Alice Cooper

«Hotelzimmer demolieren ist einfach – Christsein ist echte Rebellion!»

Alice Cooper, Begründer des Schockrock und Sonntagsschullehrer, tourt derzeit durch Europa, am 17. November 2010 spielt er im Zürcher Volkshaus. Privat führt Cooper ein christliches Hilfswerk und liest nach eigener Angabe täglich in der Bibel.
Alice Cooper, der Erfinder des Schock-Rock, spielt am 17. November 2010 in Zürich.
Coop‘, mittlerweile 62-jährig, ist nicht zu bremsen.
«Alles eine Frage der Technik», derzeit wirbt Cooper täglich für eine Elektronikfirma im deutschen Fernsehen.
Alice‘ Golf-Handicap würde ihm erlauben, bei den Profis mitzuspielen.

Seit bald zwanzig Jahren bekennt sich Alice Cooper öffentlich zum christlichen Glauben. Der «Presse am Sonntag» antwortete er auf die Frage, wie er sich Gott vorstelle: «Es heisst, dass er uns nach seinem Abbild geschaffen hat. Also wird er wohl auch so aussehen. Nur viel hübscher.»

Und auf die Frage ob Gott sanft oder zornig ist: «Er ist ein gerechter Gott. Er ist so mächtig, dass er in alle Richtungen ausstrahlt, sei es jetzt in Richtung Zorn oder in Richtung Liebe. Wir sollten uns eher vor seinem Zorn fürchten, denn wir sind es ja, die ständig die Regeln brechen.»

Satan versucht einem von Gott wegzubringen

Als Christ glaube er, dass Satan ein sehr reales Wesen ist. «Alles, was falsch läuft, geht von ihm aus. Aber ich glaube nicht, dass er nur als er selbst existiert, doch ich glaube sehr wohl, dass er all die Plagen steuert, mit denen wir zu kämpfen haben. Ich glaube jedenfalls bestimmt nicht, dass er Hörner und einen Schwanz hat.» Wenn er ihn beschreiben müsse, so Alice Cooper in der «Presse am Sonntag», wäre er wohl ein schleimiger Politiker.
«Er wäre gut aussehend, nett, würde ständig sagen, wie grossartig man ist und wie wundervoll alles ist. Und dass wir die besten Freunde sind. Und dabei würde er alles tun, um einen weg von Gott zu bringen. Aber sein Anblick wäre nicht furchterregend, er wäre vielmehr sehr überzeugend. Als er vom Himmel fiel, war er ja der schönste Engel.» Begegnet sei er Satan nie. «Aber ich habe sein Werk gesehen. Und das hat mich nicht sehr begeistert.»

In seinen Shows gehe es immer um einen Helden und einen Bösewicht. Er selbst sei der Bösewicht, der aufgehängt oder dem der Kopf abgeschnitten wird. «Am Ende kommt immer die Erlösung von dem Bösen.» Im Grunde verspotte seine Grusel-Show also den Teufel.

Weg vom Alkohol

Das sei in der Zeit gewesen, als er alkoholabhängig war. «Es gab keine Show, bei der ich nicht betrunken war. Und das für mehr als 15 Jahre. Ich war so etwas wie ein Aushängeschild des moralischen Verfalls. Ich war vom Weg abgekommen. Aber ich habe dabei viel gelernt. Und jetzt bin ich wieder zurück bei Christus.»
Zum christlichen Glauben habe er zurückgefunden, als er eines Morgens Blut gespuckt habe. Cooper liess sich in eine Klinik einweisen, erzählte er jüngst der «Frankfurter Rundschau» und er habe nach eigenen Angaben «von heute auf morgen mit dem Trinken» aufgehört: «Die Ärzte konnten sich meine schnelle Heilung nicht erklären. Ich aber wusste, dass Gott mir geholfen hat. Seitdem kümmere ich mich um die Unsterblichkeit meiner Seele.» Zum Christentum sagte er, das Gute daran sei, dass man nicht perfekt sein müsse: «Ich werde mein Leben lang sündigen, aber mir wird verziehen werden.» Das klinge zwar einfach. Aber Religion mache das Leben nicht leichter: «Es gibt so viele Versuchungen, gegen die man ankämpfen muss.»

Er schreibe viele Liedtexte darüber, so Cooper. Er ist seit 34 Jahren mit derselben Frau verheiratet. Das Paar hat drei Kinder. Er sei der verlorene Sohn gewesen, der dann aber wieder zurückgekommen war.
Kritiker behaupteten früher, er huldige Satan, hätten nach einem Konzertbesuch zugeben müssen, dass er den Teufel nicht verherrliche. Cooper: «Im Gegenteil: Ich verspotte den Teufel.»

Auch mache er klar, «dass die Hölle endgültig ist». Wer in den Himmel wolle, «sollte seine Zeit auf der Erde nicht verschwenden.»

«Gott meint, was er sagt»

In der «Presse am Sonntag» erzählt Cooper zudem, dass er Sonntagsschule gibt und was er den Kindern erzählt: «Da gibt es so viele grossartige Geschichten im Alten Testament: die Geschichte der jüdischen Nation, die Geschichte Israels, das ist eine der grossen Geschichten. Und ich bin vermutlich einer der wenigen Menschen auf dem Planeten, die glauben, dass Gott es genau so meint, wie er es sagt. Ich glaube nicht unbedingt daran, dass alles in der Bibel nur Gleichnisse sind. Wenn Gott sagt, dass David den Löwen getötet hat, hat David vermutlich den Löwen getötet. Ich glaube nicht, dass das nur eine Geschichte war. Ich glaube, wenn er sagt, dass sich das Rote Meer aufgetan hat, dann ist das Rote Meer eben auseinandergegangen. Und so war es auch mit Jesus. Ich glaube, dass er tatsächlich all das getan hat, was in der Bibel steht.»
Die Bibel spreche vor allem zu seinem Herzen: «Wenn man ein echtes Individuum ist, glaubt man an das, woran man glaubt. Und man kümmert sich nicht darum, was andere Menschen darüber denken. Ich bin sehr überzeugt von dem, was ich glaube. Und diese Überzeugung habe ich nicht deswegen, weil ich mich auf einer intellektuellen Ebene damit beschäftigt habe. Nein, die Bibel spricht direkt mit meinem Herzen. Und das ist wichtiger als mein Intellekt.»

Das Rebellischste was Alice Cooper je getan hat

«Jesus verbrachte viel Zeit mit den Ausgestossenen, mit Trinkern, mit Huren, denn das waren die Menschen, die ihn brauchten. Er verbrachte seine Zeit nie mit den Pharisäern», sagt Alice Cooper und auf die Frage, was die Fans zu seinem Glauben sagen und wie sich sein christlicher Hintergrund mit dem rebellischen Image des Rock'n'Roll verträgt: «Ich rede mit jedem Menschen darüber, der darüber reden will. Aber ich glaube, das vermutlich Rebellischste, das Alice Cooper jemals getan hat, war, ein Christ zu werden.»

Oder wie er laut der Zeitschrift «Pro» sagte: «Bier trinken ist einfach. Ein Hotelzimmer zu demolieren, ist einfach. Aber ein Christ zu sein, ist wirklich eine Herausforderung. Das ist echte Rebellion!»

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Der Schockrocker und sein Sozialwerk

Webseiten:
www.srfrock.org
www.alicecooper.com

 

Datum: 15.11.2010
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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