Seit 52 Jahren ein Paar

«Keine grössere Ehre als Jesus zu dienen»

«Aquarius/Let the Sunshine In»: Der Überhit ihrer vom Erfolg verwöhnten Band «The 5th Dimension» klingt noch heute nach. Motor der Gruppe waren Marilyn McCoo (77) und Billy Davis Jr. (82). Das mittlerweile seit 52 Jahren verheiratete Paar steht aber auch für Gospel.
Seit 52 Jahren glücklich zusammen: Marilyn und Billy (Bild: Instagram)

Marilyn McCoo und Billy Davis Jr. sind seit 52 Jahren verheiratet – in der Unterhaltungsbranche keine Selbstverständlichkeit. Die beiden lernten sich anno 1967 als Mitglieder von «The 5th Dimension» kennen.

Davis erklärt: «Wir sind in diese Ehe gegangen, wie alle anderen auch – wir haben uns geliebt, wir waren Freunde, wir haben uns gestritten und wir hatten emotionale Probleme. Aber unser Engagement füreinander war so stark, dass wir es einfach nicht ohne den anderen machen wollten. Ausserdem haben wir den Herrn Jesus in unserem Leben, und das ist ein wichtiger Teil unserer Beziehung.»

Die beiden hatten einige persönlichen Probleme zu bewältigen: Billys Alkoholismus, ihre Finanzen, den Ruhm, den Druck und so weiter.

Marilyn sagt zudem, dass Grundlagen wie Respekt, Kommunikation und das Setzen von Prioritäten wichtig sind. Und auch ein guter Umgang mit den Unterschieden: «Die Leute denken, dass 'Kompromiss' heute ein Schimpfwort ist. Versuchen Sie nicht, jede Schlacht zu gewinnen. Sie müssen lernen, dass manchmal etwas für Ihren Ehepartner wichtiger ist. Man muss lernen, wie man gibt und nimmt. Wir hätten es ohne Jesus nicht geschafft, denn wir hatten wirklich unsere Kämpfe und wir haben sie durchgearbeitet.»

Die Rückkehr

Billy wuchs – anders als Marilyn – in einem christlichen Elternhaus auf. Doch der Druck der Unterhaltungskarriere lenkte seine Aufmerksamkeit von seinem Glauben weg.

Dann aber sprachen christliche Freunde mit dem Paar über Gott. Billy erkannte, wie sehr er sich vom Glauben entfernt hatte, während Marilyn trotz allem Erfolg eine innere Leere in ihrem Leben erkannte. Sie begann, die Bibel zu lesen.

Eines Tages luden Freunde Marilyn und Billy zu einer christlichen Veranstaltung ein. Nach einem eigenen Konzert schafften es die beiden gerade noch rechtzeitig zum Anlass. Bereits drei Wochen zuvor hatte Marilyn Jesus angenommen, ohne es Billy zu sagen. An diesem Abend gab nun auch Billy sein Leben ganz Christus hin.

Auf der Erfolgswelle

Marilyn und Billy sowie die drei anderen Mitglieder der «The 5th Dimension» sangen ab 1966 Hits wie «Up, Up, and Away», «Wedding Bell Blues» und «Stoned Soul Picnic». Der ganz grosse, heute noch im Radio gespielte Hit ist ein Zusammenzug zweier Titel aus dem Musical «Hair» namens «Aquarius/Let the Sunshine In».

Das musikalische Schaffen der Gruppe wurde mit einem Stern auf Hollywoods Walk of Fame honoriert. Ein paar Jahre später, 1975, verliessen Billy und Marilyn die Formation, um eine erfolgreiche Duo-Gesangskarriere zu lancieren (und mit dem Song «You Don't Have to be a Star» einen Grammy zu gewinnen). Marilyn und Billy sammelten insgesamt sieben Grammy-Auszeichnungen sowie 15 goldene und drei Platin-Schallplatten.

Bereits als Teenagerin sang Marilyn professionell, auch wenn sie zuerst nicht an eine musikalische Laufbahn dachte. Die Tochter eines Ärztepaars machte zunächst einen Abschluss in Betriebswirtschaft.

Billy seinerseits begann seine Karriere als Sänger in St. Louis, wo er in der Kirche und mit seinen Freunden auf der Strasse sang. Noch während der High School schloss er sich einer Gospelgruppe an und tourte mit bekannten Künstlern wie James Cleveland und Lou Rawls durch den Mittleren Westen.

«Keine grössere Ehre als für den Herrn zu arbeiten»

Der Glaube sei immer die treibende Kraft hinter ihrer jahrzehntelangen Musikkarriere gewesen. «Es gibt keine grössere Ehre, als für den Herrn zu arbeiten», sagte Davis unlängst.

Als gläubiger Christ, der in der Kirche aufgewachsen ist – und selbst Pastor wurde – sagte Davis, dass die Songs der Gruppe damals zwar nicht offenkundig geistlich waren, aber viele von ihnen seien mit einem «Gospel-Flavour» durchzogen gewesen.

«Ich wollte meinen Glauben und meinen Hintergrund nicht verleugnen. Also habe ich das einfach mitgebracht. Die Songs, die wir gesungen haben, hatten am Ende einen gewissen Gospel-Einschlag, denn das ist es, was ich mitgebracht habe.»

In diesen Tagen feierte die Musikdokumentation «Summer of Soul» auf dem Streaming-Dienst «Hulu» Premiere. Verarbeitet werden über 40 Stunden des Harlem Cultural Festivals, unter anderem mit Stevie Wonder, B.B. King und «The Fifth Dimension».

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Datum: 08.07.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / CBN /Christian Post / gospellightsociety.com

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