José Mourinho

«Ich bete täglich – aber nie über Fussball»

Kürzlich gab Fussball-Koryphäe José Mourinho einen Einblick in sein Glaubensleben. Er sei tief im Christentum verwurzelt, sagt der Chelsea-Coach und Ex-Real-Madrid-Trainer.
José Mourinho

Er gehört zu den erfolgreichsten Fussball-Funktionären überhaupt: José Mourinho, der sowohl mit dem FC Porto wie auch mit Inter Mailand die Champions League gewann und der in vier Fussballligen Landesmeister wurde: In Spanien mit Real Madrid, in Italien zweimal mit Inter, in England zweimal mit Chelsea und in Portugal zweimal mit dem FC Porto.

Mit Gott aber bespricht der 52-Jährige Portugiese andere Dinge als Fussball. José Mourinho bezeichnet sich als sehr gläubigen Menschen. «Ich bete täglich. Jeden Tag spreche ich mit Gott», erklärte er im britischen «Telegraph». Wenn er im Ausland sei, gehe er nicht jede Woche in den Gottesdienst. «Ich gehe dann, wenn ich das Bedürfnis dazu habe. Doch wenn ich in Portugal bin, gehe ich immer.»

Mourinho erklärt, dass er für seine Kinder, Frau, Eltern und die weitere Familie betet. Eines aber tue er nie: «Ich bete nie über Fussball zu ihm. Nie!»

«Menschen brauchen Unterstützung»

Gemeinsam mit seiner Frau Tami unterstützt er ein christliches Essensausgabeprogramm in der portugiesischen Stadt Setubal. Sie würden das aus verschiedenen Gründen tun, aber nicht, um als Menschen angesehen zu werden, die Gutes tun. «Wir helfen prinzipiell nicht, damit die Menschen davon erfahren oder um uns ins Rampenlicht zu stellen. Sondern wir tun es, weil wie in der Lage dazu sind und weil wir wollen, dass unser Sohn und unsere Tochter verstehen, wie privilegiert wird sind und damit sie lernen, dass andere Menschen Unterstützung brauchen.»

Einst arbeitete Mourinho für Menschen mit einem Down-Syndrom und psychischen Krankheiten. Dann trainierte er Jugendliche unter 16 Jahren. «Heute trainiere ich die besten Spieler der Welt. Doch am wichtigsten ist nicht, dass man vom technischen Aspekt her gut vorbereitet ist, sondern welche Beziehung man zu einer Person hat. Natürlich braucht man das Wissen und die Fähigkeit, Dinge zu analysieren. Aber im Zentrum steht immer die Beziehung zum Einzelnen und zum Team.»

Damit ein Team erfolgreich sein könne, müsse jeder etwas aufgeben. «Das Team gewinnt, nicht das Individuum.»

Falsche Einstellung

José Mourinho stellte eine Veränderung in der Kultur fest. «Einst erwarteten die Spieler, dass sie wohlhabend sind, wenn sie zurücktreten. Heute erwarten sie, dass sie reich sind, bevor sie ihren ersten Match ausgetragen haben.»

Das Spiel sei etwas Gemeinsames. «Der Einzelne ist willkommen, wenn er das Team besser machen will. Der Einzelne hat für alle zu arbeiten, nicht die anderen für ihn. Wenn ein guter Spieler kommt, ist die Mannschaft bereits da. Es ist nicht so, dass er sie entdecken würde, wie Columbus Amerika entdeckte.»

Das Interessanteste, das er ausserhalb des Fussballs getan habe, sei ein Besuch in der Elfenbeinküste als Botschafter des Welternährungsprogramms. Vor Ort war er gemeinsam mit seiner Familie. Die Armut zu sehen, sei schwierig gewesen. Dennoch sei ihm der Besuch wichtig gewesen, um die Arbeit des Programms zu fördern.

Zum Thema:
Den kennenlernen, zu dem José Mourinho betet

Datum: 16.04.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Today

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