Leben fürs Allgemeinwohl

«Werdet Teil der örtlichen Vereine und geht in die Politik!»

Andreas Stalder setzt sich gerne ehrenamtlich ein und hat grossen Respekt vor allen, die ihre Zeit unentgeltlich fürs Allgemeinwohl investieren. Er freut sich über jedes Engagement – unter anderem bei «Die Dargebotene Hand».
Andreas Stalder (Bild: zVg)

Der Vater von Andreas Stalder (48) war Pastor in einer Freikirche. «Ich wuchs in einem Umfeld auf, wo auch der Umgang mit Leuten auf der Schattenseite des Lebens ein Thema war.» Der Wunsch, einen positiven Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, war sozusagen in ihn hineingelegt worden.

«Was können wir tun?»

«Was können wir tun, um unserer Gesellschaft zu dienen?», fragte Andreas einen Politiker. Dieser hatte eine kurze Antwort bereit, welche auch gleich zum Lebensmotto des damals noch jungen Mannes wurde. «Werdet Teil der örtlichen Vereine und geht in die Politik.» Für Andreas waren diese Worte ein Augenöffner. «Ich merkte, dass ich nicht zu weit suchen musste, sondern mich einfach dort engagieren konnte, wo schon etwas getan wurde.»

So ging er in die Feuerwehr und kandidierte in seinem Dorf als Gemeinderat. Das gesellschaftliche Engagement begann sich zu entwickeln. «Ehrenamtliche Arbeit ist einfach am effizientesten.» Neben seinem Familienleben – Andreas hat drei Kinder im Teenageralter – ist ihm das ehrenamtliche Engagement so wichtig, dass er bereit ist, sein Pensum an bezahlter Arbeit etwas zu reduzieren. Andreas amtet als Sekretär im lokalen Gewerbeverein, im Gemeinderat von Plaffeien (FR) und im Vorstand der Freien Evangelischen Gemeinde in Düdingen.

Sinnvoller Job und ehrenamtliches Engagement

Nach der Gründung der Stiftung deStarts im Jahr 2007 amtierte Andreas als erster Geschäftsführer. Anfänglich bestand die primäre Aufgabe der Stiftung darin, junge Menschen in die Berufswelt zu integrieren. «Als Stiftung deStarts halfen wir mit, ein Motivationssemester zu entwickeln», blickt Andreas zurück. Später kamen Dienstleistungen für alte, beeinträchtigte und übergewichtige Personen dazu. Obwohl der Einsatz für junge Leute noch immer läuft, stellen die neuen drei Bereiche den Schwerpunkt der Aktivitäten dar.

Nachdem Andreas die Stiftung verlassen hatte, kehrte er 2020 als Geschäftsführer in die Stiftung in Galmiz zurück. Trotz dieser Aufgabe, durch welche er einen Beitrag für die Gesellschaft leisten kann, ist er auch von ehrenamtlichem Engagement überzeugt.

«Die Dargebotene Hand»

«Die Dargebotene Hand» ist Andreas in den vergangenen Jahren besonders ans Herz gewachsen. Seit 2016 ist er im Vorstand der Regionalstelle Nordwest und Präsident des Vereins «Die Dargebotene Hand Freiburg». Neu ist er auch im Schweizerischen Vorstand dieser Arbeit, welche anonym und kompetent für Menschen da ist.

«Die Dargebotene Hand» organisiert sich in zwölf Regionalstellen, die jeweils eine eigene Telefonzentrale bedienen. Die Stelle Nordwest deckt das Berner Seeland und die Kantone Neuenburg, Jura, Freiburg sowie den westlichen Teil des Kantons Solothurn ab. «Die Regionalität ist sehr wichtig, da so freiwillige Helferinnen und Helfer gewonnen und rekrutiert werden können.» Schweizweit führt «Die Dargebotene Hand» jährlich um die 200'000 Telefongespräche – alles durch ehrenamtliche Mitarbeitende!

Ehrenamtliche verdienen Wertschätzung

Genügend ehrenamtliche Mitarbeitende zu gewinnen und ihnen eine gute Ausbildung und eine angenehme Arbeitsumgebung bieten zu können, ist eine wichtige Aufgabe. In der Regionalstelle Nordwest arbeiten etwas mehr als 40 Ehrenamtliche – immer vor Ort in der Zentrale. «Unsere Philosophie lautet: Was bei 'Die Dargebotene Hand' geschieht, bleibt in 'Die Dargebotene Hand'. Deshalb verrichten die Mitarbeitenden den Dienst in der Zentrale und nicht zu Hause.»

«Die Dargebotene Hand» mit der Rufnummer 143 ist in der Gesellschaft etabliert, was Vertrauen schenkt. Eine gute Grundlage also, um die eigene Zeit gewinnbringend zu investieren. Andreas freut sich, wenn der ehrenamtliche Einsatz in der Öffentlichkeit honoriert wird. 2020 wurde der Prix Courage vom Beobachter an «Die Dargebotene Hand» verliehen. Diese leistete gerade während der herausfordernden Pandemiezeit mit dem gestiegenen Bedarf an aktivem Zuhören einen zuverlässigen Beitrag.

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Datum: 22.06.2021
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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