Tree Johnson

Trotz Erfolg war ich nicht zufrieden

Tree Johnson arbeitet hart und ist sehr erfolgreich. Und doch hat sie immer das Gefühl, als wäre das nicht genug. Es stellt sich einfach keine Zufriedenheit ein. Erst als sie in Rente ist, findet sie den Frieden und die Erfüllung, nach der sie sich immer gesehnt hat. Hier erzählt sie ihre Geschichte.
Tree Johnson

Meine Grosseltern waren russische Juden. Wegen der beginnenden Repressalien immigrierten sie damals in die USA. Sie kamen mit nichts und bauten sich alles noch einmal von vorne auf. Fleiss und Erfolg waren deshalb in unserer Familie sehr wichtig.

Auch der jüdische Glaube gehörte zu unserem Alltag. Jeden Abend beteten wir und dankten Gott für all das Gute. Samstags ging ich an der Hand meines Vaters in die Synagoge. Meine Kindheit war erfüllt von Freude.

Schicksalsschlag

Als ich 16 war, starb mein Vater überraschend an einem Herzinfarkt. Und damit änderte sich mein Leben. Statt Freude lag nun tiefer Kummer über unserem Haus. Meine Mutter war so gebrochen, dass sie mir sagte: «Von nun an musst du dich um mich kümmern.»

Eigentlich war ich eine sehr gute Schülerin. Aber um meine Mutter zu unterstützen, ging ich von der Schule ab und fing an zu arbeiten. Das war schwer für mich, denn ich wäre gern weiter zur Schule gegangen und hätte auch gerne studiert.

Erfolg als Lebensziel

Ich heiratete, bekam drei Kinder, doch in der Ehe lief es nicht gut. Mein Mann war gewalttätig. Nach der Scheidung fing ich – wie einst meine Grosseltern – noch einmal von vorne an. Auch ich wollte es zu etwas bringen. Jedes Jahr setzte ich mir zum Ziel, noch besser zu werden. Ich wollte wieder wettmachen, dass ich so früh aus der Schule gegangen war. Ich gab alles und war sehr erfolgreich. Doch immer hatte ich das Gefühl, noch nicht gut genug zu sein. Ich war nie so ganz zufrieden.

Zu der Zeit sah ich abends einmal einen Film über Jesus. Zum ersten Mal begriff ich, dass dieser Mann Liebe gelebt hat. Das berührte mich so sehr, dass ich weinen musste.

Neuer Lebensabschnitt

Mit 70 Jahren hörte ich auf zu arbeiten und zog in die Nähe meiner Tochter. Sie war Christ geworden und nahm mich immer wieder mit in die Kirche. Einmal ging es dort um das Thema Vergebung. Man wurde eingeladen, den Menschen zu vergeben, gegen die man noch Groll und Unvergebung in sich trägt. Mit einem Mal wurde mir bewusst, dass ich all die Jahre eine Enttäuschung mit mir herumgetragen habe: Dass meine Mutter von mir verlangt hatte, von der Schule abzugehen. Aber jetzt wollte ich das loslassen. Ich entschied mich, ihr zu vergeben und sprach es laut aus. Tatsächlich wurde dadurch mein Denken, mein Herz, meine Seele und mein Geist frei.

Später wurde Abendmahl gefeiert und einer der Pastoren sprach mich an, dass ich nicht mitmachen müsse, wenn ich nicht wolle. Aber ich wollte. Es war mir sehr wichtig. Denn ich begriff, dass Jesus seine Arme für mich weit offen hielt und darauf wollte ich reagieren. Ich wollte mich nicht mehr selbst für Gott anstrengen, ich wollte Jesus als meinen Retter annehmen. An diesem Tag gab ich Jesus mein Leben. Und mit meinem Ja zu ihm, veränderte sich alles. An dem Tag wurde ich frei und froh. Die Liebe, mit der Gott uns liebt, ist so gross. Wenn wir uns darauf einlassen, wird unsere Liebe für andere viel grösser. Gott ist so gnädig und gut.

«Ich durfte loslassen»

Heute schätze ich noch immer die Traditionen des Judentums, gehe in die Synagoge und feiere die jüdischen Feiertage. Das alles hat für mich noch mehr Bedeutung als früher. In Jesus erfüllt sich die Hoffnung meines Volkes. Gott hat mir Frieden geschenkt und Freiheit. Ich durfte loslassen und muss nichts mehr leisten. Denn Gott liebt mich, so, wie ich bin. Das ist phänomenal. Es ist pure Freude.

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Datum: 04.12.2016
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / cbn.com

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