«Was Gott tut, ist einzigartig!»

Mit Tipps von Psalmdichter Asaf die Krise überstehen

Krisenzeiten im Leben führen gern dazu, dass wir uns nur noch um uns selbst drehen und an Gottes Macht und Güte zu zweifeln beginnen. So ging es auch dem Psalmdichter Asaf im Alten Testament. Gedanken dazu von Pfarrer Jürgen Neidhart.
Mann in Anbetung
Jürgen Neidhart (Bild: zVg)

Asaf schreibt in Psalm, Kapitel 77:

«Jede Nacht grüble ich nach; das Herz wird mir schwer, weil meine Gedanken immer um die gleichen Fragen kreisen: Hat der Herr uns für alle Zeiten verstossen? Wird er nie wieder freundlich zu uns sein? Ist seine Gnade für immer zu Ende? Gelten seine Zusagen nicht mehr? … Das ist es, was mich am meisten schmerzt: Gott, der Höchste, verhält sich jetzt anders als vorher – er setzt sich nicht mehr für uns ein!» (Psalm, Kapitel 77, Verse 7-11, Hfa)

Die Richtige Lösung...

Was hilft in einer solch verzweifelten Lage? Was war der richtige Lösungsweg für Asaf? Er fährt fort: «Ich erinnere mich an deine grossen Taten, HERR, und denke an die Wunder, die du einst vollbracht hast. Ich führe mir vor Augen, was du getan hast, immer wieder mache ich es mir bewusst.» (Psalm, Kapitel 77, Verse 12-13, Hfa)

Genau das ist es, was mir in den schweren Wochen der Corona-Krise immer wieder neuen Mut gemacht hat! Ich habe gelernt, wie ich von einer unheilvollen Fixierung auf die Krise wegkomme – nämlich indem ich über Gottes grosse Heilstaten in der Geschichte nachdenke. So lerne ich neu zu verstehen, wie treu, gnädig und barmherzig Gott noch heute ist. In Psalm 111 werden wir aufgefordert:

«Halleluja – lobt den HERRN! Von ganzem Herzen will ich dem HERRN danken vor allen, die aufrichtig mit ihm leben – ja, vor der ganzen Gemeinde!» (Psalm, Kapitel 111, Vers 1)

... auch wenn man nicht in Halleluja-Stimmung ist

Nein, ich bin nicht in einer permanenten Halleluja-Stimmung. Es fällt mir angesichts der unbeschreiblichen Nöte in unserer Welt auch nicht immer leicht, Gott zu loben und von Herzen dankbar zu sein. Doch der Psalmist hilft uns weiter, indem er schreibt:

«Wie gewaltig ist alles, was der HERR vollbracht hat! Wer sich über seine Taten freut, denkt immer wieder darüber nach.» (Psalm, Kapitel 111, Vers 2)

Ich frage mich also: Welche gewaltigen Taten hat denn Gott vollbracht? In Gedanken gehe ich durch die Bibel und finde dabei unzählige dieser Taten und Werke Gottes.

Gott hat eine unglaublich schöne und wunderbare Welt geschaffen. Er ist nicht daran schuld, dass wir Menschen nicht mehr nach ihm fragen und rücksichtlos mit seiner Schöpfung umgehen. Wir wollen ja autonom sein und das tun, was uns passt. Dabei treten wir seine hilfreichen Gebote mit Füssen und müssen dann die Konsequenzen davon tragen.

«Was Gott tut ist einzigartig»

Gott hat auch in der Geschichte seines Volkes Israel seine Macht und Wunder deutlich bewiesen. Er hat sein Volk aus der Sklaverei in Ägypten befreit und 40 Jahre lang in der Wüste versorgt. Danach hat er es ins gelobte Land geführt und dort wunderbar bewahrt.

Bis heute gilt: «Was Gott tut, ist eindrucksvoll und einzigartig; auf seine Gerechtigkeit ist für immer Verlass. Er selbst hat alles dafür getan, dass seine Wunder nicht in Vergessenheit geraten. Gnädig und barmherzig ist der HERR!» (Psalm, Kapitel 111, Vers 3-4)

Und welche einzigartigen Wunder hat Gott durch Christus für uns getan! Durch seinen Tod am Kreuz hat uns Gott von Sünde, Tod und Teufel befreit. Das Evangelium ist unglaublich Mut machend und hoffnungsvoll. Gott zeigt uns darin, dass er uns liebt, gnädig annimmt und niemals im Stich lässt. Was immer das Leben mit sich bringt: Gott lässt uns nie allein. Daher trägt er uns auch durch die Krisen unseres Lebens hindurch und tröstet, wie kein Mensch trösten kann. Und am Ende befreit er uns aus aller Not und nimmt den Glaubenden zu sich in die Herrlichkeit auf.

Was für ein Trost und was für eine Hoffnung für heute und für morgen!

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Datum: 19.04.2020
Autor: Jürgen Neidhart
Quelle: ERF+

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