Vlada mit «River Flow»

Wie man die Bitterkeit loslässt

Nach zehn Jahren veröffentlicht der Singer-Songwriter Vlada Tajsic eine neue EP: Nun publiziert der Aargauer Musiker gleich drei neue Videos und fünf Songs. Die Titel handeln von Hoffnung, den Blick von sich selbst wegzulenken und dem Loslassen von Bitterkeit.
Vlada Tajsic (Bild: Facebook)
Vlada mit seiner Band (Bild: zVg)

«Somebody Needs Me» («Jemand braucht mich») berichtet davon, dass man oft egoistisch auf sich selbst schaut. «Das Rundherum nehme ich oft war. Wie Schuppen fällt es mir selbst von den Augen, wenn ich sehe, dass es Leute um mich herum gibt, die mich brauchen und denen nur ich helfen kann.»

Darum geht es im Refrain, dass man sich dieser Person zuwendet. «Am Schluss des Liedes folgt eine Aussage aus der Bergpredigt, wo Jesus sagt: ‘Gesegnet sind die, die Frieden schaffen, gesegnet sind die, die für den Frieden arbeiten.’ Ich bitte Gott darum, dass er mich braucht, damit ich anderen helfen kann.» Gedreht wurde das Video in einem Musiksaal in St. Gallen. «Wir nahmen die Lieder live auf und drehten ein Video dazu.»

Die Verbitterung loslassen

«Einer meiner neuen Songs, die gerade neu erschienen sind, heisst ‘River Flow’, dies ist auch der Titel der soeben erschienen EP.» Das Video dazu wurde ebenfalls in St. Gallen gedreht, die Stimmung wurde mit Blautönen untermalt. «Das Lied behandelt ein schwieriges Thema. Ich habe es geschrieben, nachdem sich mehrere Paare in meinem Umfeld aus verschiedenen Gründen getrennt haben – darunter Menschen, die seit mehr als 20 Jahren verheiratet gewesen waren; zum Teil handelte es sich um Familien mit Kindern.»

Vlada griff zwei dieser Geschichten für diesen Song auf. «Da entstand viel Schmerz, Enttäuschung und Verbitterung. Im Song ist aufgearbeitet, was ein solcher Bruch auslösen kann – und gleichzeitig die Ermutigung im Refrain, dass es Hoffnung und Heilung geben kann. Es kann etwas Neues entstehen und Heilung kann fliessen.»

Oft ist in solchen Situationen vorangestellt, «dass ich loslasse, und zwar die Person, die mich verletzt hat, dass ich ihr Vergebung zuspreche und die Verbitterung loslasse». Mit offenen Händen kann man dann etwas Neues empfangen.

Nerven am Rand …

Am gleichen Ort aufgenommen wurde «Should Have Known», auch in diesem Video wird eine persönliche Geschichte über das Vatersein erzählt, «dazu haben wir ein paar Kinder-Videos eingebaut, wo die Kinder von uns vieren vorkommen». Es geht dabei um Vladas falsche Erwartungen in Bezug aufs Vatersein. «Im Text heisst es sinngemäss: ‘Ich hätte wissen sollen, was auf mich zukommt, wenn ich Kinder habe’.»

Man hat weniger Zeit für sich und wird am morgen früh geweckt. «Verschiedene Szenen sind erwähnt, wo ich mir dessen nicht bewusst war. Es geht um die Herausforderungen des Elternseins, das manchmal an den Rand kommen mit den Nerven und gleichzeitig um die grosse Dankbarkeit und Freude, die ich als Vater haben kann. Man sieht die Kinder aufwachsen und kann ihnen etwas Gutes auf den Weg geben.»

Comeback nach zehn Jahren

Seit der letzten Veröffentlichung sind rund zehn Jahre vergangen. In der Zwischenzeit konzentrierte sich Vlada Tajsic auf die Live-Musik, er heiratete und bekam Kinder. «In dieser Phase war neue Musik nicht dran. Nun war es etwas Spannendes, neue Musik zu produzieren.»

Andreas Hausammann und Vlada schrieben in den letzten Jahren mehrfach neue Lieder, nun war die Zeit gekommen, fünf neue Songs aufzunehmen. «Es hat Soul-Musik, Gospel, Funk und ein wenig Pop darin. Die Lieder behandeln Hochs und Tiefs aus dem Leben.

«Ich schreibe Lieder, die mich selbst bewegen und ich hoffe, dass sie bei den Zuhörern ebenfalls etwas auslösen. Dass sie Freude schenken, sich die Menschen darin wiedererkennen und durch sie getröstet werden – und dass sie neue Kraft schöpfen und dazu tanzen können. Am meisten freut mich, wenn ich die Rückmeldung erhalte, dass meine Musik in den Herzen der Hörer etwas ausgelöst hat.»

Zur Webseite:
Vlada Music

Musikvideo River Flow
 

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Datum: 28.02.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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