Gerade
hatte man noch alles im Griff. Und mit einem Mal bricht Panik und Angst
über einen herein. Beklemmungen, Herzrasen, Schweissausbrüche,
Todesängste... Wir haben Tipps, was in solchen Situationen helfen kann.
Statistisch gesehen sind Angst- oder Panikattacken leider nichts
Seltenes. Demnach hatten 60 Prozent aller Frauen schon mal eine
Angststörung. Aber auch Männer und selbst Kinder sind betroffen.
Häufig kommen die Panikattacken wie aus dem Nichts. Der Körper
reagiert wie bei grösster Gefahr, obwohl alles in Ordnung ist. Man
scheint diesen Gefühlen hilflos ausgesetzt. Typische Symptome sind:
Atemnot, Herzrasen, Schmerzen oder Druck in der Brust, Enge oder Kloss
im Hals, Kurzatmigkeit, Zittern, Schwitzen, Schwindel, Übelkeit, die
Angst, verrückt zu werden, in Ohnmacht zu fallen oder einen Herzinfarkt
zu bekommen.
Begleitet werden Angstattacken oft von grosser Scham. Viele Opfer
sehen ihre Angst als eine blamable Schwäche und trauen sich nicht
darüber zu reden. «Ich bin Anwältin, das darf niemand wissen...», «Ich
bin doch gläubiger Christ, so etwas darf mir doch nicht passieren...»
Ursachen für Angststörungen
Angst und Panikattacken können unterschiedliche Ursachen haben. Zum
Beispiel Stresssituationen, persönliche Krisen, Erschöpfung, angeborene
Schwächung des Nervensystems, Perfektionismus, fehlende Fähigkeit, Ärger
auszudrücken oder Grenzen zu setzen, körperliche Erkrankung oder
bestimmte Medikamente.
Wenn Sie betroffen sind, sollten Sie unbedingt professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Zudem können folgende Tipps helfen:
Sich der Angst stellen
Die erste Reaktion auf Angst ist oft: Nichts wie weg. Doch leider
verstärken sich Panikattacken durch Flucht. Besser ist es, sich der
Angst bewusst zu stellen und sie auszuhalten.
Dabei kann bewusstes Atmen helfen. Setzen Sie sich aufrecht hin und
legen Sie Ihre Hand auf den Bauch. Atmen sie langsam ein und zählen Sie
dabei bis drei. Spüren Sie, wie sich Ihr Bauch nach aussen wölbt. Halten
Sie kurz den Atmen. Dann atmen Sie aus und zählen dabei bis vier.
Versuchen Sie beim Ein- und Ausatmen immer langsamer zu werden, bis Sie
es schaffen, sechs Sekunden lang einzuatmen. Konzentrieren sich sich auf
ihren Atem. Machen Sie sich dabei bewusst, dass die Angst wieder
vergehen wird. Meistens dauert eine Attacke ungefähr zehn Minuten, dann
weicht die Angst.
Bewusst an der Wahrheit festhalten
Wenn Panik aufsteigt, dann halten Sie sich die Realität vor Augen.
Das können ganz einfache Gedanken sein, wie: Ich bin nicht in Gefahr.
Ich werde nicht sterben. Ich bin sicher. Gott ist bei mir. Es wird
wieder aufhören. Ich gehe durch schwere Minuten, aber ich werde es
schaffen... Machen Sie sich bewusst, dass Ihre schlimmsten Befürchtungen
wahrscheinlich nicht eintreffen werden.
Es hilft auch, laut einen Bibelvers auszusprechen und an der Wahrheit
festzuhalten, dass Gott Sie bedingungslos liebt und immer da ist, auch
im finsteren Tal. Diese Stellen können Mut machen:
«Selbst wenn ich durch ein finsteres Tal gehen muss, wo
Todesschatten mich umgeben, fürchte ich mich vor keinem Unglück, denn
du, Herr, bist bei mir! Dein Stock und dein Hirtenstab geben mir Trost.»
Psalm 23, Vers 4
«Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir; hab keine Angst ich bin
dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen
Hand schütze ich dich.» Jesaja, Kapitel 41, Vers 10
«Es ist mein Friede, den ich euch gebe; ein Frieden den sonst
keiner geben kann. Seid deshalb ohne Sorge und Furcht!» Johannes,
Kapitel 14, Vers 27
«Seid mutig und stark und lasst euch nicht einschüchtern! Der Herr
euer Gott geht mit euch. Er hält immer zu euch und lässt euch nie im
Stich!» 5. Mose, Kapitel 31, Vers 6
«In Frieden kann ich mich nun hinlegen und schlafen. Denn du,
Herr, gibst mir einen Ort, an dem ich unbehelligt und sicher wohnen
kann.» Psalm 4, Vers 8
Sie sind nie allein!
Sie können Ihre Situation vielleicht nicht ändern. Aber Sie
entscheiden, was Sie während einer Angstattacke denken. Welche Gedanken
steigern die Angst und welche bauen sie ab? Lassen Sie sich Ihren
Frieden nicht von Angst oder Panik rauben. Üben Sie, Ihre Gedanken auf
die Wahrheit und auf das Gute zu richten. Und in all dem vergessen Sie
nie: Sie sind unendlich wertvoll. Sie dürfen schwach sein. Und Sie sind
nie allein, denn Gott steht Ihnen bei.
Brauchen Sie Hilfe oder einfach ein offenes Ohr? Dann melden Sie sich bei der anonymen Lebenshilfe von Jesus.ch, per Telefon oder E-Mail. Weitere Adressen für Notsituationen finden Sie hier.