Lee S. Berk,
stellvertretender Dekan für Forschungsangelegenheiten der
adventistischen Loma Linda University School of Allied Health
Professions, in Loma Linda, Kalifornien/USA, meint es ernst mit dem
Lachen. Berk hat die Wirkung von Lachen auf den Körper seit 1988
untersucht. Er bzw. seine Artikel sind in den US-Medien TIME, USA Today,
Forbes und NBC erschienen. Berk ermutigt die Menschen, jeden Tag zu
lachen.
Lachen könne dazu führen, dass man sich in der Gegenwart wohler
fühle, für die Zukunft eine gute Gesundheit aufbaue und gegen schädliche
Folgen von Krankheiten aus der Vergangenheit angehe.
Das Lachen zu studieren, sei
auch von der Bibel inspiriert worden, sagt Lee S. Berk. In Sprüche
17, Vers 22 steht: «Ein frohes Herz ist die beste Medizin, aber ein
niedergeschlagener Geist lässt die Glieder verdorren» (Zürcher Bibel).
Dies sei die biblische Ausdrucksweise für die Erkenntnisse der
Psychoneuroimmunologie, einem «interdisziplinären Forschungsgebiet, das
sich mit der Wechselwirkung der Psyche, des Nervensystems und des
Immunsystems beschäftigt» (Wikipedia).
Erforschung von Lachen als Medizin
Menschen
mit Depressionen hätten eine höhere Neigung, ein geschwächtes
Immunsystem zu haben. Er sei durch seine Forschungen zum Schluss
gekommen, dass Menschen, die ein fröhliches Lachen erlebten, biologische
Veränderungen erfahren würden und positive Reaktionen des Immunsystems
beeinflussen könnten, so Berk.
Seine Untersuchungen hätten
gezeigt, dass Lachen positiven Stress (Eustress) erzeuge und damit
negativen Stress (Distress) verringere. Jeder Körperprozess habe
biologische Folgen, – ob im Guten oder im Schlechten. «So wie Stress das
Immunsystem unterdrücken und zu Krankheiten führen kann, kann Lachen
den gegenteiligen Effekt haben, indem es die Komponenten des
Immunsystems und den Blutfluss verbessert und optimiert, so dass sie
widerstandsfähiger gegen Krankheiten sind», sagte Berk.
Die Auswirkungen des Lachens auf die körperliche und geistige Gesundheit
Lachen
bewirke die Freisetzung von Endorphinen, dem natürlichen Schmerzmittel
unseres Körpers, von Serotonin, unserem natürlichen Antidepressivum, und
von guten Neuropeptiden, chemische Kommunikationsmittel. Das Lachen
verringere auch Cortisol, das in der Folge Stress reduziere, den
Blutdruck senke, die Sauerstoffaufnahme erhöhe, das Immunsystem stärke
und das Risiko von Herzerkrankungen oder Schlaganfällen reduzierte,
erläuterte Berk.
Lachen hat beruhigende, angstlösende Wirkung
Lachen
löse auch die Produktion von wichtigen Neurochemikalien wie Dopamin
aus, was beruhigende, angstlösende und lindernde Wirkungen habe und
Freude sowie Zufriedenheit bewirke. Es erhöht auch die EEG-Gamma Wellen
Frequenz im Gehirn, welches die Gehirnneuronen synchronisiere, um das
Gedächtnis und die kognitive Verarbeitung zu verbessern. Die
Gamma-Frequenz ist die höchste Frequenz und ist verantwortlich für die
Bewältigung der Informationsverarbeitung, des verbesserten Speicherns
und des Stressabbaus. «Wir wissen heute in der Neurowissenschaft, dass
die Gamma-Frequenz das kognitive Niveau des Gehirns erhöhe», so Berk.
Lachen habe ähnliche Vorteile wie mässige Bewegung.
Lachen ist eine Art Antidepressiva fürs Gehirn
Neben
der Funktion als eine Art Antidepressiva im Gehirn, kann Lachen einen
Ansturm von Hormonen verursachen, die ähnlich positive Effekte wie jene
eines Betäubungsmittels spüren lassen können, so Berk, und: «Im
Gegensatz zu Opioid Präparaten machen die Endorphine des Lachens nicht
süchtig und wirken auch nicht gesundheitsschädigend».
Entscheidend ist der Grund zum Lachen
Die
Dauer des Lachens sei nicht so wichtig als der Grund dafür. Das heitere
Lachen fördere im Gegensatz zu nervösem oder verlegenem Lachen das gute
HDL-Cholesterin (High Density Lipoprotein – Lipoprotein hoher Dichte)
und bewirke eine Kaskade von positiven physiologischen Veränderungen,
die dem Glück förderlich seien. «Freude ist Dopamin, Serotonin,
Endorphine», sagte Berk.