Wenn die Weihnachtsstimmung komplett fehlt...

– denn an vielen Orten dieser Welt gibt es weder Weihnachtsmärkte noch geschmückte Strassen und Häuser. Und das hat grossen Wert, findet Theo Volland.

Uns steht ein krasses Christfest ins Haus dieses Jahr: Weihnachtsmärkte Fehlanzeige! Stattdessen leere Fussgängerzonen, Ausgangssperren abends und die Familienfeiern auf ein Minimum reduziert. Jingle Bells und Festtagsstimmung? Nein, wohl eher: Vive la tristesse! Rückzug ins kleinste Private, Einsamkeit und Furcht vor Ansteckung, Krankheit und Tod. So eine Situation haben die meisten in Deutschland noch nie erlebt. Es erinnert mich an den apokalyptischen Song «Waiting for the Hurricane» von Chris de Burgh.

Weihnachten in der Mission

Missionsorganisationen sind es ja gewohnt, zu arbeiten, wo es Weihnachtsrummel und Einkaufsbummel nicht oder nur ganz anders gibt. In Nepal zum Beispiel werden an Heiligabend laute Partys für Jesus gefeiert – in Gegenden des Sudan dagegen erinnert gar nichts ans Kind in der Krippe, weil kaum jemand Jesus kennt. Ein Blick in Berichte von Mitarbeitern verschiedener christlicher Werke zeigt, wieviel wir von Missionaren für unsere heutige Situation lernen können.

Schreibt ein junger Mann aus Afrika: «Das Fehlen der Adventsstimmung erinnert mich daran, um was es bei Weihnachten eigentlich geht: Gott ist zu uns gekommen – gerade in schweren Situationen steht er uns bei!» Unvergesslich auch die Worte einer Missionarin aus dem tiefsten Busch: «Selbst wenn der Umstieg ins Afrikadorf mit Hütten und Grasdach kaum mit der Umstellung vergleichbar ist, die Jesus bei seiner Menschwerdung erlebt haben muss – es gibt doch Parallelen: Welche Überwindung es kostet, sich übers stinkende Toilettenloch zu hocken, aus dem die Fliegen schwirren. Was muss es den Sohn Gottes gekostet haben, überhaupt so etwas wie Verdauung zu haben? Der von Ewigkeit her musste sich die Windeln vollmachen? Erniedrigend!»

«Habt keine Angst!»

Eine Praktikantin in Übersee beschrieb das totale Fehlen von Weihnachtsstimmung so: «Da war nichts, einfach nur Stille. Dann sehe ich nochmal genauer hin – und weil da nichts ist, ist ER da.» Sie hatte eine tiefe Begegnung mit Jesus Christus in der Andersartigkeit der fremden Kultur und Einsamkeit ohne all das Festliche. Das macht mir Mut! Ihre Worte erinnern mich an den Engel vor 2'000 Jahren, der uns zuruft: Habt keine Angst! Heute ist der Eine geboren, der alles für euch verändern wird!

Weihnachten fällt nicht aus dieses Jahr, im Gegenteil. Wir werden ein Fest besonderer Tiefe erleben, wie die Missionare in anderen Ländern. Ein Christfest bei dem spürbar wird:

1.) Jesus ist da! Jetzt. Selbst mitten in der Einsamkeit.
2.) Es hat ihn unendlich viel gekostet, uns zu retten!
3.) Jesus besiegt unsere Ängste! Mitten in Not können wir sie erleben: Seine Nähe! Sein Opfer für uns! Und seinen Sieg!

Das Echte kommt ans Licht, wenn all das Drumherum wegfällt. Hören wir auf die Stimme des Engels aus der Bibel? Habt keine Angst…!

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