Ursprung des Lebens: Darüber sprechen Promis nicht gerne

Die Schöpfung
Darwin

Eine Umfrage unter 250 Schweizer Prominenten sollte klären, worauf sie den Ursprung der Erde und des Lebens zurückführen. Doch drei Viertel der Promis schwieg sich aus.

In einer Zeit, in der im Bereich von Gewalt, Pornografie und Horror bald jedes Tabu gebrochen und in Talkshows seziert wird, gibt es nur noch wenige Themen, über die man in der Öffentlichkeit nicht zu reden wünscht. Eines davon ist die Frage nach dem Ursprung und der Herkunft des Menschen.

Was denken Schweizer Promis – worauf führen sie die Entstehung der Erde und des Lebens zurück? Diese Frage wurde ihnen von der Organisation «Pro Genesis» gestellt. Doch die 250 angeschriebenen Sportler, Politiker und Wirtschaftsbosse zierten sich. Nur 63, ein gutes Viertel, bequemte sich, den Fragebogen zurückzuschicken.

Weder Skifahrer Paul Accola, noch SVP-Politiker Toni Brunner fanden die Frage wichtig genug, um sie zu beantworten. Dass SP-Mann Franco Cavalli überlastet ist, hat er ja inzwischen öffentlich bekannt und durch seinen Rücktritt als Parteivorsitzender bestätigt. Aber auch der Banker Martin Ebner gab keine Antwort, genausowenig wie Kurt Felix, Franz Hohler oder Fussballtrainer Gilbert Gress. Hatten sie keine Zeit, wussten sie keine Antwort oder wollten sie nichts sagen?

Umfrage unter Prominenten:
44 % gehen von einer Schöpfung aus
26 % gehen von einer Evolution aus
18 % von Schöpfung und Evolution

Unter den Begründungen für die Nichtteilnahme an der Umfrage fand sich beispielsweise diejenige einer TV-Ansagerin. Sie schrieb: «Ich bin eine ziemlich pragmatische Erdenbürgerin, die wenig Antworten auf Schöpfungsfragen hat. Weiss höchstens, dass ich nichts weiss.» Ein Musiker meinte: «Auf Ihre Fragen kann ich nicht so ‘polare’ Antworten geben. Ich sehe das schon viel differenzierter.»

Von den 63, die antworteten, wollten 24 keine Meinung abgeben. Damit blieben noch 39 oder 16% der befragten Promis, die sagten, was sie denken und glauben. Und das ist nicht uninteressant, weil es den offiziellen Biologielehrplänen an den Schulen widerspricht: 44% gehen von einer Schöpfung aus und nur 26% von einer Evolution. Den Kompromiss suchten 18% – sie gehen von Schöpfung und Evolution in Kombination aus. Bei den ebenfalls befragten 100 Wissenschaftlern ist das Ergebnis gerade umgekehrt: Für Schöpfung sind 12%, für Evolution 41%, den Kompromiss machen 47%. Die elitäre Wissenschaft macht es sich aber allzu leicht, wenn sie die Schöpfungsgläubigen einfach als ungebildet abstempelt.

Prominente und Wissenschaftler zusammengezählt, ergibt sich nämlich ein zwar nicht repräsentatives, doch in eine bestimmte Richtung weisendes Bild: 35% der Befragten glauben an eine Schöpfung, 30% an die Evolution, 27% an Schöpfung und Evolution. Sollten sich da die Verantwortlichen für die Lehrpläne an den Schweizer Schulen nicht Gedanken über den Biologieunterricht machen? Offensichtlich ist die These der Evolution bei vielen in den Wind geredet. Die Alternative heisst Schöpfung.

Datum: 30.05.2002
Autor: Rolf Höneisen
Quelle: factum Magazin

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