Die sexuelle Begierde erwacht

Justin Silhouette

Kaum jemand redet oder schreibt darüber. Ich schreibe anonym, weil ich mich schäme. Ich schäme mich vor meiner Frau und meinen Kindern, aber am meisten vor mir selbst. Ich möchte Ihnen meinen Kampf mit der sexuellen Begierde schildern.

Wenn ich den Eindruck hätte, ich wäre der einzige, der in diesem inneren Krieg steht, dann wäre es Zeitverschwendung, ihnen dies zu erzählen. Ich glaube aber, meine Erfahrungen sind nicht ungewöhnlich. Das Thema wird tabuisiert.

Ich weiss, dass ich mit meinem Problem nicht allein bin, denn manchmal teilte ich Freunden meine Kämpfe mit und diese antworteten ebenfalls mit Doppelgänger-Geschichten mit exakt der gleichen Empfindung und Besessenheit.

Ich erinnere mich noch lebendig an jene Nacht, in der ich zum ersten Mal diese Begierde erlebte. Es war echte Begierde, nicht irgendeine Variation einer Schüler- oder Studentenliebe. Sie überfiel mich auf einer meiner ersten Reisen fern von zu Hause. Ich musste beruflich unterwegs sein und sass in einem schäbigen Hotelzimmer. Als ich den Stadtführer durchblätterte, blieb mein Auge an einem Foto mit einem ehemaligen Model hängen. In der Anzeige las ich, dass sie als exotische Tänzerin auftritt.

Warum nicht?

Ich begann zu überlegen: Warum soll ich nicht hingehen? Ein Christ muss doch alle Erfahrungen im Leben machen, oder? Befand sich nicht auch Jesus In Gesellschaft mit Prostituierten und Sündern? Ich könnte doch einfach als Beobachter hingehen; Ich bin zwar in der Welt, aber nicht von der Welt.

All diese zurechtgelegten Argumente beflügelten mich und bestärkten mich in meinen Wünschen. Innerhalb von zehn Minuten sass ich im Taxi und fuhr dorthin. Ich bat den Taxifahrer, mich einige Strassen weiter aussteigen zu lassen, und schaute über meine Schulter, ob mich auch niemand sieht, der mich kennt. Sicher Ist sicher.

Der Rausch der Erregung

Ich war überwältigt von dem, was ich dann erlebte. Der Rausch der Erregung, hervorgerufen durch meinen ersten Whisky, den ich zu schnell hinunterstürzte, die Augenweide der prächtigen Frau, die sich vor mir tanzend entblösste, und dieser ungestüme Geist der zuschauenden Männer faszinierten mich.

Zwei Stunden später ging ich aus der Bar und fühlte mich seltsam erwärmt, intensiv erregt und überrascht, dass mir tatsächlich nichts geschehen war. In kurzer Zeit wurde mir bewusst, dass sich einerseits alles änderte und sich andererseits nichts änderte. Man ist immer noch dieselbe Person.

Geschah überhaupt Sünde in dieser Nacht? Ich leugnete sie vor mir selbst auf dem Nachhauseweg. Wirkliche Begierde ist, sagte ich mir, wenn man sich nach einem sexuellen Verkehr mit einer Frau sehnt. Ich jedoch spürte kein Verlangen nach einem sexuellen Verkehr mit dieser Frau. Was geschah, passierte schnell, verging und hinterliess weder Spuren noch Makel. So dachte ich zumindest zu dieser Zeit. Es kam jedoch anders…

Lesen Sie morgen die Fortsetzung der Serie: Der Krieg im Innern.

Autor: anonym
Quelle: The War Within, Leadership/Fall Quarter

Datum: 10.01.2006

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