GC-Spieler Toko:

«Im Kongo tanzen wir vor und nach dem Spiel»

Am 20. Mai 2013 holte Nzuzi Bundebele Toko mit GC den Cupsieg. Dies war ein glücklicher Tag im Leben des Kongolesen, der im Zürcher Kreis 4 aufwuchs. Bei Toko dreht sich jedoch nicht alles nur um Fussball. Der Glaube und seine Heimat sind ihm sehr wichtig.
Ob beim Zürcher GC oder in der kongolesischen Nati: Toko fühlt sich an beiden Orten wohl.

In dem Moment des unfassbaren Glücks gehen Tokos Gedanken elf Jahre zurück in die Zeit, als er in der Mannschaft der unter 13-Jährigen in einem wichtigen Spiel drei Tore schoss und damit den Grundstein für seine Karriere legte. Und er erinnert sich auch daran, wie er als kleiner Junge den Ball in der elterlichen Wohnung so lange jonglierte, bis die Fensterscheibe in Brüche ging.

Erwachendes Gottvertrauen

Noch etwas anderes ereignete sich in diesem Jahr 2013 – unbemerkt von den Fans. Seine Freundin erzählte ihm von ihrem Glauben an Gott. Und das schlug bei ihm ein wie der Ball in die Scheibe. Nicht, dass er vorher nicht schon viel über Gott gewusst hätte. Seine fromme Mutter hat viel für ihn und seine fünf Brüder gebetet, in seinem Herz die Fundamente des Gottvertrauens gelegt. Und in einem Kinderlager hat sich Toko zum ersten Mal bekehrt. Doch nun, mit 23 Jahren, wird ihm der Glaube plötzlich wichtig: «Ich sah, wie meine Freundin Gott bedingungslos liebt; ich spürte: Das will ich auch. Ich will selber eine ganz persönliche Beziehung zu Gott haben. Ich muss mir Zeit nehmen, um diesen Weg mit Gott zu entdecken.»

Kind aus dem Multikulti-Viertel

Tokos Fussballtraum begann als Vierjähriger im Multikulti-Milieu im Zürcher Kreis 4. Fussball war das Verbindende unter den Kindern mit den vielen Sprachen, Hautfarben und Familientraditionen. Unter ihnen war Toko einer der besonders leidenschaftlichen und lauten. Heute liebt er es, seine Leidenschaft für Fussball und für Gott an Kinder- und Jugendveranstaltungen rüberzubringen. Daher kommt seine Vision für die Zeit nach der aktiven Karriere als Fussballer: eine Fussballschule für Kinder aufbauen – am liebsten in Afrika.

Tanzen im Team

Afrika, der Kongo, ist dem in Zürich aufgewachsenen Sportler wieder wichtig geworden, seitdem er sich entschieden hat, für die Nationalmannschaft des zentralafrikanischen Landes zu spielen. Ob GC oder das afrikanische Nationalteam; in beiden Mannschaften fühlt er sich wohl. Zwar sei in Kinshasa nicht alles so organisiert und die Disziplin des Schweizer Clublebens finde man dort bestimmt nicht. «Dafür ist das Leben viel emotionaler», schwärmt Toko. «Vor und nach jedem Spiel tanzen, singen und beten wir.»

Die erste Reise nach Afrika als Nationalspieler hat den jungen Fussballer zwar schockiert. «Es war schwierig, der Not und dem Elend in diesem armen afrikanischen Land zu begegnen. Und trotzdem tragen die Menschen auf der Strasse ein Lachen im Gesicht. Ihre Freude und Dankbarkeit sind unwiderstehlich.» Zurück in der Schweiz berichtet Toko von diesem starken Glauben und wie Gott die Menschen durch Not und Schwierigkeiten hindurchträgt. «Ich bin eine starke Persönlichkeit und kann sagen, was ich auf dem Herzen habe. Da erzähle ich gern von Gottes Treue.» Und für seine Botschaft nutzt er die Multiplikationswirkung von sozialen Netzwerken: «No one can block the blessings that God has for you», schrieb er unlängst auf «Instagram».

Datum: 06.06.2014
Autor: Thomas Hanimann
Quelle: Viertelstunde für den Glauben

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