Wird deutscher Porno-Kanal staatlich subventioniert?

Lippen

Das Land Mecklenburg-Vorpommern will einen Porno-Fernsehkanal mit Steuermitteln subventionieren. Der TV-Sender mit dem Namen "6 Plus" soll ab November von der Stadt Torgelow aus bundesweit senden. Der Anklamer Pastor Werner Schreiber hat dagegen bei der Landesregierung protestiert.

Wie die Zeitung „Die Welt“ berichtete, will die Berliner Firma Wenzel-Media den Sender betreiben. Ihr Geschäftsführer Wolfgang Wenzel rechnet wegen der Arbeitsplätze, die er schafft, mit „etwa 2,5 Millionen Euro Fördermittel. Wir haben uns für Torgelow entschieden, weil es dort die höchste Förderquote gibt."

Insgesamt wolle er fünf Millionen Euro investieren, hinzu kämen fünf Millionen Betriebsmittel, fügte Wenzel hinzu. Die Fördermittel sollen als Investitionszulage und aus dem Programm "Sonderaufgabe Ost" gezahlt werden.

‚Zukunftsträchtige Branche’

Der NDR berichtete, dass man sich in Torgelow auf die 100 Arbeitsplätze freut, die Wenzel für die Synchronisation von Sex-Filmen schaffen will. Bürgermeister Ralf Gottschalk findet es „schon eine ganz besondere Sache, jetzt eine Branche zu haben, die offenbar auch zukunftsträchtig ist. Dass wir der Stadt damit auch einen gewissen Ruf - ein gewisses Gepräge geben, ist und schon bewusst, aber ich glaube da gibt es gute und große Beispiele, wo das durchaus nicht schädlich war!"

‚Hochwertige Sex-Produktionen’?

Die Direktorenkonferenz der deutschen Landesmedienanstalten hat laut dem Bericht der ‚Welt’ bereits grünes Licht für die Sendelizenz gegeben. Jetzt fehle nur noch der Förderbescheid aus Schwerin. Wenzel will mit drei Kanälen auf Sendung gehen: "Wir haben ein Programm für Homosexuelle, ein Programm mit hochwertigen Sex-Produktionen und so genannte Garagenfilme. Das sind Sexfilme, die Leute privat produzieren."

Heftiger Protest

Manfred Schreiber, Gemeindeleiter der Freien Elim Gemeinde in Anklam, hat gegen das Vorhaben bei Otto Ebnet, Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, protestiert. Schreiber äussert sich „erregt und zu tiefst erschüttert, dass unser Bundesland zu einer Ausstrahlung derartiger Sündhaftigkeit missbraucht werden soll“.

Er weist darauf hin, dass „auf diese Weise auch der Kindesmissbrauch legitimiert und gesetzliche Verfolgung erschwert wird“. Zudem würden beim Sender keine produktiven Arbeitsplätze geschaffen. Die Christen im Land bittet der Pastor dringend, das Anliegen vor Gott zu bringen.

Was Jugendlichen geboten wird: Alcopops und freier Sex statt Lebenssinn

Der 60-jährige Schreiber, selbst arbeitslos, beklagt, dass „unsere gewählten Politiker für Vorschläge und Anträge offen zu sein scheinen, bei denen die Würde des Menschen ausser Acht gelassen wird.“ Er ruft den Minister auf, amerikanischen Tendenzen und „belgischen Erfahrungen“ zu wehren.

Aufstehen gegen Unmoral: ‚Es reicht!’

„Es ist schon zuviel derartiger Werteverfall in den Medien zu finden. Wir brauchen uns nicht über den Verfall unserer Jugend wundern, denn sie sind die Erben unserer elterlichen Unmoral. Ich stelle fest, dass unsere Jugend wieder nach Lebenswerten und nach Lebenssinn sucht, aber was finden sie? Die Erziehergeneration bietet Ihnen Alkopops und Horror auf Leinwand, freien Sex und Leben ohne Bindung (Ehe). Ehrbare Menschen sollten aufstehen und sagen: ‚Es reicht!!!’"

E-Mail-Adresse von Dr. Otto Ebnet, Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern:
o.ebnet@wm.mv-regierung.de

Datum: 28.08.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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