Gal Gadot spielt Christin, die 2'500 Juden rettete
Die israelisch-jüdische Film-Heldin
Gal Gadot («Wonder Woman») spielt bald eine völlig neue Rolle: Sie verkörpert
Irena Sendler, die Tausende jüdische Kinder aus dem Warschauer Ghetto in
Sicherheit brachte und so vor dem Holocaust rettete. Gadots Grossvater war einst
Überlebender dieses Gräuels: Seine Familie war in Auschwitz ums Leben
gekommen.
Gal Gadot
Gal
Gadot spielt bald eine besondere «Wonder Woman», nämlich eine polnische
Aktivistin, die ihr Leben riskierte, um 2'500 jüdische Kinder vor den Nazis
zu retten.
Gemeinsam
mit ihrem Mann gründete Gadot kürzlich eine eigene Produktionsfirma namens «Pilot
Wave». Der Film über Irena Sendler, welche die Kinder aus dem Warschauer Ghetto
in Sicherheit gebracht hatte, wird die erste Produktion der neuen Stätte sein.
«Als
Produzenten wollen wir dazu beitragen, Geschichten zum Leben zu erwecken, die
uns inspiriert haben. 'Pilot Wave' wird Inhalte erstellen, die die Perspektiven
und Erfahrungen einzigartiger Menschen fördern, und wirkungsvolle Geschichten
produzieren, die die Phantasie anregen», sagte Gadot gegenüber dem
Branchen-Blatt «Deadline».
Sie wiederstand den Nazis
Irena Sendler
Der
Film um Irena Sendler wird ein historischer Thriller, der beschreibt, wie die
junge Frau den Nazis widerstand. Bis 1942 hatten die Schergen fast eine halbe
Million Juden ins Warschauer Ghetto gedrängt, die dort auf die Deportation und den
Tod warteten.
Mit
einer Krankenschwesteruniform gingen Sendler und eine Kollegin namens Irena
Schultz jeweils ins Ghetto, um jüdischen Familien zu helfen und sie medizinisch
zu versorgen.
Nachdem
die beiden rasch erkannten, dass diese Familien bald in Vernichtungslager
deportiert werden würden, startete Sendler eine Undercover-Mission, um die
jüdischen Kinder aus dem Lager zu schmuggeln.
Kinder aus Ghetto geschmuggelt
Sie
und ihr Team schafften es, Tausende von Kindern in Särgen, Koffern,
Krankenwagen, Säcken und sogar durch die Kanalisation aus dem Ghetto zu
schmuggeln.
Die
Kinder wurden dann dauerhaft in christlichen Familien und Nonnenklöstern
untergebracht. Schliesslich fand die Gestapo dies heraus, überfiel ihr Haus und
folterte Sendler. Sie weigerte sich, den Nazis zu sagen, wohin die Kinder
gingen. Schliesslich wurde sie zum Tode verurteilt. Wundersamerweise
wurden Sendlers Nazi-Wachen am Tag ihrer Hinrichtung bestochen und sie entkam.
Der
Staat Israel ernannte sie 1965 als «Gerechte unter den Nationen» und verlieh
ihr 1991 die Ehrenbürgerwürde. Sendler erhielt auch das Goldene Verdienstkreuz
und den Orden des Weissen Adlers, Polens höchste Auszeichnung, für ihre Rolle
bei der Rettung der Juden. Sie starb 2008 im Alter von 98 Jahren.
Auch Gal Gadots Familie betroffen
Gal Gadot als «Wonder Woman»
Gal
Gadot erinnert sich an ihren Grossvater Abraham Weiss. «Obschon er durch die
Hölle musste – er verlor seine gesamte Familie in Auschwitz – entschied er sich, an
Gott zu glauben.»
Er
habe einen grossen Einfluss auf ihr Leben gehabt. «Seine ganze Familie wurde ermordet
– das ist undenkbar.» Ihr Grossvater war zu diesem Zeitpunkt ein Teenager in
der Tschechoslowakei.
«Er
beeindruckte mich stark. Nach all dem Horror, den er sah, war er wie zerstört.
Doch er hatte immer Hoffnung, er war positiv und voller Liebe. Wäre ich nicht
in einem Umfeld mit diesen Werten aufgewachsen, wäre vieles anders. Doch so war
es leicht, mich damit zu identifizieren, wofür 'Wonder Woman' steht.» Und nun
verkörpert sie nicht bloss eine fiktive «Wonder Woman», sondern eine wahre.