Fussball-Star Arne Friedrich

«Lieber ohne Fussball, als ohne Glauben»

Kommt Arne Friedrich auf den Fussball-Platz, dankt er Gott. Sein Glaube ist dem Verteidiger von «Chicago Fire SC» wichtig. «Da steht jedes Leben, also der Mensch an sich, im Mittelpunkt.»
Arne Friedrich (links) im Trikot von Chicago Fire

Schon in seiner Jugend war er oft in der Kirche, erinnert sich Arne Friedrich (34) im Gespräch mit «Zeit Online». Der Glaube sei ein Anker im Leben, der Ruhe gibt, vor allem in schwierigen Situationen, so der 82-fache deutsche Nationalspieler.

Er sehe sich nicht als Superchrist. «Darum geht es nicht im Christentum. Nur weil ich Christ bin, heisst das nicht, dass ich nicht in Versuchung geführt werden kann oder mal aus meiner Haut fahre. Im Prinzip bauen wir alle Mist, ob Christ, Muslim oder was weiss ich. Es geht um die Message des Glaubens, das ist mir sehr wichtig.»

Er bete vor den Spielen, hält der langjährige «Hertha-Berlin»-Verteidiger fest, der heute in den USA für den «Chicago Fire SC» antritt.

«Ich knie nicht nieder oder so etwas, aber wenn ich auf das Spielfeld marschiere, danke ich Gott für die Gelegenheit, dass ich Fussballspielen kann. Das ist ja auch nicht selbstverständlich. Ich bete dafür, mein Bestmögliches geben und Spass haben zu können. Und dafür, dass alle Spieler gesund wieder vom Feld kommen. Für drei Punkte bete ich nicht.»

Gebete bei der WM 2010

Auch in der Nationalmannschaft sei der Glaube ein Thema gewesen. «Wir haben auch damals zum Beispiel mit Cacau des Öfteren zusammen gesessen und darüber gesprochen. Wir haben in der Bibel gelesen und füreinander gebetet. Auch bei der WM 2010.»

Und auf die Frage, was ihm wichtiger sei, Fussball oder Glaube: «Das ist eine ziemlich harte Frage, aber ich lege mich da gerne fest: Ich möchte lieber ohne Fussball leben, als ohne meinen Glauben.» Er habe keine Rituale, müsse zum Beispiel nicht zuerst den Platz mit dem rechten Fuss betreten. Glaube und Aberglaube würden sich wiedersprechen.

Andacht mit dem Gegner

Shirts mit christlichen Aufdrucken würde er nicht öffentlich nach dem Torjubel zeigen oder auch nicht niederknien, wie der dafür bekannte Footballer Tim Tebow, sagt Friedrich gegenüber «Zeit Online». «Glaube ist eine sehr persönliche Sache. Wenn ich dazu gefragt werde, so wie jetzt, oder mich mit Menschen unterhalte, bekenne ich mich dazu. Aber ich muss das nicht jedem auf die Nase binden.»

In Deutschland spielte er neben Berlin auch für den SC Verl, Armina Bielefeld und den VfL Wolfsburg. In den USA, wo der Hertha-Captain heute unter Vertrag ist, gebe es Pastoren, die vor dem Match mit jenen Spielern, die dies möchten, beten. «Da kommt es sogar vor, dass man dann mit dem anderen Team vor dem Spiel zusammensitzt und eine kleine Andacht hält.»

Bei Gott steht Mensch im Mittelpunkt

Im Fussball geht es ums Gewinnen oder Verlieren. «Das ist bei Gott nicht so. Da steht jedes Leben, also der Mensch an sich, im Mittelpunkt. Die Message ist eine andere.»

Datum: 21.02.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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