Besinnung in der Gosse

Erst Freiheit – und jetzt das!

Das mit der Freiheit ist so eine Sache. Haben Sie auch schon gemerkt, dass es gar nicht so einfach ist, sie zu verwirklichen – und vor allem in der Freiheit zu bleiben? Freiheit ist eine bedrohte Spezies. Ben musste das am eigenen Leib erleben.
Verzweifelter Mann

«Am Anfang war es eine totale Befreiung, ab und zu auszusteigen und einen Joint zu nehmen. Das Leben wurde so leicht, und alles war einem egal. Aber bald musste ich immer mehr haben, um den gleichen Effekt zu erzielen. Ehe ich es merkte, war ich abhängig.» Solche und ähnliche Feedbacks hört man von Abhängigen immer wieder – wobei Sie den Joint auch durch die Flasche, Zigarette oder irgendetwas ersetzen können, was uns Genuss und Freiheit verspricht.

«Mir hat niemand was zu sagen»

Für ganz viele – vor allem junge – Menschen ist es Freiheit, wenn ihnen niemand etwas zu sagen hat. Da gibt es die Geschichte von dem jungen Typ in der Bibel – nennen wir ihn Ben –, der sich sein Erbe auszahlen liess und dann mit Vaters Geld die «Freiheit» genoss. Ben lebte ein cooles Leben, eine ganze Zeitlang, bis das Geld ausging und damit auch die Freunde.

Die grosse Schweinerei

Bis die «Freiheit» ihr wahres Gesicht zeigte und er in der Gosse landete, ganz unten. Schweine hüten musste er – und nicht einmal das Schweinefutter durfte er essen. Und da unten merkte er: Hey, so habe ich mir meine Freiheit nicht vorgestellt. So demütigend! Und: Daheim habe ich besser funktioniert. Ich wusste wenigstens, wohin ich gehöre. Ich hätte eigentlich einen Vater, der mich liebt (nachzulesen in der Bibel, Lukasevangelium Kapitel 15, ab Vers 11).

Der schnellste Weg voran

Ben entschied sich, aufzustehen und zu seinem Vater heimzukehren. «Ich will mich aufmachen und zu Gott, meinem Vater, umkehren», ist der wichtigste Schritt aus dem Netz von Zwängen und Verirrungen in die Freiheit. Hier gilt: Umkehr ist der schnellste Weg voran. Also machte er sich auf. Voll Zweifel und mit schlechtem Gewissen, aber er ging.

Ben hätte die Schuld für das verschleuderte Erbe auf alles Mögliche schieben können: sein Pech, die Umstände, seine Freunde. Stattdessen beschloss er, ehrlich zu sein – endlich einmal ehrlich! – und zuzugeben: «Vater, ich bin schuldig geworden.» Welch eine befreiende Sache, das Problem endlich beim Namen zu nennen! Etwas völlig Neues fängt da an, wo wir nicht um uns, sondern in uns schlagen und Schuld zugeben.

Die unglaubliche Reaktion

Ben war noch unterwegs, als ihm der Vater schon entgegenlief, ihn in den Arm nahm und küsste. Sein Bekenntnis konnte Ben nur noch unter Tränen sagen – in den Armen des Vaters. So ist Gott! Unser Zu-Geben führt zu Seinem Ver-Geben. Gott hat unsere ganze Schuld bereits bezahlt durch das Opfer Jesu Christi. Uns bleibt nur noch die Freisprache. Ben wurde nicht mit Vorwürfen aufgenommen, sondern wie im Triumphzug. Endlich daheim! 

You Gotta Serve Somebody

Der Gott der Bibel ist ein Gott, der Menschen in die Freiheit führt – indem er sie in eine Beziehung zu sich ruft. Kein Mensch ist nämlich wirklich frei, sondern wird von allen möglichen inneren Mächten und äusseren Zwängen beherrscht. «You Gotta Serve Somebody» sang schon Bob Dylan: Irgendjemandem musst du immer dienen. Wir sind geschaffen, in der Beziehung zu Gott optimal zu funktionieren – und je eher wir unser Leben mit ihm verbinden, um so mehr wirkliche Freiheit werden wir erleben. Es muss ja nicht jeder erst durch die Gosse gehen. Fangen Sie heute an?

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Datum: 01.09.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch

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