, vermutet Lehner. „Wenn es sein muss, kommt der Okkultist in Schale mit weissem Hemd und Krawatte. Damit passt er sich dem europäischen Rahmen an und das Image wird so aufrechterhalten, inwendig bleibt aber alles wie gehabt. Er wird nun einfach als Berater auftreten.»

Kein Zugriff möglich

In Tansania steht Markus Lehner einer christlichen Basis vor. Zwei Spitzenteams der tansanischen Liga sind manchmal ebenfalls dort untergebracht. Normalerweise arbeiten auch die Gegner von diesen zwei Teams mit den unterschiedlichsten Mitteln, um diese Mannschaften zu beeinflussen. «Aber diese Fussballer stellten uns gegenüber fest, sie seien bei uns vor magischen Zugriffen geschützt.» Afrikanische Fussballer hätten also auch festgestellt, dass Jesus stärker sei, als die Kräfte der Unterwelt.

Das gleiche Erlebnis habe er auch mit einem lokalen Magier gehabt, der sich verwunderte, weil er mit seinen Kräften dort auch nicht weiterkam, da habe er so etwas wie eine schützende Mauer gespürt, ergänzte noch Lehner.

Datum: 28.01.2004
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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