Der Urlaub kann beginnen! Trotz Unsicherheiten wegen
der Corona-Pandemie freuen sich viele auf ihre Sommerferien. Die Unterkunft ist
gebucht und ein Reiseführer fürs Handy heruntergeladen. Jetzt stellt sich nur
noch die Frage, wie die Ferienzeit auch geistlich ein besonderes Highlight
werden kann. Einige Tipps.
Was nehmen Sie mit in den Urlaub? Die Sportausrüstung,
etwas zum Lesen oder beides? Natürlich Ihre Bibel. Und genauso Ihre Erwartungen
und Hoffnungen. Wäre es nicht wunderbar, wenn Gott nicht nur «theoretisch»
mitginge, sondern Sie ihn in diesen Tagen ohne Berufsstress auf eine besondere
Art erleben würden? Vielleicht auf eine Art und Weise, für die im Alltag zu
wenig Raum und Zeit ist? Die folgenden Tipps sind keine fertige Liste, aber sie
können Ihnen dabei helfen, mehr aus Ihrem Urlaub zu machen.
Lesen Sie ein Buch
Es ist nicht sinnvoll, einen halben Koffer Bücher an
den Urlaubsort zu schleppen und sie 14 Tage später wieder ungelesen
zurückzutragen. Suchen Sie sich ein besonderes Buch heraus, das Sie schon
länger lesen wollten, ein Buch, das Sie wirklich interessiert, bei dem Sie
Inspiration, Entspannung, Horizonterweiterung oder alles zusammen erleben.
Vielleicht finden Sie ja eines, das einen Bezug zu Ihrem Urlaubsort hat? Machen
Sie es zu Ihrem Urlaubsbuch. Nehmen Sie eine Eintrittskarte als Lesezeichen,
schreiben Sie sich Ihre Lieblingsweine an den Rand oder notieren Sie es darin,
wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihnen Gott etwas dadurch sagt. Sprich: Lesen
Sie es wirklich intensiv.
Schreiben Sie einen Brief
Es ist völlig okay, im Urlaub ein paar neue Fotos bei
Instagram oder Facebook zu posten und die Familie per WhatsApp zu informieren,
dass das Lokal am Hafen Ihr Lieblingsessen serviert. Aber machen Sie doch
einmal etwas viel Intensiveres: Nehmen Sie sich ein paar Blätter und schreiben
Sie einem lieben Menschen einen richtigen Brief. Erzählen Sie ausführlich, wie es
Ihnen geht. Erklären Sie der Empfängerin oder dem Empfänger, wie wichtig sie
oder er für ihr Leben ist. Fragen Sie einmal nach Dingen, die im Alltag sonst
untergehen. Sagen Sie danke für erlebte Ermutigung. Sie werden staunen, wie
lange es dauert, solch einen Brief zu schreiben – und wie viel es Ihnen selbst
bedeuten wird, ihn geschrieben zu haben.
Übernachten Sie draussen
Okay, das ist nicht überall möglich. Aber wenn es
geht, dann versuchen Sie einmal, Ihren Schlafsack neben das Zelt zu legen, auf
dem Balkon zu übernachten oder gar im Wald. Allein Ihr Sicherheitsbedürfnis
bildet hier die Grenze des Machbaren. Und warum das Ganze? Sie werden in dieser
Nacht voraussichtlich nicht so gut schlafen wie sonst, aber Sie werden
Eindrücke bekommen, die Sie nie vergessen werden. Wann sieht man sonst schon
eine Eule fliegen oder hört Wildschweine? Wann gewinnt man sonst eine «Abrahamsperspektive»
auf die unzähligen Sterne und
gleichzeitig die eigene Berufung? Denn Gott ist da – und er nutzt gerne
besondere Momente für besondere Begegnungen mit Ihnen.
Begegnen Sie «Ihrem» Menschen
Reden Sie im Urlaub mit Gott und bitten Sie ihn um
eine besondere Begegnung mit einem anderen Menschen. Und dann halten Sie die
Augen offen. Es könnte die freundliche Servicekraft im Hotel sein oder der
ältere Herr, den Sie beim Spazierengehen treffen. Möglicherweise können Sie
dieser Person weiterhelfen oder sie ermutigen. Vielleicht segnet diese Person
aber auch Sie. Seien Sie einfach offen.
Vielleicht findet in Ihrem Urlaub keine
besondere Begegnung mit einem anderen Menschen statt. Das ist unwahrscheinlich,
aber möglich. Und es ist nicht schlimm. Wenn Sie aber eine intensive Begegnung
mit einer Person haben, bei der Sie merken, dass Gott seine Hand im Spiel hat,
dann werden Sie sich daran wesentlich länger erinnern als an jede
Sehenswürdigkeit, die Sie besichtigt haben. Versprochen!
Beten Sie eine Nacht lang
Wenn Sie ein «Normalchrist» sind, dann ist Ihnen Beten
sehr wichtig, Sie kommen nur zu selten dazu. Wieso nutzen Sie nicht eine Nacht in
Ihrem Urlaub zum Beten, nach der Sie am nächsten Tag nicht «funktionieren»
müssen? Am besten schreiben Sie dazu keine langen Listen mit Anliegen, sondern
verbringen einfach Zeit mit Gott. Lesen Sie einen Abschnitt in der Bibel und sprechen
Gott darauf an («Was du hier sagst, dass stösst mir ganz schön auf…»), gehen
Sie spazieren und reden Sie dabei mit Gott, als ob er mit Ihnen unterwegs wäre
(was er auch ist!), nehmen Sie sich Zeit, für Ihre Familie, Gemeinde, Freunde
und Kolleginnen zu beten. Singen Sie. Hören Sie. Und machen Sie auf keinen Fall
einen Krampf daraus: Wenn Sie müde sind, dann legen Sie sich einfach ins Bett.
Es kann natürlich sein, dass Sie richtig Spass daran bekommen und irgendwann
feststellen, dass gerade die Sonne aufgeht. Dann können Sie Brötchen holen, frühstücken
und sich ins Bett legen. Diese Nacht werden Sie nicht vergessen.
Machen Sie etwas, das Sie noch nie gemacht haben
Egal wie alt Sie sind: Probieren Sie einmal etwas
Neues, wenn Sie dieses Jahr Urlaub machen. Dabei geht es nicht darum, dass Sie
die obige Liste abhaken, sondern darum, dass Sie in den kommenden Urlaubswochen
Raum schaffen für eine Begegnung mit Gott jenseits Ihres Gemeindealltags. Sie
werden dabei erleben, dass der Gott, der Ihnen im Urlaub begegnet, auch danach
noch präsent ist – ganz anders als der Urlaubswein, der zu Hause plötzlich
nichts mehr Besonderes ist.