Seit
vielen Jahren beschäftigt sich Thomas Bänziger mit dem Thema «Wiederherstellung».
Unter anderem durch persönliche Erfahrungen und seine Doktorarbeit wurde
seine Sehnsucht nach Erweckung und Reformation geweckt.
Thomas Bänziger (45) ist Teil des Leitungsteams
der Stiftung Schleife und ist gemeinsam mit seiner Frau Katharina verantwortlich für die «Schleife
Gemeinschaft». Die beiden sind auch in der Seminararbeit tätig, machen einen «BibelTalk»
auf YouTube und Thomas ist verantwortlicher Redaktor fürs «Prophetische
Bulletin». «Meine Tätigkeit ist ein Mix pastoraler und theologischer Aufgaben.»
Nach Krebserkrankung als unfruchtbar erklärt
Berufsbegleitend zur Tätigkeit im Pfarramt (im
Jobsharing mit seiner Frau) entstand seine Doktorarbeit über Konzepte der
Wiederherstellung in den Büchern Esra und Nehemia, 2014 wurde die Arbeit publiziert.
Wiederherstellung wurde plötzlich existentiell, denn er erlitt Krebs, einen
geplatzten Blinddarm und bangte um einen seiner Finger. «Durch diese Erlebnisse
wurde mir das Thema der Wiederherstellung wichtig.»
Nach der Krebserkrankung und der damit
zusammenhängenden Strahlentherapie wurde Thomas von Ärzten als unfruchtbar
erklärt. Prophetische Worte, die über ihm ausgesprochen worden waren, gewannen
damit an Brisanz. Die Worte hatten besagt, dass er, obwohl er aus medizinischer
Sicht keine Kinder haben könne, trotzdem Kinder haben werde. Heute ist Thomas Vater
von vier Kindern.
Ein geplatzter Blinddarm und ein abgetrennter Finger
Mit geplatztem Blinddarm musste Thomas operiert werden.
Wieder zu Hause kam der Schmerz aber stark zurück. Ein zweiter, grösserer
Eingriff wurde nötig und später noch kleinere. Entgegen ärztlicher Erwartung
wurde er wieder vollständig hergestellt und Thomas merkte: «Wiederherstellung
wird für mich zu einem Lebensthema.»
Bei einem Unfall durchtrennte sich Thomas an
einer Glasscheibe die Sehne und den Nerv seines rechten Daumens. «Ich
fürchtete, den Finger nie mehr gebrauchen und nicht mehr Klavierspielen zu
können.» Als er dem Handchirurgen gegenüber eine entsprechende Bemerkung
machte, widersprach dieser vehement. Da wurde Thomas bewusst, dass er einen
Experten vor sich hatte, der seine Wiederherstellung bewirken kann. «Genauso
gilt es, Wiederherstellung von Gott zu erwarten und nicht von unseren eigenen,
mangelhaften Fähigkeiten.»
Wir brauchen Wiederherstellung
Das Betrachten von Kirche und Gesellschaft bringt
Thomas Bänziger zur Überzeugung, dass Wiederherstellung nötig ist. Das
Studium früherer Veränderungsprozesse lässt ihn glauben, dass diese tatsächlich
möglich ist. «Ich las viel über Erweckungen und Reformation und träume davon,
dass unsere Kirche noch einmal wiederhergestellt wird.»
2014, als Thomas noch Pfarrer in der reformierten
Kirche Schlatt (TG) war, hatte er einmal einen nächtlichen Traum. «In vielen
Kirchen erscholl gleichzeitig ein Schrei. Es war ein Schreien zu Gott.» Nach
diesem Traum war er zuversichtlich, dass Gott innerhalb der Kirche noch einmal
einen Aufbruch schenken kann.
Ein Buch mit dem Titel «Wiederherstellung»
Inzwischen beschäftigt sich Thomas schon seit
vielen Jahren mit dem Thema der Wiederherstellung. Dies brachte ihn dazu, seine
wichtigsten Erkenntnisse in einem Buch festzuhalten. «In der Kirchengeschichte
beginnt jeder Aufbruch beim Kreuz, dort, wo Menschen wiederhergestellt werden.»
So fasst er seinen wichtigsten Punkt in wenigen Worten zusammen. «Jesus selbst
ist der Wiederhersteller. Wenn wir aus unserer Kraft ein Friedensreich
aufrichten wollen, werden wir scheitern.»
Lernen von Esra und Nehemia
Die Erkenntnisse, die Thomas durch seine Studien
für die Doktorarbeit gewonnen hat, fliessen genauso ins Buch
«Wiederherstellung» ein, wie persönliche Erfahrungen und Beobachtungen aus der
Kirchengeschichte. Gegliedert ist das Buch anhand Lektionen aus den Büchern von
Esra und Nehemia. So ergeben sich Themen wie die Bedeutung des Gebets, dem
Neuen Bund oder dem Wirken Gottes an und durch Israel. Abgerundet wird das Buch
durch zwölf Thesen zu Reformationen und Erweckung. Das alles soll beim Leser eine
Sehnsucht nach Gottes Wiederherstellung wecken.
Hoffnung für unsere Zeit
«Erweckungen beginnen oft in herausfordernden
Zeiten», schildert Thomas seine Beobachtung. «In der Reformationszeit war es
die Pest, von welcher Zwingli und andere direkt betroffen waren.» Während
seiner Krankheitszeit richtete sich Zwingli auf Jesus aus, was Auswirkungen auf
die erwecklichen Aufbrüche und die Reformation hatte.» Auch dem Geisteswirken
in der Azusa Street (Los Angeles) sei ein schlimmes Erdbeben in Los Angeles
vorausgegangen. Und es gäbe noch viele Beispiele zu erwähnen.
«Einige sagen, Covid habe Menschen zur Kirche
gezogen und andere beobachten, dass dadurch Leute zum Austritt bewegt werden.»
Wie auch immer die Lage ist: Thomas glaubt, dass es gerade in dieser Zeit ein Potential
für Wiederherstellung und geistliche Aufbrüche gibt.
Sehen Sie Sich hier den Livenet-Talk mit Thomas Bänziger an: