«Druck ist gross»

Iranische Christin gewinnt Religionsfreiheits-Preis

Die iranische Christin Maral Karaee sicherte sich mit ihrem Video «District 18» den ersten Preis in der Kategorie Animation des Kurzfilmwettbewerbs, der von «Empower Women Media» und der «Religious Freedom and Business Foundation» durchgeführt wurde.
Marel Karaee (Bild: keepthefaith.co.uk)

Die iranische Christin Maral Karaee gewann mit ihrer Animation «District 18» den ersten Preis in der Kategorie Animation des Kurzfilmwettbewerbs in Kanada.

Ihr Kurzfilm erzählt die Geschichte eines Mädchens, das in einer Welt lebt, in der sich Menschen verschiedener Farben – rot, blau, grün und gelb – nicht vermischen dürfen.

Plötzlich ausgestossen

Als das Mädchen im Film versehentlich gegen die Regeln verstösst, wird es aus der Gesellschaft ausgestossen – bis sie die utopische Welt von «District 18» entdeckt, in der sich alle vier Farben vermischen.

Maral konvertierte im Alter von 19 Jahren zum Christentum, nachdem sie als Teenagerin den Iran verlassen hatte. Fast zwei Jahrzehnte später fühlt sie sich immer noch wie eine Ausgestossene aus ihrem Land, da sie wegen ihres Glaubens nicht zurückkehren kann.

«Man lebt und stirbt als Muslim»

«Ich kann nicht in mein Land zurückkehren; nach Ansicht der iranischen Regierung habe ich ein Verbrechen begangen», sagte die in Kanada lebende Marel Karaee. «Im Iran wird man als Muslim geboren, lebt als Muslim und stirbt als Muslim. Ich bin mit dieser Mentalität aufgewachsen und lebte in Furcht vor Allah und Bestrafung.»

Im Gegensatz dazu ist ihre Animation von der Freiheit inspiriert, die in Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte verankert ist. In diesem Abschnitt der Charta heisst es, dass «jede Person das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit hat».

«Unter grossem Druck»

Maral weiter: «Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Religion oder Weltanschauung jederzeit zu wählen oder zu ändern. Es ist in Ordnung, zu denken, dass das, was man glaubt, die Wahrheit ist, aber man kann es anderen nicht aufzwingen.»

Während sie den Iran verlassen und im Westen ein neues Leben beginnen konnte, sind ihre Gedanken immer bei ihren Mitchristen im Iran. «Die Verfolgung nimmt zu. Viele unserer Brüder und Schwestern sind im Gefängnis, und die christliche Gemeinschaft steht unter grossem Druck.»

Hier kommen Sie zum Kurzfilm.

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Datum: 02.09.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Christian Today / Übersetzung Livenet

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