Durch Tom Cruise wurde die Elite-Piloten-Schule «Top
Gun» weltbekannt. Diese wurde im realen Leben vor 50 Jahren gegründet.
Aufgebaut wurde sie vom Kampfpiloten Dan Pedersen. Dieser sagt, dass er im
Cockpit nicht alleine war. Gott sei sein Co-Pilot gewesen.
Tom Cruise
Wer
1986 die Ballade «Take my breath away» der Band «Berlin» aus den Boxen ertönen
hörte, hatte umgehend die Bilder aus dem Kino-Knüller «Top Gun» vor Augen. Der
Film mit Tom Cruise – 2020 erscheint die Fortsetzung «Top Gun», ebenfalls mit
Cruise und Val Kilmer – lenkte die weltweite Aufmerksamkeit auf die Eliteschule
der US Navy.
Die Geschichte
dieser Ausbildungsstätte begann allerdings schon wesentlich früher: 1956 begann Dan
Pedersen, für die Marine zu fliegen. Im Vietnamkrieg zeigten sich die
Luftstreitkräfte im Luft-Luft-Kampf verletztlich.
Alte MIG holten US-Army vom Himmel
Dan Pedersen
Timothy Orr, Militärhistoriker
an der Old Dominion University, sagt, dass nach den Luft-Erfolgen während des Koreakriegs
ein Schock über Vietnam folgte. Die Vietnamesen waren geschickt im Gebrauch ihrer
Flieger. Die US-Piloten «wurden von den nordvietnamesischen MIGs überrascht. Obwohl diese
sehr veraltet waren, waren sie sehr manövrierfähig und die Piloten wussten, wie
man die Grenzen ihres Flugzeugs ausreizt.»
1967 flog
Pedersen vom Flugzeugträger «USS Enterprise» vor der vietnamesischen Küste aus.
In nur vier Monaten verlor seine Staffel 13 Männer. «Du gehst zum Abendessen
und es gibt leere Stühle am Tisch.» Auf zwei Flugzeuge, welche die US-Piloten
abschossen, verloren sie selbst eines.
«Top Gun» wird geboren
Deshalb sollte
eine Schule eingerichtet werden, welche die Piloten in der scheinbar abhanden
gekommenen Kunst des Luftkampfs ausbildeten. Die «Fighter Weapons School» der
Marine wurde gegründet. Diese sollte für eine der grossen Wenden in der
modernen Militärgeschichte sorgen.
1969 gegründet,
war die Frist eng. Pedersen erinnert sich: «Ich fragte: 'Wie viel Zeit
habe ich?' Die Antwort: 'Zwischen 60 und 90 Tagen, bis die erste
Klasse den Abschluss machen muss.'» Und er wurde ermutigt: «Du kannst es
schaffen – improvisiere!»
«Gott
war mein Co-Pilot»
Dan Pedersen
Pedersen glaubt,
dass Gott sein «Co-Pilot» beim Aufbau der Schule war. «Wenn ich zurückblicke,
wie das Ganze aufgebaut worden ist, ist mir klar, dass die handelnde Hand
weitaus mächtiger war als meine eigene. Ich betete um die Gabe der Unterscheidung,
damit es funktioniert.»
Pedersen wählte
acht der besten Piloten aus, die den Luftkampf einer neuen Generation
beibringen sollten und die ihr auch zeigten, wie man seine Maschine bis an die
Grenzen ausreizt. Die «Original
Bros», wie sie genannt wurden, arbeiteten 60 Tage lang Tag und Nacht, um sich
auf diese erste Klasse vorzubereiten, im Wissen, dass es buchstäblich um Leben
und Tod ging.
«Dann kommst du nicht mehr nach Hause…»
Pedersen
erklärt: «Du kannst trainieren, du denkst vielleicht, dass du der Beste bist,
aber du wirst es erst dann herausfinden. Und wenn du es nicht richtig machst,
kommst du nicht mehr nach Hause.»
Drei Jahre
später, beim nächsten Luftkampf, sorgten die Top-Gun-Ausbildungsgänge für den
Unterschied, mit einem Verhältnis von 12:1-Siegen in den Luftkämpfen.
1996 fusionierte
die Schule mit dem «Naval Strike and Air Warfare Center» auf der «Naval Air
Station» in Fallon, Nevada. «Der
heutige Name lautet United States Navy
Strike Fighter Tactics Instructor program» (SFTI program).
2020 folgt nun
der zweite Hollywood-Film zum Thema, erneut mit Tom Cruise in der Hauptrolle,
34 Jahre nach dem ersten «Top-Gun»-Streifen.