"Sofa-Gottesdienste" im zürcherischen Stäfa

Sofa-Gottesdienste
Trial-Velos im Chorraum
Das „Sofa“-Team

Freikirchen sprechen mit Event-Gottesdiensten Jugendliche in Scharen an. Die Landeskirchen reagieren und bieten vermehrt alternative Gottesdienstformen an. "Sofa-Gottesdienste" wollen Kirchendistanzierte ansprechen. Damit will man einen besonderen Akzent auf das Wohlbefinden setzen.

In Stäfa, eine Ufergemeinde des Zürichsees, sollen dieses Jahr in der reformierten Kirchen vier "Sofa-Gottesdienste" gefeiert werden. Vorbereitet werden diese von Pfarrer Thomas Schaufelberger und einer 20-köpfigen Gruppe junger Erwachsener. Die Gottesdienste finden bereits regelmässig seit über zwei Jahren statt.

Trial-Velos und Gebet

Der erste "Sofa-Gottedienst" in diesem Jahr - besucht wurde er von rund 80 Personen - stand unter dem Motto "Freestyle". Nach dem Begrüssungsapero mit Fruchtsaft und Pommes Chips und einigen besinnlichen Worten folgte in der Kirche die Produktion von drei Jugendlichen, die auch auf den Treppen zum Chorraum ihr Können im Fahren von Trial-Velos unter Beweis stellten. In der "offenen Phase" konnten die Gottesdienstteilnehmer unter anderem diese Trial-Fahrräder testen. Weitere Aktivitäten waren Hip-Hop-Tanz, Bibellesen und Beten.

Sie wolle etwas Wind hinein bringen, da ihr die Gottesdienste am Sonntagmorgen zu langweilig seien, formuliert Martina Rutschmann ihre Motivation, bei den «Sofas» mitzumachen - einer rund 20-köpfigen Gruppe junger Erwachsener zwischen 17 und 35 Jahren, die gemeinsam mit Pfarrer Thomas Schaufelberger die Sofa-Gottesdienste vorbereitet und gestaltet, berichtet die Neuen Zürcher Zeitung.

Lorenz Arni gehört ebenfalls dazu, er sei allerdings einer aus dem kritischen Lager, wie er selber formuliert. Das Christliche habe für ihn etwas Stures an sich, das er zu vermeiden versuche. Der Gottesdienst solle allen offen stehen, auch den Ungläubigen, sagt Arni weiter. «Nicht immer motzen, die Kirche sei langweilig, sondern selber etwas tun» - dieser Gedanke habe ihn bewogen, bei den Sofa-Gottesdiensten mitzumachen.

Form suchen die entspricht

Anschliessend fand man sich zu gemeinsamem Gebet und Gesang wieder in der Kirche ein. In einem Rap formuliert Levin Deger seine eigenen Ideen in seinem eigens gewähltem Musikstil zu Gott und Jesus. «Es ist immer wieder von neuem ein Suchen nach einer Form, die jungen Erwachsenen entspricht», erläutert Pfarrer Thomas Schaufelberger, der seit Beginn vor zweieinhalb Jahren die Sofa-Gottesdienste mitorganisiert. Die Idee mit dem Sofa – ein einzelnes aufblasbares knallrotes Exemplar – sei allerdings mehr symbolisch. Man habe nach einem Namen gesucht hätten, den alle mit Gemütlichkeit und Wohlbefinden verbinden, erklärte Pfarrer Schaufelberger gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung. Während der Gottesdienste steht denn auch ein Sofa in der Kirche.

Mehr Infos: http://www.sofa-gottesdienst.ch/start.php

Quelle: Kipa/NZZ/Livenet/Sofa

Datum: 21.01.2004

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