Allianzgebetswoche 2016

Tag 5: Was für ein Vater!

Vom 10.-17. Januar stehen Christen auf der ganzen Welt im Rahmen der Allianzgebetswoche zusammen und beten für aktuelle Anliegen. In diesem Jahr steht das Gleichnis des verlorenen Sohnes im Zentrum. Livenet publiziert täglich einen Gedankenanstoss.
Allianzgebetswoche 2018
Was für ein Vater! / Illustration von Joel Büchli

«Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.» Lukas 15,20b+c

Wie würden wir reagieren, wenn uns unser Kind verletzen und öffentlich demütigen würde? Statt Dankbarkeit hören wir nur Vorwürfe: «Du bist engstirnig. Du gönnst mir nichts! Ich gehe. Du bist für mich gestorben. Ruf mich nie an!» Fiele es uns leicht zu vergeben? Müsste er oder sie sich nicht wenigstens entschuldigen?

Seine Arme sind Tag und Nacht offen

Dem Vater im Gleichnis wurde noch schwereres Unrecht zugefügt. Als orientalischer Patriarch kann er von allen Untergebenen und Familienmitgliedern Respekt und Gehorsam erwarten. Doch der Sohn hatte die väterliche Güte mit Verachtung und Undankbarkeit quittiert. Indem er dem Vater öffentlich den Rücken gekehrt hatte, beschädigte er auch dessen Ruf und Ansehen schwer. Mit der vorzeitigen Beanspruchung des Erbes hatte er den Vater zudem für tot erklärt. All das schreit nach Vergeltung und Strafe.

Doch dieser Vater ist anders. Jesus zeigt uns, wie übermenschlich die Liebe unseres himmlischen Vaters ist. Dieser besteht nicht auf seinem Recht. Er stellt keine Bedingungen. Keine Entschuldigung ist nötig, kein Wort vom verschleuderten Vermögen, keine Vorwürfe, kein «Ich hab’s ja kommen sehen». So ist der Vater im Himmel. Seine Arme sind Tag und Nacht offen.

Vaterherz wird vom Mitleid übermannt

Wie im Gleichnis hat der himmlische Vater heute auch Tag und Nacht Sehnsucht nach dem undankbaren Sohn, der verlorenen Tochter. «Er erkannte ihn von weitem» heisst auch, dass er täglich nach ihm Ausschau hält, sich um ihn sorgt: «Wie mag es ihm gehen?» Nie gibt er die Hoffnung auf, dass sein verlorenes Kind zurückkehrt. In seinem Herzen hat er ihn Tag und Nacht vor Augen. Deshalb erkennt er ihn schon von weitem, obwohl der Sohn sich sehr verändert hat. Der gleicht einem Landstreicher, gedemütigt, mit hängendem Kopf und schleppenden Schritten. Er ist gescheitert und heruntergekommen.

Das Vaterherz wird vom Mitleid übermannt. Er rennt ihm entgegen, er schliesst ihn in seine Arme mit all seinem Schmutz. Statt Genugtuung und einem «Ich habe es kommen sehen» lässt er es gar nicht zu der geplanten Entschuldigung kommen – so überwältigt ist er von Freude. Und ohne Bewährungsfrist setzt er den Heimkehrer wieder in alle Sohnes- und Erbenrechte ein.

Autor: Magdalena Paulus, Juristin und Autorin

Gebet

Danken
Dass uns der Vater bedingungslos angenommen hat.

Bekennen
Unseren Machbarkeitswahn, «Selber Wursteln».

Bitten
Für Regierungen in der Schweiz, in Europa und der Welt.
Für Konfliktregionen, die unzähligen Flüchtlinge, für Militärs und Rebellen.
Für unsere verfolgten Geschwister (gefangen, gefoltert, versteckt, isoliert...)
Für Gastfreundschaft gegenüber den Fremden, für inspirierte Integrationshilfe.

Wichtige Links:

Datum: 14.01.2016
Autor: Magdalena Paulus
Quelle: Allianzgebetswoche 2016

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