Andreas Straubhaar

Vom «hoffnungslosen Fall» zum Hoffnungsträger

Im Leben von Andreas Straubhaar, 34, wüteten etliche Brände. Gefangen in Drogensucht und Kriminalität schlitterte er gar mehrmals am Tod vorbei. Nur einer konnte die Flammen und Andreas’ unbändigen Durst nach wahrem Leben löschen. Heute clean, verkauft der dreifache Familienvater Feuerschutzgeräte – und brennt für Jesus. Lesen Sie, wie Gott sein Leben veränderte.
Andreas Straubhaar als Punker
Andreas Straubhaar
Andreas Straubhaar mit seiner Frau Cornelia
Andreas Straubhaar

Ich kam an Silvester 1976 in Thun zur Welt. Schon als Kind war ich sehr aufmüpfig, wollte mir von niemandem etwas sagen lassen. Am wenigsten von meinen Lehrern. Der Schulstoff interessierte mich nicht und auch die Hausaufgaben waren mir schnuppe. So kam es, dass ich nach zwei Jahren Sekundarschule wieder in der Primarschule landete. Damals trat meine rebellische Ader so richtig zum Vorschein. Ich tat nur noch, was mir in den Kram passte. Mit dreizehn rauchte ich zum ersten Mal Haschisch. Meine Eltern reagierten mit Hausarrest. So lebte ich meine Rebellion in der Schule aus, verbrachte die Nächte auf Drogenpartys in der Clique. Kiffen wurde zu meinem Lebensstil. Bald kam LSD dazu und nur ein Jahr später Heroin (Folienrauchen). Ich geriet in einen grausamen Strudel von Gewalt und wurde kriminell. Wegen Diebstählen und Töffligeschichten machte ich mit vierzehn Jahren erstmals Bekanntschaft mit der Polizei. Wenig später flog ich von der Schule. Meine «Karriere» in Jugendheimen, Therapieeinrichtungen, Arbeitserziehungsanstalten, bis hin zum Jugendknast begann. Nirgends hielt ich es aus, türmte sobald sich Gelegenheit bot und war dennoch gefangen in meiner Drogensucht. Ich sah keinen Sinn mehr in meinem Leben, versuchte zweimal, allem ein Ende setzen. Doch ich überlebte die Überdosen Rausch- und Schlafmittel. Auch auf meinen rasanten Trips mit geklauten Autos schlitterte ich mehrmals am Tod vorbei. Vollgepumpt mit Drogen jeglicher Art fuhr ich fast jede Karre schrottreif. Immer lauter schrie mein Herz nach Liebe, Freiheit und Frieden.

Die Wende

Als «hoffnungsloser Fall» wird Andreas Straubhaar aus der Jugendhaft-Ära entlassen. Er ist absolut verzweifelt, als sich sein Leben plötzlich um 180 Grad dreht.

Nach meinem 22. Geburtstag durfte ich aufgrund des Alters und von Gesetzes wegen nicht mehr verurteilt und inhaftiert werden. Auf meinem Entlassungsschreiben prangte der Stempel «hoffnungsloser Fall». Die Behörden gaben mir höchstens zwei Jahre - dann sahen sie mich den Drogentod sterben. Ich fühlte mich elend und war in der Tat ohne jede Hoffnung. Wenige Wochen später feierte ich bei meinen Eltern meinen Geburtstag. Das feine Geburtstagsmenü, das meine Mutter jeweils auftischte, wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Meine Mutter gab mir ein Kärtchen, mit dem ich mich in eine ruhige Ecke verzog. Ich wusste, dass es etwas mit der Bibel und mit Gott zu tun hatte, denn meine Eltern sind sehr gläubig. Ich selber lehnte diese Dinge ab. Doch meine Neugierde war geweckt. Auch meiner Mutter zuliebe, wollte und konnte ich das Kärtchen nicht einfach wegwerfen. Als ich es dann gegen Mitternacht öffnete und den Bibelvers las, wurde ich von einer unbeschreiblichen Liebe erfasst. Da stand der Vers aus Jesaja, Kapitel 43, Vers 5 «Fürchte dich nicht, ich bin bei dir.» Mir war, als würden diese Worte direkt in mein Herz geschrieben. Ich lag auf dem Boden, weinte heftig und begann innerlich zu zerbrechen. Ich bekannte Jesus alles, was ich verbrochen hatte und erlebte Vergebung noch während ich betete. Ich spürte regelrecht, wie sich der Dreck von mir löste, wie Frieden in mir einzog. Mein unbändiger Durst nach Liebe und Annahme, den ich mein Leben lang in Drogen, Sex und schnellen Autos gesucht hatte, wurde endlich gestillt.

