Christlicher Rocker

Neues Album nach sechs Jahren Undercover-Einsatz

David Zach von der Band «Remedy Drive» verbrachte während der letzten sechs Jahre einen Grossteil seiner Zeit im Undercover-Einsatz gegen den Menschenhandel. Mit seinem jüngsten Album lenkt er weitere Aufmerksamkeit auf das Thema.
Die Band «Remedy Drive»
David Zach

In Rotlicht-Distrikten rettete er Mädchen, die aus dem Menschenhandel stammen. Dabei spionierte er verborgene Etagen in Hotels aus, in denen in jedem einzelnen Zimmer Mädchen angeboten wurden.

Die vergangenen sieben Jahre engagierte sich «Remedy Drive»-Sänger David Zach in grossem Masse gegen den Menschenhandel, davon sechs vorwiegend im Undercover-Einsatz im Rot-Licht-Milieu in Asien und Lateinamerika.

Er arbeitete dabei mit Matt Parker, dem Gründer der Anti-Menschenhandels-Organisation «The Exodus Road» zusammen sowie mit den jeweils lokalen Behörden.

Album gegen Menschenhandel

Diesem Thema ist nun auch das dritte Album der Band «Remedy Drive» gewidmet, um ein Licht auf diese Ungerechtigkeit zu werfen. Das Album wird via «Kickstarter» lanciert.

David Zach: «Ich bin gerade von einer zehntägigen Reise nach Hause gekommen, bei der ich geholfen habe, einen internationalen Schlepperring auszuspionieren.»

David Zach und Matt Parker konnten ihre Ergebnisse den Behörden mitteilen, die dann die Bordelle und Handelsstandorte ausräucherten. Die Arbeit von «Exodus Road» hat bisher zu 1355 Rettungsaktionen und 660 Verhaftungen geführt.

Weiterhin im Einsatz

«Ich werde weiterhin nach Übersee gehen, um unsere Teams bei Rettungseinsätzen zu unterstützen, Musik zu machen, Rettungseinsätze zu finanzieren, T-Shirts und Waren zu kaufen, um die Wiederherstellung von Überlebenden zu finanzieren, und Podcasts zu veröffentlichen, um die Geschichten von tapferen Frauen und Männern zu erzählen, die an der Front arbeiten», erzählt Zach weiter.

«All dies geschieht mit dem Ziel, unsere Melodien zu vervielfachen und eine wachsende Gemeinschaft zu schaffen, welche für Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Mitgefühl steht.»

Geschlossene Etagen

«Diese Arbeit dringt tief ins Herz», sagte David Zach schon früher. «Da gibt es so viel Trauma.» Das Ziel ist jeweils, Hinweise auf Menschenhandel zu finden, welche dazu führen, dass Razzien durchgeführt werden und die verkauften Mädchen befreit werden können sowie dass die Syndikatsmitglieder verhaftet werden.

Bei seinen Recherchen sah jeder Tag anders aus: «Manchmal unterhielten wir uns mit Drogendealern aus Afrika in den Strassen von Südostasien. Diese kontrollierten auch afrikanische Mädchen, die an der Strasse sassen und sich verkaufen mussten. Wir gaben vor, dass wir mögliche Kunden sind. Oder wir eskortierten einen Gangster in einem Lift zu einer für die normalen Gäste geschlossenen Etage im Hotel, in der Girls aus aller Welt in jedem Raum verkauft wurden.»

Nummern hinter Glas

Er erinnert sich auch an Karaoke-Bars und Tanzklubs mit Mädchen in Bikinis, die von Männern belagert wurden, die dreimal älter und dreimal schwerer als sie waren.

«Manchmal waren die Mädchen auch hinter einem Glas wie in einem Aquarium. Die Männer rauchten, tranken und wählten dann ein Mädchen aus anhand der Nummer, die sie auf den Bikinis trugen. Das konnte sogar im Urwald oder kleinen Dörfern sein, meistens aber in grossen Städten mit vielen Touristen.»

Viele von ihnen seien in die Sex-Industrie verkauft worden, werden von jemand anderem kontrolliert und vom Geld, das sie einnehmen, sehen sie womöglich wenig bis nichts. «Ein Mädchen war etwa 14 Jahre alt. Sie hatte eine Zahnspange. Auch sie hatte eine Nummer auf dem Bikini.»

Lokal niedergerissen

Dadurch, dass David Zach und sein Team immer wieder Ringe auffliegen liessen, sei eine Botschaft an die Syndikate gesendet worden, dass da jemand hinsehe. Zudem konnte eine grössere Webseite, die entsprechende Prostitutionswerbung verkauft – auch mit Jugendlichen – belangt werden, berichtet Zach.

«Der Menschenhandel sieht überall auf der Welt anders aus. In Indien konnten wir ein solches Lokal buchstäblich niederreisen. Das ist ein klares Zeichen an jene, die Geld auf dem Rücken von ihren Töchtern machen wollen.»

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Datum: 27.12.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post

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