Sport-Debüt mit 30!

Von Menschen erniedrigt – von Gott auf den Platz gestellt

Sein Stiefvater drohte, ihn zu töten, als der kleine Tim entdeckte, dass seine Schwester vom Stiefvater missbraucht wurde. Auch durfte er nicht mehr Baseball spielen. Der Absturz folgte, Alkohol, Drogen, Einbrüche, Jugendgericht. Doch das Unmögliche geschah im Alter von 30 Jahren.
Tim Fortugno bei den Angels im Jahr 1992
Tim Fortugno mit seinen Pflegeeltern
Tim Fortugno mit seiner Frau Kelly

Tim Fortugno wuchs arm auf, seine alleinerziehende Mutter arbeitete in der Nachtschicht, um mit ihren drei Söhnen und der Tochter über die Runden zu kommen. «Dad wohnte in der Gegend, doch er half uns nicht. Wir sehnten uns danach, dass er wieder kommen und die Vaterrolle einnehmen würde, doch er enttäuschte uns konstant.»

Die Jungs teilten sich einen Schlafraum in einer kleinen Wohnung, die drei Betten lagen jeweils nur etwa einen halben Meter auseinander.

Als Tim zehn Jahre alt war, erhielt er einen Stiefvater. «Butch» war dem Bier nicht abgeneigt; der Vietnam-Veteran trug ein Panter-Tattoo auf dem Arm – Tim beschreibt ihn als furchteinflössend. Zu Tims Ämtli gehörte, nach dem Essen den Tisch abzuräumen. Einmal schraubte er den Deckel des Senfglases zu wenig stark fest. Als Butch den Behälter am Deckel hochhob, fiel das Glas zu Boden und zerbarst. Butch donnerte. Wegen diesem «Vergehen» verordnete Butch für den Rest des Sommers Zimmerarrest. «Ich durfte nur noch für die Mahlzeiten rauskommen. Den ganzen Tag hörte ich, wie die anderen Kinder draussen spielten.»

«Ich kann dich mit einem Finger töten»

Wenig später bemerkte der Junge, dass seine elfjährige Schwester von Butch sexuell missbraucht wurde. «Er schickte Mutter zum Einkaufen und ging dann in das Zimmer. Das war in den späten 1970ern, da sprach noch niemand über sexuellen Missbrauch. Niemand wusste, wie man damit umgeht.» Eines Tages wurde Tim so wütend, dass er Butch damit konfrontierte. Der Junge drohte, er würde es Mutter sagen.

Butch lief rot an und drückte ihm einen Finger auf die Brust. «Ich kann dich mit einem Finger töten!» Eines Nachts ging Tim mit einem Fleischmesser zu Bett. «Ich war so wütend, dass ich ihn töten wollte.» Doch er verzichtete auf den Angriff. Aufgrund des Missbrauchs gerieten alle vier Kinder auf Abwege.

Die Rebellion beginnt

Schon im Alter von sieben Jahren träumte Tim davon, in der Major League Baseball antreten zu können, der weltweit wichtigsten Baseball-Liga. «Doch Butch kontrollierte uns und nahm uns Dinge weg, die wir liebten, wie etwa die Zeit mit Freunden.»

In der High-School wollte der Trainer des Schulteams, dass er spielte. Doch weil seine Noten nicht gut waren, fuhr Butch mit einem Verbot auf.

Das war zu viel. «Was ich auch tat, es war falsch.» Und so habe er begonnen, immer mehr falsche Entscheidungen zu treffen. Mit 13 rauchte er Marihuana und trank Alkohol. «Ich begann morgens zu trinken, sobald Mutter und Vater das Haus verliessen.» Um dies finanzieren zu können, brach Tim in Wohnungen ein.

Vor Gericht

Eines Tages, während einem Schneesturm, schwänzten Tim und zwei Kollegen die Schule, um in ein paar Häuser einzubrechen. Ein Polizeiwagen hielt. Der Beamte fragte, wohin sie wollten und offerierte eine Mitfahrt, was die drei ablehnten. Wenig später kehrte er zurück, weil mittlerweile Einbrüche gemeldet worden waren. Im Schnee waren die Stiefelspuren der drei Jungs zu erkennen.

Vor Gericht fragte ein Anwalt Tims Eltern, ob sie ihn zurückhaben wollten. Kalt lehnten die beiden ab. Er kam in staatliche Obhut und wurde Kenny und Vicki Graves zugeteilt. Das Paar lebte auf einer grossen Farm mit Pferden, Kühen, Schweinen und Hühnern. Die beiden führten zudem auf ihrer Farm Bibelstunden durch.

Als Tim beim Paar ankam, eröffneten sie: «Wir haben keine Regeln. Wir wollen einfach, dass du zur Schule gehst und dass du mit uns in die Gemeinde kommst, wenn du magst. Aber wir wollen nicht, dass du in diesem Haus Drogen nimmst.»

Die Wende

Viele Leute gingen bei Graves ein und aus. Und die Kraft der Liebe Gottes begann an ihm zu wirken. «Es war ein langsamer Prozess und ich wurde nicht gedrängt.» Zudem erlaubten ihm seine Pflegeeltern Baseball zu spielen. «Ich begann, Gott zu danken, dass er mich aus der Tortur herausgeholt hat.»

Auf einer christlichen Jugendkonferenz spürte er, wie Got zu ihm sprach und sagte: «Tim, gib dein Leben mir und ich werde dich führen.» Er entschied sich für ein Leben mit Jesus Christus.

Sein Leben änderte sich komplett. Zunächst arbeitete er nach der Ausbildung auf dem Bau und später als Schreiner. Er traf Kelly, die seine Frau wurde. Zwei Jahre verstreichen, ohne dass er über Baseball sprach. Er dachte, dies gehöre zu seiner Vergangenheit.

Das Comeback

Im Alter von 21 Jahren stand er wieder auf dem Platz, für die Vanguard University. Seine Fähigkeiten entwickelten sich und das Unvorstellbare geschah: Im Alter von 30 Jahren bestritt er seinen ersten Ernstkampf. Im Stadion von Anaheim trat er erstmals mit den «California Angels» in der Major League Baseball an. «Es war so unglaublich, wie Gott mich zurückbrachte, zu dem, was ich als kleiner Junge geliebt hatte. Wenn du einen Traum hast, sprich mit Gott, er wird dich leiten und dir helfen.»

Tim Fortugno spielte bis 36 und trat dabei neben den «California Angels» noch für die «Cincinnati Reds» sowie die «Chicago White Sox» an.

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Datum: 17.05.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch / Godreports.com

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