USA

Cowboy-Kirchen im Trend

Cowboy beten

„Gemeindegründer Ron Nolen warf sein Lasso aus, und es entstand eine Cowboykirche“ berichtet der ‚Baptist Standard’. Und so heisst die Kirche auch: die ‚Cowboy Church of Ellis County’, südlich von Dallas. „Es gibt enorm viele ‚Old West Culture’ Leute hier, die die Werte des guten alten Westens in sich tragen, ‚ein Mann ein Wort’ und so“, erzählt Nolen. „Diese Bevölkerungsgruppe, meistens aus der Arbeiterschicht, wurde von den ‚Mittelklasse-Baptisten’ – die oft nur auf der Suche nach einem höheren Lebensstandard waren – ignoriert“, sagt Nolen. „Aber ‘Old West Culture-People’ – Country Music ist eines ihrer Erkennungszeichen – findet man überall. Die Leute besitzen nicht unbedingt alle Pferde, aber ihre Werte und ihre Kultur verbindet sie: Familie, Verbindlichkeit, ein Zuhause, Heimat.“

In den USA gibt es 2186 Country Radiostationen, fast doppelt so viele als die 1128 Popsender. Zum ersten Gottesdienst der „Cowboy-Kirche“ an Ostern 2000 kamen mehr als 300 Besucher, dieses Jahr kamen fast 1.000 an Ostern; die typische Besucherzahl pro Gottesdienst liegt bei 500. „Die Leute waren schon immer da, aber niemand betrachtete diese Gruppe als eine Zielgruppe für das Evangelium“, so Nolen. In der Cowboykirche gibt es Gottesdienste, natürlich mit Cowboy-Bands, die Lieder von Roy Roger und Dale Evans singen, und mit einem „Happy Trail“ am Ende des Gottesdienstes. Aber es gibt auch Jüngerschaft in Kleingruppen, so Nolen.

Cowboys - eine übersehenen Bevölkerungsgruppe

Nolen hat inzwischen bereits die zweite Cowboykirche gegründet und fungiert als Berater für weitere Cowboykirchen in den USA. Er erhält Anfragen von überall. „Es gibt Millionen von Menschen mit diesen Werten. Wenn wir allein 125.000 von ihnen in den nächsten zehn Jahren erreichen können, bräuchten wir ca. 400 Gemeinden mit jeweils 300 Mitgliedern, um sie zu Jüngern zu machen. Dies ist eine der grössten der von vielen Kirchen übersehenen Bevölkerungsgruppen der USA“, sagt Nolen. „Die Idee für eine Cowboykirche kam, als ich mit meinem Sohn Matt bei einem Lassowettkampf war, bei dem Stiere von Zweierteams in kürzester Zeit eingefangen werden sollten, dem sogenannten roping“, so Nolen. „Als ich mit anderen Vätern dort sprach, stellte sich schnell heraus, dass viele der Besucher solcher roping-Veranstaltungen nicht in die Kirche gingen, weil sie dachten, dass das nichts für sie sei. Sie fühlten sich nicht wohl in den schicken Kirchengebäuden, und so musste etwas Rustikaleres her: eine Lagerhalle mit Betonboden. Bürgerliche Kleidung, das ‚Betteln’ um Geld und die ewigen Altarrufe wurden auch als Hindernisse gesehen.“ Nolen predigt heute mit einem Cowboyhut, der wird nur zum Beten abgenommen. Und ein Opfer kann man auch in der Cowboykirche loswerden. Der Opferstock? „Ein umgedrehter Cowboyhut, natürlich!“, lacht Nolen.

Quelle: Freitagsfax/DAWN

LINK: www.baptiststandard.com ; Ron Nolen; Andrew Jones

E-Mail : boaz@volny.cz

Datum: 29.11.2002

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