Wrestlerin Brandie Rhodes

«Gott, bitte sei für meine Beine da»

Bei ihrem ersten Eislauf-Auftritt bei den Erwachsenen war Brandie Rhodes nervös. All die Kameras und überdies war ihr Coach ein Olympia-Held. «Gott, bitte sei für meine Beine da», betete die Sportlerin – dann folgte ein aussergewöhnlicher Lauf.
Brandie Rhodes (Bild: Facebook)
Ex-Wrestlerin Brandie Rhodes und ihr Mann sind kürzlich Eltern einer Tochter geworden (Bild: Facebook)

Brandie Rhodes (38), Ex-Eiskunstläuferin, Wrestlerin und Mutter, wuchs im Städtchen Inkster in Michigan auf. Die Familie konnte ein Haus zu einem guten Preis kaufen, doch die Nachbarschaft war schlecht. «Für mich war es normal, dass ich nach einer bestimmten Zeit nicht mehr draussen spielte. Ich habe unseren Garten nicht verlassen. Als meine Familie das erkannte, steckte sie meinen Bruder und mich in eine christliche Schule, und ich war bis zur achten Klasse auf dieser Schule.»

Schon immer war sie sportlich. «Meine Mutter und ich hatten uns zusammen die Olympischen Winterspiele angesehen, und ich fand es toll. Also beschloss sie, mit mir in die nächstgelegene Eisarena zu gehen.»

Brandie wollte gar nicht mehr vom Eis runter. «Und die nächsten siebzehn Jahre war das dann mein Leben. Jeden einzelnen Tag, sieben Tage die Woche, lief ich Schlittschuh. Ich liebte das absolut, den Wettbewerbscharakter, die Freundschaften, die ich dadurch schloss... Bis heute habe ich viel von dem, was ich über die Jahre gelernt habe, mitgenommen in das, was ich jetzt mache.»

«Gott, sei für meine Beine da!»

Eine besondere Nähe zu Gott spürte sie beispielsweise bei Eislaufwettbewerben. «Normalerweise werde ich nicht sehr nervös.» Bei ihrem ersten Turnier bei den Erwachsenen dann aber schon. «Mein Trainer zu der Zeit war Christopher Bowman, ein Olympia-Athlet. Er war ein erstaunlicher Mensch mit einer grossartigen Persönlichkeit und so viel Talent. Aber er war so berühmt.»

Die Kameras waren auf sie gerichtet «und ich wusste, dass ich im Fernsehen zu sehen sein würde. Es lastete eine Menge Druck auf mir.»

Und dann kam der Moment, wo die Läuferin davor das Eis verliess und Brandie an der Reihe war… «Dann hast du vielleicht eine Minute Zeit, um herumzulaufen und deine Beine aufzuwärmen und so weiter. Ich ging auf das Eis und meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Und ich dachte: 'Oh, nein. Und ich weiss noch, dass ich die ganze Zeit, in der ich mich aufwärmte, gebetet habe: 'Gott, bitte sei für meine Beine da. Ich kann sie nicht spüren. Das ist wichtig. Ich brauche dich jetzt wirklich.'»

Über das Eis getragen

Was dann folgte, war ein unglaublicher Lauf. «In meinem ganzen Leben bin ich nie so gut gelaufen. Wir haben ein Video davon, und ich weine die ganze Zeit, wenn ich es mir ansehe, weil ich nicht das Gefühl habe, dass ich das tue. Ich fühle mich, als würde Gott das tun, es ist einfach unglaublich.»

Ihr vier Jahre ältere Bruder Jason dagegen liebte Wrestling. «Ich schaute ihm immer dabei zu.»

Da ihr Michigan zu kalt war, zog sie nach Miami, wo sie auch zu modeln begann. Eines Tages rief einer ihrer Agentinnen an und sagte: «Leg jetzt nicht auf.» Ich dachte, «okay, das ist ein toller Anfang.» Sie fragte: «Hättest du Interesse, Wrestling zu machen?» Verdutzt fragte Brandie nach: «Wrestling?» Die Agentin meinte: «Schau dir nur eine Folge an und sieh, ob du deine Meinung änderst.»

Pyrotechnik – «Ich bin zuhause»

Sie schaute sich eine Folge and und erkannte, dass dies anders war als sie es sich vorgestellt hatte. «Diese Frauen werden ernst genommen. Sie haben ihre eigenen Wettkämpfe.»

Sie verliebte sich in die Sache. «Als das erste Mal die Pyrotechnik losging, dachte ich: 'Wow, ich bin zu Hause.' Das ist unglaublich. Ich erinnere mich, dass ich danach hinter die Bühne ging, um mit der Talentabteilung der Organisation zu sprechen. Und ich fragte: 'Ja, wann soll ich anfangen?'»

Sie zog nach Tampa und begann mit dem Training, sie wurde erst Ringsprecherin und später auch Wrestlerin. «Ich bin sehr, sehr schnell weitergekommen, weil meine Sprechfähigkeiten gut sind.»

Die Organisation meinte: «Wirklich, vor 20'000 Leuten? Macht dich das nicht nervös?» Brandie: «Nein, ich bin nervöser, wenn ich vor fünf Leuten rede, als wenn ich vor 20'000 Leuten rede. Das ist in Ordnung.»

Wrestlerin und Mutter

Dort lernte sie auch den legendären Dusty Rhodes kennen und später seinen Sohn Cody, mit dem sie mittlerweile seit sieben Jahren verheiratet ist, die beiden wurden kürzlich zum ersten Mal Eltern.

Brandie sagt, dass die Zeit auf der christlichen Schule sie geprägt hat und dass durch dieses Fundament der Glaube bis heute geblieben ist. Damals habe sie viel gelernt und deshalb präge sie der Glaube bis heute.

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Datum: 05.07.2021
Autor: Jesus Calling / Daniel Gerber
Quelle: Jesus Calling / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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