Sexualerziehung zur Enthaltsamkeit erweist sich als sinnvoll

Nosex

Die Unterstützung von Sexualerziehungsprogrammen in den USA, die Enthaltsamkeit propagieren, finden ein geteiltes Echo. Die Auswirkungen davon können sich aber sehen lassen.

Laut “Washington Times” hat das Repräsentantenhaus der USA für eine 49-prozentige Erhöhung der Finanzierung für Erziehung zur Enthaltsamkeit gestimmt. Falls die Erhöhung auch im Senat gebilligt würde, wären es statt 70,5 Millionen Dollar in diesem Jahr im nächsten Jahr 105 Millionen Dollar an Bundesgeldern, die für das Abstinenzprogramm zur Verfügung gestellt würden.

Die finanzielle Förderung durch die Regierung “wirkt sich stark aus”, sagte Leslee Unruh, Leiterin des Clearinginstituts für Abstinenzprogramme. Sie fügte allerdings auch hinzu, dass immer noch auf einen Dollar für Enthaltsamkeitsprogramme 12 Dollar für Programme kämen, die den Akzent auf die Verwendung von Kondomen legten.

Kein Erfolg?

Die Propagierung der Enthaltsamkeit hat eine Menge Gegner. So gab zum Beispiel am 28. September die Organisation Advocates for Youth (Anwälte für die Jugend) einen zweiteiligen Bericht heraus, der laut Pressemeldung “die Wirksamkeit des von der Regierung gutgeheissenen Ansatzes der ‚absoluten Enthaltsamkeit vor der Ehe‘ beim Sexualunterricht in Frage stellt”.

Untersuchungen zu Abstinenzprogrammen in 10 Staaten, die von Advocate for Youth in Auftrag gegeben worden seien, hätten angeblich gezeigt, dass es “keinen langfristigen Erfolg gebe, was den Aufschub des Beginns sexueller Betätigung oder die Änderung des Sexualverhaltens im Hinblick auf Risikominderung angehe.

„Das Leben wird besser gemeistert“

Stark geltend gemacht werden jedoch die Erfolge hinsichtlich des Aufschubs der sexuellen Betätigung in Studien, die von der in Washington ansässigen Heritage Foundation veröffentlicht wurden. Diese Organisation gab kürzlich einen Bericht heraus mit dem Titel “Teenager, die sich zur Enthaltsamkeit verpflichten, meistern ihr Leben besser.”

Der Bericht legt statistisches Beweismaterial vor, das zeigt, dass bei Teenagern, die öffentlich geloben, sich sexueller Betätigung zu enthalten, die Wahrscheinlichkeit einer Teenagerschwangerschaft geringer ist. Das gleiche gelte für die Häufigkeit des Partnerwechsels.

Die Studie stützt sich auf die von der Regierung finanzierte ‚National Longitudinal Study of Adolescent Health‘ (Nationale Longitudinalstudie über die Gesundheit Heranwachsender), die deutlich macht, dass das Verhalten von Jugendlichen, die Enthaltsamkeit gelobt haben, merklich anders ist als das Gleichaltriger, die kein solches Versprechen abgelegt haben. Bei Mädchen im Teenageralter, die sich zur Enthaltsamkeit verpflichtet hätten, sei die Wahrscheinlichkeit, vor dem 18. Lebensjahr schwanger zu werden, um ein Drittel geringer.

Der Heritage-Bericht weist auch darauf hin, dass fast zwei Drittel der Teenager, die kein Enthaltsamkeitsversprechen abgelegt haben, vor dem Alter von 18 Jahren sexuell aktiv sind. Im Gegensatz dazu seien nur 30 Prozent der Teenager, die von sich sagten, dass sie ein Versprechen abgelegt hätten, vor dem 18. Lebensjahr sexuell aktiv geworden.

Stabilere Ehen

Auch wenn Jugendliche, welche Enthaltsamkeit versprechen, ihr Versprechen brechen könnten, stellt der Bericht fest, habe doch die Verzögerung des Beginns sexueller Aktivität eine Reihe positiver Auswirkungen. Eine davon bestehe in der Reduzierung der Anzahl der sexuellen Partner um ungefähr die Hälfte. Im Bericht als Beispiel angeführte Erhebungen zeigten, dass sich die Vorteile bis ins Erwachsenenalter auswirken. So zeigten zum Beispiel die statistischen Daten, dass bei Frauen, die in ihrem frühen Teenageralter sexuell aktiv geworden seien, die Wahrscheinlichkeit einer stabilen Ehe in ihren Dreissigern geringer ist, verglichen mit Frauen, die warten.

Ein weiterer Vorteil sei der Rückgang unehelicher Kinder. Der Bericht weist darauf hin, dass ausserhalb der Ehe geborene und aufgezogene Kinder siebenmal wahrscheinlicher in Armut leben als jene, die in intakten Familien mit verheirateten Eltern aufwachsen. Ausserdem seien sie anfälliger gegenüber einer Reihe sozialer Probleme, die sich zwischen Verbrechen und emotionaler Labilität bewegten.

Bei Mädchen in der Pubertät, die Enthaltsamkeit gelobten, sei die Wahrscheinlichkeit wesentlich geringer, dass sie als Teenager oder in den frühen Zwanzigern ein Kind bekämen. Von denen, die ein festes Versprechen abgelegt hätten, seien es 1,8 Prozent, die bis zu ihrem 18. Lebensjahr ein Kind bekamen, demgegenüber seien es bei den Mädchen, die kein Gelöbnis abgelegt hatten, 3,8 Prozent.

“Bedauerlicherweise,” heisst es in der Studie, “leben Teenager heute in einer sexbetonten Pop-Kultur, die freien Sex in jungem Alter fördert.” Gesellschaftliche Institutionen, die den Wert der Enthaltsamkeit vermittelten, könnten eine wichtige Rolle dabei spielen, die Teenager gegenüber dem Einfluss der Medien und der Gleichaltrigengruppen zu stärken, hiess es abschliessend in dem Bericht.

Weniger Teenagerschwangerschaften

Wie die “Washington Times” meldete, erfuhren die Enthaltsamkeitsprogramme und die Betonung ihrer Effektivität eine weitere Unterstützung durch eine Studie, die von den Zentren für Krankheits-Kontrolle und Vorbeugung durchgeführt worden war. In ihrem Resümee schreiben die Autoren einen Rückgang von 53 Prozent bei Teenagerschwangerschaften von 1991 bis 2000 der stärkeren Verbreitung der Abstinenz zu.

Es gibt immer mehr Forschungsergebnisse auf beiden Seiten des Atlantik über die Vorzüge der Programme, die Enthaltsamkeit und eine ganzheitlichere Sicht der menschlichen Sexualität fördern.

Datum: 01.11.2004
Quelle: Zenit

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service