Vom Zuhälter zum Seelsorger

Jo Scharwächter, trägt fast immer eine Jesus.ch Mütze
Halleluja-Jo
\"Halleluja-Jo\" berichtet aus seinem Leben

Heute ist Jo Scharwächter als "Halleluja-Jo" bekannt. Hunderttausende haben seine ungewöhnliche Lebensgeschichte im Fernsehen miterlebt oder sein Buch gelesen: wie er sich vom Zuhälter und Berufskriminellen zum Kind Gottes und Seelsorger gewandelt hat. Lange Zeit glich sein Leben einer Achterbahn. Wo steht er heute?

1944 kam Jo Scharwächter im holländischen Helmond zur Welt. Nach der Konfirmation dann die übliche Frage: Was willst du werden? „Das ist mir ganz egal“, antwortete Jo seiner Mutter damals. Mit der Schule war bald Schluss. Die Aufnahmeprüfung einer weiterführenden Schule hatte er nicht bestanden. Also besorgte ihm seine Mutter eine Lehrstelle als Orgelbauer. Die dauerte aber nur fünf Monate, weil Jo allergisch war gegen Paraffinöl, mit dem er dort viel hantieren musste. Nach einer Zeit des Herumlungerns kam die Mutter zu Jo und brachte ihn mit Hilfe des Jugendamtes in ein Erziehungsheim. So begann seine berüchtigte Karriere.

Ein verhinderter Orgelbauer in der Unterwelt

Nach der Schule entschied sich Jo Scharwächter, «Berufsverbrecher» zu werden. In der Frankfurter Unterwelt wurde er bald berüchtigt als «Holländer-Jo» und machte sich als Zuhälter einen Namen Mit fünfzehn Jahren sass er das erste Mal im Gefängnis. Mit achtzehn Jahren war er ein bekannter Berufsverbrecher, verurteilt wegen versuchten Mordes an einem Polizeibeamten.

Im Gefängnis hört Jo die Botschaft von Jesus Christus. Nach der Entlassung nach 15 langen Jahren trat er der Heilsarmee bei, wurde dort Offizier in einem internationalen Dienst und war sogar als Evangelist tätig. Doch seine Ehe litt stark unter seiner häufigen Abwesenheit. Auch hatte Jo verschiedene Beziehungen mit anderen Frauen. Daran zerbrach seine Ehe definitiv. Schimpf und Schande kam über ihn, und er musste die Heilsarmee verlassen.

Doch Jo gab nicht auf. Er wollte neu beginnen und bat Gott um Vergebung. Eine neue Ehe und eine seelsorgerlich-therapeutische Ausbildung bildeten dafür das Fundament. Danach arbeitete Jo zu 60 Prozent bei der Stiftung "Wendepunkt" in Kölliken. Für ihn selber der zweite Wendepunkt im Leben. Heute versucht Jo dort Hilfe zu geben, wo sonst kaum einer ist: ganz nahe beim Betroffenen.

Berufung

Im Dezember 2000 begann er mit dem Aufbau einer christlichen Lebensberatung in Densbüren, Kanton Aargau. Heute leitet Scharwächter diese Einrichtung. Er verhilft drogen- und alkoholkranken Personen zu einer Standortbestimmungen, steht bei seelischen und Ehe-Problemen bei und begleitet in Lebenskrisen. Daneben ist er freier Mitarbeiter des Chrischona-Gemeindeverbandes sowie Referent bei den Promise-Keepern, bei Campus für Christus Schweiz und an vielen Seminaren und Kongressen. Als Vorstandsmitglied bei der Gefangenenhilfe Prison Fellowship engagiert er sich auch in der "Knastarbeit" – für ihn ein Traumjob.

"Halleluja-Jo" kennt das Leben von Drogenabhängigen und Prostituierten, Obdachlosen und Zuhältern, Alkoholikern und anderen gescheiterten Existenzen aus eigener Erfahrung. Und er hat Hoffnung für sie. Denn wie Gott ihn selber da 'rausgeholt und verändert hat, so kann er das auch mit anderen machen.

Datum: 26.02.2004
Autor: Antoinette Lüchinger

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