Veränderung und Wiedergutmachung

Nach seiner inneren «Totalrenovation», merkt Andreas Straubhaar, dass er nicht weitermachen kann wie bisher und dass er vielen Menschen Unrecht getan hat.

Jesus befreite mich auf mächtige Weise auch von der Drogensucht. Meine Eltern ermutigten mich, Gemeinschaft mit Christen zu suchen. Ich erinnerte mich an einen Pfarrer, der mich während eines Entzugs betreut hatte und suchte in dieser Gemeinde Anschluss. Der Austausch mit Christen tat mir sehr gut. Es gab einiges geradezubiegen in meinem Leben. Meinem damaligen Lehrmeister schickte ich ein Päckchen mit Werkzeug, das ich während meiner begonnenen Anlehre als Metallschlosser hatte mitlaufen lassen. Dazu schrieb ich ihm einen Brief und entschuldigte mich bei ihm. Er war sehr überrascht, aber er freute sich. Noch viele andere Menschen bat ich um Verzeihung für alles Unrecht, das sie durch mich erleben mussten. Begeistert erzählte ich Ihnen von meinem neuen Leben mit Jesus. Ich zahlte meine Schulden zurück und beendete meine Ausbildung als Metallschlosser. Auch in Sachen Beziehung erlebte ich Heilung. Meine Freundschaften mit Frauen hatten nie lange gehalten. Ich war schlichtweg beziehungsunfähig. Heute bin ich glücklich verheiratet und habe mit meiner Frau Cornelia drei Kinder. Ich arbeite im Aussendienst einer grossen Firma und bin für Service und Verkauf von Feuerschutzgeräten verantwortlich. Zudem bin ich oft als Referent unterwegs und erzähle sehr gerne aus meinem Leben.

Leben an Gottes Quelle

Andreas Straubhaar möchte Gott immer besser kennenlernen und im Glauben wachsen. In der Bibel, durch das Gebet und die Gemeinschaft mit anderen Christen findet er Antworten auf viele Fragen.

Das Wichtigste ist, meine persönliche Beziehung zu Jesus zu pflegen. Die Gemeinschaft mit anderen Christen und die Predigten im Gottesdienst stärken meinen Glauben. Immer wieder zu hören, dass Gott mich bedingungslos liebt und einen perfekten Plan für mein Leben hat, das macht mich froh und gelassen. Ich rede auch sehr gerne mit Gott, kann ihm alles sagen, das mich beschäftigt. Ich danke ihm noch heute, dass er alle Menschen in meinem Umfeld bewahrt und sie gestärkt hat, nicht auf die Umstände zu sehen, sondern weiter zu beten und auf sein Eingreifen zu hoffen. Wie damals bei meinen Eltern, als mich die Worte aus Jesaja mitten ins Herz trafen, redet Gott noch immer durch die Bibel zu mir. Wenn ich in seinem Wort lese, schöpfe ich stets neue Kraft für den Alltag. Offenbarung Kapitel 22, Vers 17 lädt alle Menschen an diese Kraftquelle. Dort steht «Wer durstig ist, der komme. Wer will, soll kommen und umsonst vom Wasser des Lebens trinken.» Ich habe es selbst erlebt: Jesus Christus in meinem Herzen stillt allen Durst. Und dieses wahre Lebenswasser ist eine Quelle, die bis in die Ewigkeit reicht.

Mehr zum  Thema:
Jesus persönlich kennen lernen
Jesus.ch-Print abonnieren

 

Datum: 14.07.2011
Autor: Manuela Herzog
Quelle: jesus.ch-Print

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service