Wöchentlich
stellt Livenet Filme oder Serien vor und bewertet sie. Heute wird die Serie «The English Game» behandelt,
die die Anfänge des englischen Profifussballs schildert.
Fergus Suter (Kevin Guthrie) in einer Szene aus «The English Game» (Bild: Youtube)
Filme
und Serien sind das tägliche Brot vieler Menschen in unserer
Gesellschaft. Wir informieren regelmässig über Neuheiten, unabhängig von
ihrem ethischen oder «christlichen» Gehalt. Unsere Bewertungen sind
dabei nicht notwendigerweise Empfehlungen.
Allgemeine Infos
Hauptdarsteller: Edward Holcroft, Kevin Guthrie, Charlotte
Hope u.a.
Altersfreigabe: Ab 13 Jahren
Laufzeit: 2020
Anzahl Staffeln: 1 Staffel mit 6 Episoden
Genre: Geschichtsdrama, Sport
Schwerpunkt-Themen: Fussball, Soziale Unterschiede, Familie, Kinder
Um was geht es?
Ende des 19. Jahrhunderts war der Fussball noch in seinen
Kinderschuhen und es gab nur Amateurvereine. Während dieser Zeit treffen zwei
Männer aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten aufeinander und geben den
Startschuss für den professionellen Fussball, wie wir ihn heute kennen.
Der Star des damaligen Fussballs war Arthur Kinnaird, ein
Lord und Sohn eines Bankiers. Für ihn und seine Freunde war Fussball ein
«Gentlemen-Sport», bei dem sie immer die Sieger waren. Doch dies änderte sich,
als der Schotte Fergus Suter nach England geholt wird, als erster bezahlter Fussballspieler
in einem Verein von normalen Arbeitern. Es beginnt ein sportlicher Wettkampf
zwischen den beiden um den Sieg beim FA-Cup.
Dies ist jedoch nur ein Teil der Geschichte, denn es geht in
der Serie um mehr als nur den Fussball. Es wird die Lebensgeschichte von Fergus
und Arthur erzählt, woher sie kommen und mit welchen beruflichen und privaten
Problemen sie zu kämpfen haben.
Der Klassenkampf zwischen der Oberschicht und der
Arbeiterklasse treibt die Handlung der Serie voran. Die beiden Schichten
treffen nicht nur auf dem Fussballfeld aufeinander, sondern auch in der Fabrik,
in der viele Spieler arbeiten.
Die Serie basiert lose auf den wahren Begebenheiten und dem
Leben von Arthur Kinnaird und Fergus Suter.
Bewertung
Wer eine Dokumentation über die
Entstehung des Fussballs in England erwartet, wird eine Überraschung erleben.
«The English Game» erzählt aus dem Leben von zwei Männern, die den Fussball
beeinflusst und geformt haben. Dabei liegt nur ein Teil des Fokus auf dem
Fussball und man erhält einen Einblick in ihr Leben.
Auf der einen Seite steht Fergus Suter:
Der Schotte kommt aus armen Verhältnissen und wird nach England geholt, um
Fussball zu spielen. Er kämpft nicht nur auf dem Fussballplatz, sondern auch in
seinem Leben für Respekt und dafür, seine Ziele zu erreichen. Fussball ist für
ihn mehr als nur ein Sport – es ist neben Ruhm und Ehre auch ein Weg, wie er
seinem früheren Leben entkommen kann. Ganz anders geht es Arthur Kinnaird,
der bereits Geld und Ruhm hat und sehr zufrieden ist mit seinem Leben. Die beiden Männer könnten
unterschiedlicher nicht sein und doch verbindet sie die Liebe zum Fussball. Aus
der Rivalität entsteht mit der Zeit gegenseitiger Respekt und vor allem Arthur
wird durch die Begegnungen mit Fergus zu einem besseren Menschen.
Neben dem Fussball erhält man durch
Fergus auch Einblick in das harte Leben der Fabrikarbeiter im Norden Englands. Gleichzeitig sieht man mit Arthur die Seite der Bankiers und
Fabrikbesitzer. Es werden weitere soziale Probleme der damaligen Zeit
aufgezeigt, wie z.B. das Los von Frauen, die unehelich Kinder auf die Welt
bringen. Vor allem durch Margaret, Arthurs Frau, erfährt man mehr über diese
Problematik.
Im Grossen und Ganzen ist «The
English Game» eine berührende Serie über das Leben von Fussballern, sowohl auf
wie auch neben dem Fussballplatz. Sie ist deshalb nicht nur etwas für
Fussballfans, sondern für alle, die gerne in vergangene Zeiten eintauchen
möchten.
Serie vs. Realität
«The English Game» basiert auf wahren Begebenheiten, doch
einige der Geschichten sind frei erfunden, ausserdem stimmt die zeitliche
Abfolge der Ereignisse in der Serie nicht mit den historischen Fakten überein.