Wow! - Zu Gast in der Hillsong Church in Sydney

Das Hillsong Anbetungszentrum
Worship-zeit
Samuel Müller

Seit Februar weilt der 20-jährige Zürcher Samuel Müller in Australien. Nach der Lehre als Gemüsegärtner und dem Militärdienst kann er sich einen Traum erfüllen: Er besucht ab Mai das Hillsong College in Sydney. Samuel Müller beschreibt in einer losen Folge von Artikeln seine Erlebnisse. Hier der erste Report: Eindrücke von der Millionenstadt und der Hillsong Gemeinde, deren Musik weltweit Furore macht.

Wow! Diese Church muss ich eines Tages besuchen und live erleben. – Solche Gedanken kreisten in meinem Kopf, während ich mir die DVD “Blessed” anschaute, das letztjährige Hillsong Worship Album. Ich war schon lange ein begeisterter Hillsong-Music-Fan. Alle die sich schon Mal eine Scheibe der jungen Hillsong Generation angehört haben, dürften wohl kaum still und regungslos auf ihrem Hintern gesessen haben.

Hillsong ist aber nicht nur Musik, sondern definitiv eine Kirche. Und ich habe das Privileg, für längere Zeit Teil davon zu sein.

Es versteht sich, dass in einem 7,5 Millionen Quadratkilometer grossen Land alles etwas “bigger” ist als in der Schweiz. Zum Supermarket oder zur Kirche geht es mit dem Auto. Die Hillsong Church befindet sich in Sydney und hat zwei Standorte. Das Hauptzentrum befindet sich in Baulkham Hills, etwa eine Autostunde von der City entfernt. Dort, im Stadtzentrum, liegt das andere Hillsong Worship Centre.

Sydney dehnt sich enorm in die Breite (nicht in die Höhe), da hier jeder sein eigenes Ziegelhaus – idealerweise mit einem 0,1 Hektar grossen Hinterhof, einer Wäscheleine und einem Barbeque-Grill – anstrebt.

Welcome!

Wegen der grossen Distanzen kommen also alle Gottesdienstbesucher mit dem Auto. Dies stellt für die freiwilligen Mitarbeiter die erste Herausforderung in einem Gottesdienst dar. Besonders am Sonntagmorgen, wenn nur eine halbe Stunde zwischen den beiden identischen Gottesdiensten liegt, herrscht viel Bewegung auf dem riesigen Parkplatz vor den Gebäuden. Kein Problem für die mit orangen Westen und Leuchtstäben ausgerüsteten ”Carparker”, die einem bei Regen wie bei Sonnenschein stets mit solch freundlichem Lächeln einweisen, dass dir wirklich bewusst wird, wie willkommen du hier bist.

Das nächste Mal begegnet man freundlichen Gesichtern und schüttelnden Händen an den Eingängen des Gebäudes, wo Mitarbeiter die Besucher begrüssen und ihnen allerlei Informationen und Flyer in die Hand drücken. Als ich das erste Mal einen Gottesdienst besuchte, wurde ich gleich als ”Neuling” erkannt und darauf hingewiesen, dass es für mich eine ”New people’s Lounge” gibt, in der ich ein Geschenk von der Church erhalte und einige Pastoren und Leiter bei einer Tasse Kaffee oder Tee über die Kirche ausfragen kann.

Und dann trittst du ein, in das Auditorium des brandneuen Hills Worship Centre. Das erste Mal war ich schlicht und einfacht überwältigt. Die Bühne, die Musiker, die ich auf irgendeinem CD-Cover schon mal gesehen hatte, darüber zwei gewaltige Leinwände - und du sitzt in einem der bequemen 3500 Sitze. Dieses Gefühl ist schwer zu beschreiben, sagen wirs mal so, ich habe es in der Schweiz noch nicht gesehen.

Begeisterung für Gott

Die Gottesdienste beginnen immer pünktlich. Wer nicht rechtzeitig kommt, wird von einem “Usher” zu einem freien Platz begleitet. Zuerst Worship. Die Lieder sind leicht singbar und man wird von der Begeisterung und Erwartung der Leute gegenüber Gott richtiggehend angesteckt. Musik ist in der Hillsong Church enorm wichtig. Durch ihre Worship-Alben ist diese Gemeinde weltweit bekannt geworden.

In Australien haben ihre Songs grossen Einfluss in den Kirchen. Auch in den säkularen Alben-Charts des Landes stiessen die Hillsong-Musiker mit dem letzten Album “Blessed” auf Platz vier vor; mit der gleichnamigen DVD sogar auf Rang zwei. Gleiches gilt für Amerika, wo “Blessed” im September 2002 die Nummer zwei der meistverkauften christlichen Alben war.

Ein normaler Gottesdienst dauert eineinhalb Stunden: Musik, Videoclips und Church-News, Nachrichten aus dem Gemeindeleben, Predigt und Gebet – und Kollekte. In jedem Gottesdienst erhält der ”Noch-Nicht-Christ” die Möglichkeit, zusammen mit der ganzen Gemeinde in einem Gebet sein Leben Christus anzuvertrauen.

Kürzlich erzählte der leitende Pastor der Gemeinde, Brian Houston, dass es, seitdem sich das erste Mal eine Person in den Anfängen der Gemeinde bekehrt hat, keinen Gottesdienst mehr ohne Entscheidungen für Jesus gegeben hat. Kein Wunder also, dass pro Wochenende mittlerweile rund 14’000 Leute die Hillsong-Gottesdienste besuchen. Dabei feiert die Church dieses Jahr gerade mal ihr 20-jähriges Bestehen.

Hillsong – auch im Fernsehen

Was die Kirche in dieser Zeit aufgebaut hat, ist beeindruckend. Neben den Gottesdiensten gibt es für den Interessierten eine grosse Palette an anderen Gelegenheiten, mehr über Gott zu lernen oder sich für seine Sache einzusetzen.

Frühaufsteher können sich am Sonntagmorgen auf Network Ten, einem der drei grossen Fernsehsender Australiens, Hillsong Television ansehen. Die Programme von Hillsong TV werden in über 80 Länder ausgestrahlt und in mehrere Sprachen übersetzt; sie erreichen Millionen von Menschen.

Für alle, die mehr wollen, gibt es das Hillsong International Leadership College. Im letzten Jahr besuchten über 500 Vollzeitstudenten aus 38 Nationen das College.

Das Herz der Kirche bilden die über 800 Cells (Hauskreise), die sich über die ganze Stadt verteilen und jeweils am Dienstagabend stattfinden. Hillsong Churches gibt es ausser in Sydney auch in London und Kiew.

Wer mehr über die Church erfahren möchte, kann sich unter www.hillsong.com informieren. Alles Andere und wie ich diese Church erlebe, folgt später!

Autor: Samuel Müller

Datum: 15.04.2003
Quelle: Livenet.ch

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