Der Arbeitszweig «familylife» von Campus für Christus gibt immer wieder Beziehungsimpulse für Wenigleser. Im aktuellen Blog geht es um die Emotionale Intelligenz und die Fähigkeit, die eigenen Gefühle gegenüber dem Partner zu benennen.
Wie geht es dir? Die vermutlich häufigste Antwort darauf ist «gut». Doch wie wäre es, die Gefühle gegenüber dem Partner zu benennen? Denn der EQ (emotionale Intelligenz) ist der der neue IQ (Intelligenzquotient).
Einige
haben es schon in den 1990er Jahren gewusst, mittlerweile hat es sich
herumgesprochen: Der EQ ist der neue IQ. Gesucht sind nicht mehr
Personen mit einer ausgezeichneten intellektuellen Intelligenz, sondern
mit einer hohen emotionalen Intelligenz. Es hat sich gezeigt, dass man
es mit einem scharfen Verstand allein nicht besonders weit bringt im
Leben, wenn man gleichzeitig ein Gefühlsanalphabet ist. Das gilt für
Führungspersonen und Eltern genauso wie für Nachbarn und Ehepartner.
Emotionale Intelligenz
Eine emotional intelligente Person kann die Gefühle des Gegenübers
wahrnehmen und empathisch darauf reagieren. Zur emotionalen Intelligenz
gehört aber auch, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und sie deuten zu
können. Alle Gefühle haben eine Funktion und wenn wir unsere eigenen
Gefühle über längere Zeit ignorieren, kann das zu ernstzunehmenden
Krankheiten führen.
Die traurige Tatsache ist, dass die meisten von uns ziemliche
Gefühlsanalphabeten sind. Uns wurde vermittelt, dass Gefühle unwichtig
seien, ja, sogar hinderlich. Gerade Männer, die in einem Umfeld
aufgewachsen sind, in dem Gefühle als weiblich abgetan wurden, finden
später nur schwer Zugang zu ihren Gefühlen.
Gefühle benennen
Die gute Nachricht ist, dass man seine emotionale Intelligenz
steigern kann. Emotionen können gelernt werden. Die effektivste
Trainingsmethode dazu ist, Gefühle benennen zu lernen. Wenn wir ein Wort
für etwas haben, können wir besser darüber nachdenken und es besser
einordnen.
Gefühle zu benennen klingt jetzt vielleicht einfach, ist aber in
Wahrheit ziemlich herausfordernd. Oder kannst du sagen, was du jetzt
gerade fühlst? «Nichts»? Wirklich?
Um unsere Sprachfähigkeit in Bezug auf Gefühle und damit unsere
emotionale Intelligenz zu verbessern, haben meine Frau und ich
abgemacht, dass wir auf die Frage «Wie geht es dir?» nicht mit «gut»
antworten dürfen. Das zwingt uns, auf unsere Gefühle zu achten und Worte
dafür zu suchen.
Wer ganz verloren in dieser Welt der Emotionen ist, dem sei ein
Gefühlsrad empfohlen. Es ist ein Spickzettel mit Gefühlsvokabular und
hilft, die eigenen Empfindungen zu benennen.
Der EQ hat nicht nur nachweislich einen grösseren Einfluss auf unseren
beruflichen Erfolg als unser IQ, sondern auch auf unsere Partnerschaft.
Ein guter Grund also, Gefühle zu lernen und unseren EQ zu steigern.
Next Level für meine Beziehung:
Trefft die
Abmachung, nicht mehr mit «gut» zu antworten, wenn euch euer Partner
fragt, wie es euch geht. Erinnert euch gegenseitig daran, sollte es mal
vergessen gehen.