Gegenwärtig
wird gesagt, dass wir uns im Krieg befinden – während einem solchen
stand C.S. Lewis auf der Kanzel. Die Worte des Autoren sind auch heute aktuell.
«Unter der Sonne» sei alles bedeutungslos. Doch beim Blick auf das Ewige könne
man die Gegenwart schätzen und für die Zukunft arbeiten.
C.S. Lewis
«Narnia»-Autor C.S. Lewis lebte zur
Zeit des Zweiten Weltkrieges. Im Herbst 1939 hielt er in der Kirche «St. Mary
the Virgin» in Oxford eine Predigt für die Studenten der Universität. Aus
seinen damaligen Worten können wir auch für unsere heutige Situation vieles
lernen.
Er betonte, dass
wir «eine intime Kenntnis der Vergangenheit» haben sollten, damit wir die gegenwärtige
Situation mit etwas vergleichen können. «Ein Mann, der an vielen Orten gelebt
hat, lässt sich wahrscheinlich nicht von den lokalen Irrtümern seines
Heimatdorfes täuschen.»
Das Problem
ist, dass unsere Nachrichten mit Vorhersagen über die Zukunft gefüllt sind –
über die wir nicht wissen können (aber davor Angst haben) – und nicht mit dem,
was wir wissen.
In der Krise
gefangen
In seiner
Predigt warnt uns Lewis vor drei Gefahren in Bezug auf unsere Haltung. «Der
erste Feind ist die Aufregung: das Gefühl, im Momentum der aktuellen Krise
so gefangen zu sein, dass wir an nichts anderes denken können.»
Der
australische Autor David Robertson beschreibt treffend: «Als die Buschfeuer
hier in Australien auf dem Höhepunkt waren, habe ich jeden Tag meine
Buschfeuer-App überprüft, um zu sehen, wie viele Brände existierten und was
passierte. Jetzt habe ich eine Coronavirus-App – so kann ich die Verbreitung
des Virus auf der ganzen Welt überprüfen. Es ist nur allzu leicht, sich in
etwas zu verfangen, damit nichts anderes in Herz und Verstand gelangt.»
Den Frust
ablegen
Der zweite
Feind sei die Frustration, erklärt Lewis. Es sei das Gefühl, dass wir keine
Zeit haben werden, etwas zu beenden, also warum sich die Mühe machen, überhaupt
zu beginnen? Welchen Sinn
hat es, zu studieren, zu heiraten oder ein neues Projekt zu beginnen, wenn wir
in einer Welt in einem solchen Krisenzustand leben?
Lewis
erklärt: «Wir wissen, dass 'unter der Sonne' alles bedeutungslos ist. Aber wir
wissen, dass es mehr im Leben gibt als das, was nur 'unter der Sonne' ist. Wir
blicken auf das Ewige, und so können wir die Gegenwart schätzen und für die
Zukunft arbeiten.»
Angst überwinden
Der dritte
Feind sei die Angst. David Robertson: «Ich sehe sie in den Gesichtern der
Menschen, die im Zug auf Distanz zu mir gehen. Ich höre sie in den panischen
Stimmen in den Radiosendungen. Ich fühle sie in meinem eigenen Herzen und in
meinem Denken.»
Lewis weist
darauf hin, dass der Krieg uns mit Tod und Schmerz bedroht, und dass kein
Christ dem gleichgültig gegenüberstehen sollte. Aber dann weist er auf etwas
anderes hin: «Was macht der Krieg mit dem Tod? Er macht ihn sicher nicht
häufiger; 100 Prozent von uns sterben, und der Prozentsatz kann nicht erhöht
werden.»
Man sei
gezwungen, sich an den Tod zu erinnern: «Der Krieg macht den Tod für uns real.»
Früher hätten namhafte Christen es für gut gehalten, sich unserer Sterblichkeit
immer bewusst zu sein. «Ich bin geneigt zu glauben, dass sie weise waren.»