Musical über erste Kirche

«Ein aktuelles Thema, das vor 2000 Jahren begann»

Beim Schreiben des Musicals «Petrus – De Aposchtel» waren die Produzenten überrascht, wie aktuell der Stoff ist. Das Adonia-Musical handelt von Widerständen, Verfolgung und Hoffnung. Wir sprachen mit Marcel Wittwer, der Adonias Musikabteilung leitet.
Szene aus dem Musical (Petrus vor dem Hohen Rat)
Marcel Wittwer
Die Theatergruppe vom Musical «Petrus - De Aposchtel»

Livenet: Marcel Wittwer, das Musical heisst «Petrus – de Aposchtel». Um was geht es in diesem Musical?
Marcel Wittwer: Im Musical geht es um die erste Kirche überhaupt. Die Passionszeit ist gerade vorbei, Jesus ist auferstanden, er hat sich gezeigt und mittlerweile sind seine Jünger alleine auf der Erde geblieben. Sie beginnen die Kirche zu bauen und erleben Herausforderungen, die wir auf der Bühne zu zeigen versuchen.

Was bekommt der Zuschauer mit, von der Zeit als Petrus und die anderen Jünger ohne Jesus zurückgeblieben sind?
Zuerst ging es darum, was sie nun tun würden. Jesus war ja zurück zu Gott gegangen, während die Jünger auf der Erde blieben. Im Musical sieht man, wie es in der Bibel auch steht, wie sie mit der Kraft Gottes erfüllt worden sind. Und wie sie von dem, was sie erlebt haben, zeugen. Sie stossen auf viel Widerstand, werden als Spinner bezeichnet, die nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Die Obrigkeit war dagegen, dass sie missionieren. Sie verboten es und drohten mit Strafen. Eine grobe Verfolgung der Christenheit geschah schon ganz am Anfang, mit Gefängnis und Hinrichtungen.

Wir versuchen zu zeigen, wie die junge Kirche trotzdem gewachsen ist, die Menschen dran glaubten und wie es diese Kirche heute noch gibt.

Es geht somit auch um Religionsfreiheit?
Wir zeigen im Musical, wie die Christen von Anfang an verfolgt worden sind. In unseren Breitengraden hört man weniger davon. Man spricht über die Kreuzzüge und dass sich die Christen früher schlecht verhielten, zum Beispiel bei der Sklaverei oder der Kolonialisierung. Doch in der 2000-Jährigen Kirchengeschichte wurden die Christen selbst ebenfalls immer verfolgt. Gerade in den letzten Jahren war sehr viel darüber zu hören, wie Christen in islamischen Ländern, in Nordkorea und anderen Staaten systematisch verfolgt werden. Sie müssen mit Verfolgung, Folter und Tod rechnen. Darum ist es ein sehr aktuelles Thema, das schon vor 2000 Jahren begonnen hat.

Wurde das Petrus-Musical aufgrund dieser Aktualität verfasst?
Schon einmal hat es ein Petrus-Musical gegeben, das war vor 25 Jahren. Und so entschied Adonia-Gründer Markus Hottiger, dass es Zeit wäre, ein neues zu produzieren.

Weil der Stoff so umfangreich ist, wurden gleich zwei Folgen geschrieben. Im letzten Jahr tourten wir mit «Petrus – de Jünger», das war noch vor Tod und Auferstehung von Jesus. Und in diesem Jahr folgte nun der Apostel-Teil. Beim Schreiben waren wir selbst verblüfft, wie aktuell das Thema ist.

Beim Musical stehen jeweils 70 Teenager auf der Bühne – bei den beiden Abschlusskonzerten am 3. Mai in Zofingen sind es gar noch mehr...
Genau
, beim Abschlusskonzert stehen alle Jugendlichen, die im Frühling in der Deutschschweiz aufgetreten sind, auf der Bühne. Das gibt zwei Mega-Konzerte, mit 400 bis 500 Leuten auf der Bühne. Früher standen sogar 1'000 auf der Bühne aber das ist aus feuerpolizeilichen Gründen nicht mehr möglich. Darum haben wir es unterteilt, was zum Vorteil hat, dass der Besucher auswählen kann, ob er am Vormittag oder Nachmittag an eines der beiden Konzerte kommen will.

Faszinierend ist, dass die Jugendlichen das Programm für die Konzerte in sehr kurzer Zeit einstudieren. Oft wird schlecht über die Jugend gesprochen, doch wenn man das sieht, stellt man fest, dass Hoffnung für die Zukunft vorhanden ist.

Trailer zum Musical

Zur Webseite:
Adonia

Musical Petrus – De Aposchtel

Liste der verschiedenen Konzerte (geografisch geordnet)

Tournee-Plan (chronologisch)

Zum Thema:
76 Konzerte in 34 Tagen: «Petrus»-Musical thematisiert Religionsfreiheit
Hintergrundinformationen zum Musical «Petrus – De Aposchtel»
Bund streicht Beiträge: Kein Geld mehr für (zu fromme) Jugendarbeit
«Zu missionarisch»: Bund streicht Gelder für Adonia und Heilsarmee

Datum: 07.04.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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