Zweifel?

Die «nichtverzweifelten Hausfrauen» bezwingen ihn

«Desperate Housewives» – in dieser Fernsehserie kämpfen vier Nachbarinnen mit den Tiefschlägen des Lebens. «Verzweifelte Hausfrauen»? Unsere «Undesperate Housewives» beweisen, dass es auch anders geht. Auch beim Thema «Zweifel».
Jolanda Schärer.
Jeanette Macchi
Gaby Schildknecht.
Paula Schaub.

Sie kriegen oft die volle Breitseite ab: die vier Nachbarinnen Bree, Gabrielle, Lynette und Susan in der fiktiven amerikanischen Stadt Fairview. Sie leben in einer „unterhaltsamen“ Dauerkrise; von daher auch der Serien-Titel «Desperate Housewives». In der realen Schweiz leben vier – und mehr – nichtverzweifelte Hausfrauen. Das zeigen sie auch dann, wenn Schwierigkeiten auftauchen. In der heutigen Serie: Zweifel.

Livenet.ch: Zweifeln Sie oft?
Gaby Schildknecht: Eigentlich nicht. Wenn ich weiss, dass etwas richtig ist, kann ich daran festhalten. Gott hat mir eine wunderbare Gabe geschenkt: Ihn zu hören und in kindlichem Glauben dann daran festhalten.

Jolanda Schärer: Ja, sehr.

Jeanette Macchi: Oft wäre sicherlich übertrieben, aber es gibt Momente und Situationen im Leben, wo ich ins Zweifeln komme.

Paula Schaub: Nein. Ich bin ein sehr vorwärtsgerichteter Mensch. Sauber abgewogene Entscheidungen überdenke ich nicht noch x-mal. Zweifel darf man schon anbringen, aber man sollte ihnen auf keinen Fall zuviel Platz einräumen. Sonst führen sie in die Ver-Zweiflung!

«Zweifel» hat mit «zwiespältig» zu tun. Mit zwiespältigen Gefühlen ist man unsicher; man weiss etwas nicht genau oder man glaubt es nicht so recht. Das erzeugt Unsicherheit und Unbehagen. Ich finde es richtig und wichtig, mein Tun und Sein regelmässig zu hinterfragen, aber das ist für mich etwas anderes als zweifeln.

Woran zweifeln Sie?
Paula Schaub: Hin und wieder an der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit einzelner Menschen oder Projekte. Als Kreisrichterin muss ich immer wieder die Wahrheit herausfinden: Aussagen oder Handlungsweisen anzuzweifeln ist Teil der Suche nach Wahrheit.

Gewisse Erkenntnisse der Wissenschaft ziehe ich in Zweifel und hinterfrage insbesondere ihre Schlussfolgerungen. Denn die kommen doch häufig nur auf Grund eines bruchstückhaften momentanen Wissensstandes zustande. Ein Beispiel sind die Quastenflosser in der Evolutionstheorie.

Gaby Schildknecht: Wenn ich ins Zweifeln komme, so stelle ich nicht Gott infrage, sondern eher mich und meine Mitmenschen. Etwa: Hab ich jetzt das Richtige gesagt und getan? Vor allem, wenn ich nicht aus der Ruhe heraus lebe.

Jolanda Schärer: Vieles, was gesagt wird oder was ich so lese – von Menschen, übers Internet, Fernsehen und so weiter –, das stelle ich fast schon aus Prinzip erst mal infrage oder geniesse es jedenfalls mit Vorsicht.

Wenn ich aber die Bibel, Gottes Wort, vor Augen habe und darin lese sie, dann habe ich keinerlei Zweifel an ihrer Wahrheit. Denn ich hab zu meinem dreieinigen Gott* eine innige Beziehung und erlebe immer wieder, wie er mir beisteht und mich liebt.

* Vater, Sohn und Heiliger Geist

Jeanette Macchi: Das hat mit neuen Herausforderungen zu tun, wo ich mich frage; ob ich sie wirklich meistern werde, ob ich die Richtige dafür bin und so weiter.

Wie gehen Sie mit dem Zweifel um? Gibt es ein Rezept, wie man ihn überwinden kann?
Jolanda Schärer: Gott fordert mich in seinem Wort auf, etwas zu prüfen, bevor ich irgendwo hineinrenne oder es einfach blauäugig annehme und glaube. Prüfen bedeutet: Ich bringe mein Anliegen, meine Fragen und Zweifel vor ihn im Gebet und höre und vertraue auf Gott allein, dass er mich richtig führt. Darum darf ich mich in seinen Händen geborgen wissen.

Dann lösen sich die Zweifel bei mir entweder in nichts auf oder ich merke beim Prüfen, dass die Zweifel berechtigt waren. Manchmal bin ich auch gefordert, im Vertrauen auf meinen Heiland und Erlöser Jesus Christus einfach einen Schritt zu wagen.

Jeanette Macchi: Mir hilft es, wenn ich mit meinen aufkommenden Zweifeln vor Gott komme. Ich habe oft erlebt, dass sich die Zweifel dann umgewandelt haben in Mut. Das heisst, dass man nicht verzweifeln muss, sondern dass man im Glauben vorwärtsgehen kann. Dieses Vertrauen auf Gott habe ich noch nie bereut.

Charles Haddon hat mal gesagt: «Wir dürfen nicht erwarten, dass Gott uns alles gibt, worum wir bitten. Wenn wir aber im Glauben bitten und nicht zweifeln und wir nicht genau das empfangen, was wir meinten, so empfangen wir dafür etwas anderes und Besseres.»

Gaby Schildknecht: Wenn Zweifel hochkommen und ich sie im Gespräch mit Gott nicht bald loswerde, bleibt mir nichts anderes übrig, als ihnen auf den Grund zu gehen: Was hat dazu führt, dass ich jetzt zweifle? Ich habe gelernt, dass es dann gut ist, wenn ich solche Fragen mit meinem Mann oder einer Freundin bewege.

Es macht mir Mut und Hoffnung, wenn dann andere für mich glauben; nach dem Motto: «Mein Glaube reicht auch für dich». Wenn ich das geschafft habe, fällt es mir wieder einfacher zu vertrauen.

Paula Schaub: Ich versuche, Unsicherheiten durch Wahrheit oder Informationen zu beseitigen. Glauben ist das Gegenteil von zweifeln; man betrachtet etwas als gegeben, ohne dass man es sieht – keine einfache Sache. Wahrscheinlich ist das in letzter Konsequenz nur durch die Hilfe des Heiligen Geistes möglich.

Kurzprofile der «Undesperate Housewives»:
Gaby Schildknecht leitet «Begegnung in der Ehe».
Jeanette Macchi moderiert «Fenster zum Sonntag».
Jolanda Schärer wirbelt als Fitnesstrainerin.
Paula Schaub politisiert im Langenthaler Gemeinderat.

Lesen Sie hier weitere Folgen der «Undesperate Housewives»

Datum: 04.09.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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