Henry Olonga (43), ein ehemaliger simbabwischer Cricket-Nationalspieler und Kandidat der australischen Version von «The Voice», floh vor dem Regime Mugabe. Er sagt, Gott habe ihn vor der Verhaftung, dem «Verschwinden» oder dem Tod gerettet. Nach einem Protest gegen den kürzlich verstorbenen Diktator Robert Mugabe war
ihm die Flucht gelungen.
Henry Olonga
Henry Olonga ist überzeugt, dass er nicht einzig gerettet wurde, um nun den Rest seines
Lebens in Frieden leben zu können. Vielmehr habe Gott einen Plan, um mit ihm
Licht in die Dunkelheit der Welt zu bringen.
Olonga wurde mit
dem Tod bedroht, nachdem er sich Teammitglied Andy Flower anschloss, der während
eines Cricket-WM-Spiels eine schwarze Armbinde trug und damit seiner Trauer «über den Tod der Demokratie in Simbabwe» Ausdruck verlieh.
David gegen Goliath
Damit stellte er
sich öffentlich gegen das brutale Regime des Diktators Mugabe, der kürzlich im
Alter von 95 Jahren starb. «Da waren all diese Invasionen auf die Farmen, die
Verletzungen der Menschenrechte, all die Menschen, die abgeschlachtet wurden …
dazu die Korruption, Misswirtschaft, Plünderungen öffentlicher Dienste – ich
überlegte, was in meinem Land los ist.»
Im
Vertrauen auf die Bibel und dem Beispiel Davids, der vor Goliath
nicht zurückschreckte, dachte Olonga, Gott sei mit ihm in seinem Protest. «Es
war für mich wie ein Auftrag Gottes.» Er wusste um das Risiko, spürte aber, dass Gott ihn dafür ausgerüstet hatte. Er sei sonst von Natur aus nicht so risikofreudig und selbstlos.
«Mein Leben stand auf dem Spiel»
Andy Flower und
Henry Olonga wurden nach dem Protest der Spionage für die Briten bezichtigt. Dann
kamen die Todesdrohungen. Der einzige Weg, dieser bedrohlichen Situation zu entkommen, war kurioserweise ein Sieg oder ein Unentschieden des Cricket-Nationalteams gegen Pakistan. Denn nur wenn Simbabwe gegen das Spitzenteam Pakistan punkten würde, könnte die Mannschaft zu einem nächsten Spiel in Südafrika antreten. Dort – so hoffte Olonga – könnte dann eine Flucht möglich sein...
Er blickt auf dieses schicksalträchtige Cricket-Spiel zurück: «Vor diesem
Spiel gegen Pakistan wusste ich, dass mein Leben auf dem Spiel stand. Ich
wusste nicht, was das Regime tun würde, aber sie konnten mich ins Gefängnis
stecken, konnten mich töten, mich verschwinden lassen – es gibt
viele Dinge, die sie hätten tun können.»
Tatsächlich
gelang ein Unentschieden und die Reise mit dem Nationalteam ging weiter. Henry Olonga
konnte abtauchen und sich von Südafrika aus nach England in relative Sicherheit
absetzen.
«Ich habe Gottes
Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit verstanden»
Der heute in
Adelaide, Australien lebende Sänger und Motivationsredner lebte nicht immer auf Gottes Weg.
Obwohl er das Evangelium viele Male hörte, als er ein christliches Internat in
Simbabwe besuchte, lehnte er Jesus längere Zeit ab. Der Durchbruch erfolgte erst im Alter
von 16 Jahren in einem Jugendlager.
«Man kann sich
von der Botschaft betäuben lassen, wenn man sie so oft hört... es ist ein
zweischneidiges Schwert. Aber ich war immer fasziniert von der Geschichte der
Schöpfung, von der Geschichte, dass Jesus als Baby auf die
Erde kam, ein sündloses Leben führte und für meine Sünden an einem
grausamen römischen Kreuz starb. Das habe ich verstanden. Ja, ich habe Gottes
Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit verstanden.»
Die Bibel lege
nahe, wie sich Christen verhalten sollen, fährt Henry Olonga fort und verweist auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. «Das kann auch heissen, dass man den Schrei der
Unterdrückten in der eigenen Nation hören und für sie reden soll!»
Auch ein talentierter Sänger
Als er sich 2003
aus dem Cricket zurückzog, widmete er sich verstärkt dem Gesang und besuchte
Gefangene für die Wohltätigkeitsorganisation «Second Chances SA» in
Südaustralien. Anfangs
2019 nahm Olonga die Einladung an, bei der australischen Version von «The Voice»
anzutreten, wo er nach der «Blind Audition» unter Coach Kelly Rowland auch die
«Knock-out»-Phase überstehen und bis zu den «Battles» vorstossen konnte.
Mit seinem
Talent wolle er auf Gott hinweisen. Er träume davon, dass er nach seinem Tod vor Gott treten könne und dieser sage: «Gut gemacht, mein guter und treuer Diener». Trotz aller
Fehler und Unvollkommenheit habe Gott doch Freude, wenn wir uns für sein Reich einsetzen: «Ich weiss, dass wir aus Gnade gerettet sind, aber
Jakobus sagt, dass der Glaube ohne Werke tot ist, und so möchte ich, dass das
Werk meines Lebens Jesus durchscheinen lässt.»