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Das Winterthurer Hegiquartier wird geprägt von vielen neuen Industrie- und Wohnbauten. Wie eine Oase liegt mittendrin ein Park. Unmittelbar angrenzend ist das Müli-Areal, dann gegenüber das TownVillage, das Gebäude der Quellenhofstiftung und die Parkarena. Hinter all diesen Gebäuden stecken die Visionen von Johannes Wirth. Der GvC-Pastor ist in diesem Jahr 65 geworden. In einem Buch beschreibt er, was ihm wichtig ist.
Beim Lesen erfährt man, dass der Pastor, Visionär und Gemeindegründer als Kind und Jugendlicher gemobbt worden ist und unter anhaltenden Minderwertigkeitskomplexen litt. Nach acht Jahren war Schluss mit Schule. Depressionen begleiteten ihn. Es folgte eine abgebrochene Lehre als Landwirt, dann kamen Jobs als Briefträger, Sportartikelverkäufer, Sekretär, Versicherungsvertreter und der Aufstieg zum Produktmanager.
Mitten in einer Beziehungskrise – die Ehe mit Erika war noch jung – finden die beiden zu einem lebendigen Glauben an Jesus Christus. Damit geht ihr Leben in eine neue Richtung. Seither brennt Johannes Wirth für das Evangelium. Als Ehepaar schliessen sie sich der damals von Charles Reichenbach geleiteten GvC Winterthur (Gemeinde von Christen) an. Sie werden beauftragt, eine Jugendgruppe zu gründen. Johannes träumt davon, die «kaputten Mauern unserer Stadt» wieder aufzubauen. Das hiess für ihn, den Menschen am Rande der Gesellschaft zu dienen. Er erinnert sich: «Weil wir keine Erfahrung hatten, luden wir Freunde ein, den Traum mit uns zu verwirklichen.»
Es beginnt ganz klein. Mit der Jugendgruppe geht er regelmässig auf die Strasse, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Der ersten Begegnung mit einem Drogenabhängigen folgen viele weitere. Und aus der Not fehlender Therapieplätze wächst das erste Haus der Quellenhofstiftung. Sein «Treiber» sei nie gewesen, eine grosse Kirche zu leiten oder eine Stiftung zu gründen, erzählt er. Wegweiser ist ein Wort des Bergpredigers, das sich Johannes Wirth eingeherzt hat: «Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben» (Matthäus, Kapitel 6, Vers 33). Er habe sofort gewusst, dass dies seine Lebensbestimmung war. «Danach streckte ich mich aus, daran orientierte ich mein Leben, darauf fokussierte ich mich. Bis heute blieb dieses Wort der Orientierungspunkt, an dem ich mein Leben ausrichte», verrät er.
Dieses Prioritäten setzende Lebensmotto habe er immer umgesetzt – ob im achtköpfigen Seniorenkreis oder in der Jugendgruppe mit zehn Leuten oder als Prediger vor tausend. Johannes Wirth: «Es galt, über Jahre hinweg treu dranzubleiben.» Und so habe er erlebt, wie aus den unbedeutenden Anfängen Grösseres gewachsen sei. Seine Erkenntnis fasst er im Rückblick so zusammen: «Manches Kleine, Unscheinbare, das wir säen und in das wir uns investieren, braucht einfach Zeit, bis es aufgeht.»
Er spricht, er predigt, er schreibt verständlich, praktisch. Und er lebt, was er sagt. Was er von Gott versteht, das lässt ihn handeln. Wirth schreibt (S. 90): «Die Not unter uns Christen ist nicht, dass wir zu wenige ausgefeilte Predigten hätten. Die Not ist, dass so wenig davon in unseren Leben umgesetzt wird. Wie traurig macht es mich doch, dass ich so oft miterleben muss, wie die klarsten Dinge, bei denen einige meinen, sie hätten sie schon lange genug gehört, im realen Leben gar nicht vorhanden sind. (…) da rufe ich mit Jakobus: Um Himmels willen, seid nicht nur Hörer, sondern Täter des Wortes!» Oder in der Theologie: Ungefiltert beschreibt Wirth seinen Weg zum «unfassbaren Gott» (S. 53). Ihm würden die Antworten auf schweres Leid schlicht fehlen. Letztlich sei die «Hiobs-Therapie» auch seine Therapie: «Gott ist grösser. Er passt nicht in meine Gedanken hinein. Und das ist gut so. Denn würde ich ihn verstehen, wäre er nicht mehr Gott.
Die jahrzehntelange Aufbauarbeit, die Materialisation der Visionen war für den Winterthurer Pastor alles andere als ein Spaziergang. Dieser Weg sei getränkt mit Tränen und verbunden mit schlaflosen Nächten, erzählt er. Erfolge und Niederlagen begleiteten sein Leben. Oft sei er nahe dran gewesen, alles aufzugeben. «Aber ich konnte diesem drängenden Impuls, Gott sei Dank, widerstehen.» Johannes Wirth bezeichnet sich als ein von Jesus Beeindruckter, Begnadigter, Inspirierter und Geheilter.
In Zukunft will er neben Referaten und Reisen auch Coachings anbieten. Wirth spricht von «Leadership Journeys» in Mentoringgruppen von zehn bis zwölf Männern und Frauen, «um während sechs Tagen über ein halbes Jahr verteilt mit mir Zeit zu verbringen».
«Meine Aufgaben verändern sich, aber ich werde auch in Zukunft mit grosser Leidenschaft im Reich meines himmlischen Vaters mit anpacken», so Johannes Wirth im idea-Interview, das Sie hier auszugsweise nachlesen können.»
Das Buch «Ungeschminkt» können Sie im Livenet-Shop oder direkt über www.johanneswirth.ch bestellen kaufen.
Auch Livenet hat ein Zoom-Interview mit Johannes Wirth geführt:
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